Stadtwerk Tauberfranken

Naturwärmekraftwerk in Bad Mergentheim wird erweitert

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stta
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Ins Naturwärmekraftwerk wird investiert. © Jürgen Besserer

Bad Mergentheim. „Das Naturwärmekraftwerk in Bad Mergentheim wird erweitert. Diese Entscheidung hat der Aufsichtsrat des Stadtwerks Tauberfranken in einer Eilentscheidung vergangene Woche einstimmig getroffen“, so das Stadtwerk Tauberfranken in einer Pressemitteilung vom Donnerstag. Die Wärmeerzeugung am Naturwärmekraftwerk werde um eine Leistung von rund 2 MW erweitert. Dies ermögliche rund 8,5 Millionen kWh zusätzliche Wärmeerzeugung durch regional verfügbare Waldhackschnitzel. Gleichzeitig können damit laut Stadtwerk rund neun Millionen kWh ohne fossiles Erdgas erzeugt werden.

Da die Nachfrage an Anschlüssen an das Wärmenetz enorm steige, solle diese Leistungserweiterung bereits bis zur kommenden Heizperiode realisiert werden. „Das ist ein erster, aber wichtiger Schritt. Folgende Erweiterungsmaßnahmen sind jedoch bereits im Fokus“, so Stadtwerk-Geschäftsführer Paul Gehrig. Dazu müssten aber erst die Ergebnisse der kommunalen Wärmeplanung vorliegen, damit künftige Bedarfe und notwendige Leitungsführungen zielgerichteter abgeschätzt werden könnten, erklärt Gehrig. Wärmekunden erfüllen mit dem Wärmebezug alle aktuellen Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) und notwendige Fördervoraussetzungen. Aufsichtsratsvorsitzender Oberbürgermeister Glatthaar: „Das ist eine wichtige und richtige Entscheidung, aber nur ein erster Schritt. Die Planungen mit einem weiteren Biomassekessel an einem noch zu definierenden Standort sollen unverzüglich nach Vorliegen der Ergebnisse der kommunalen Wärmeplanung voran getrieben werden“.

Auch der strategische Gesellschafter des Stadtwerk Tauberfrankens, die Thüga, erkennt die Vorteile und Notwendigkeit der kommunalen Wärmeplanung und begrüßt diese Investitionsentscheidung.

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Olaf Borges
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Bereits seit der erfolgreichen Einbindung der Kurverwaltung und deren Kunden in das Nahwärmenetz des Stadtwerks im vergangenen Jahr war klar, dass zusätzliche Kapazität bei der Wärmeerzeugung mit Hackschnitzeln und Landschaftspflegematerial benötigt wird. Bis diese zusätzliche Leistung verfügbar ist, übernehmen Gasspitzenlastkessel diese Wärmeerzeugung in den Wintermonaten. In den Sommermonaten wird bereits der Biomassekessel für die Wärmeproduktion genutzt, seine Auslastung damit optimiert.

Nachdem ursprünglich für die Erweiterung ein zusätzlicher Biomassekessel geplant war, der auch ein separates eigenes Gebäude benötigt hätte, hat das Stadtwerk jetzt zusammen mit der Firma Richard Kablitz GmbH aus Lauda-Königshofen eine Möglichkeit gefunden, die Leistung des bestehenden Biomassekessels, der aus der Produktion von Kablitz stammt, zu erhöhen. Ein zusätzlicher Wärmetauscher mit einer Leistung von 1,2 MW benötigt als Energieträger zusätzliche Waldhackschnitzel, die der aktuelle Lieferant bereits aus der Region zugesichert hat.

Ein weiterer Wärmetauscher mit 0,8 MW wird ausschließlich den Wirkungsgrad der Anlage verbessern. Dabei wird die Rauchgastemperatur von 180 Grad am Kaminausgang auf 120 Grad reduziert. Außerdem wird ein weiterer Rauchgaszyklonfilter installiert, mit dem das Rauchgas soweit gereinigt werden kann, dass der Schadstoffausstoß noch geringer ist als die ohnehin schon sehr niedrige Belastung vor der Erweiterung. Gleichzeitig wird laut Angaben des Stadtwerks Tauberfranken der CO2-Ausstoß mit der Erweiterung um weitere rund 1700 Tonnen im Jahr reduziert. Damit spart das Naturwärmekraftwerk dann rund 15 000 Tonnen CO2 pro Jahr ein. Der Primärenergiefaktor liege mit 0,25 „erfreulich niedrig“. stta

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