Bad Mergentheim. Neun Vorschläge von Studierenden der Hochschule für Technik in Stuttgart (die FN berichteten mehrfach) liegen auf dem Tisch. Der Gemeinderat hatte nun darüber zu entscheiden, ob das Vorhaben weiter verfolgt wird. Vier Stadträte sagten Nein, 25 Ratsmitglieder samt Oberbürgermeister aber ganz klar Ja. Es gab eine Enthaltung.
Die Verwaltung ist also beauftragt weitere Verfahrensschritte vorzubereiten. Dazu gehört auch – auf Vorschlag von Hanspeter Fernkorn (CDU) – eine Auswahlkommission mit Stadträten, die die Ideen als eine Art Jury bewertet. Grünen-Fraktionsvorsitzender Thomas Tuschhoff sagte: „Das Projekt ist unnötig! Es gibt wirklich wichtigere Projekte, in die wir unser Geld stecken sollten.“ Er betonte aber auch, dass er nicht für seine gesamte Fraktion spreche, weil man intern verschiedene Ansichten zu diesem Punkt vertrete. Jordan Murphy (SPD) stellte sich an die Seite von Tuschhoff mit Verweis auf die Haushaltssorgen der kommenden Jahre und auch Prof. Hans-Werner Springorum (FDP) meinte, die Aussicht da oben sei jetzt schon schön, es brauche hier keinen „Balkon über der Stadt“.
Hariolf Scherer (CDU) warnte vor einem zu großen Eingriff in die Natur, während Stadtbaudirektor Bernd Straub und OB Udo Glatthaar für die Aussichtsplattform als Bestandteil der Gartenschau warben und von Philipp Lutzmann (Grüne) Unterstützung erfuhren. Auch CDU-Fraktionschef Andreas Lehr sprach sich für diesen „Leuchtturm“ aus. Sein Fraktionskollege Thomas Tremmel fragte dagegen kritisch, wie Menschen mit Gehbehinderungen künftig zum Waldbogen kommen sollen, wenn es keine Seilbahn, wie einst mal überlegt, geben werde.
Zu den „Waldbogen“-Kosten konnte die Stadtverwaltung noch keine Angaben machen. Das werde im weiteren Verfahren geprüft.
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