Kurstadt rüstet sich gegen „100-jähriges Hochwasser“

Bad Mergentheim. Ein extremes Hochwasser an der Tauber sorgte zuletzt 1993 für größere Schäden in Bad Mergentheim. In Zusammenarbeit mit dem Land will die Kurstadt nun – 30 Jahre später – den Hochwasserschutz erneuern und ausbauen, um für ein „100-jähriges Großschadensereignis“ künftig gerüstet zu sein. Rund zehn Millionen Euro sollen bis 2027 investiert werden und auch Überlegungen für die Gestaltung der Landesgartenschau 2034 schon mit berücksichtigen.

Einstimmig billigte der Gemeinderat die bisherigen Vorplanungen, die am vergangenen Donnerstag im Gremium auch präsentiert wurden, und genehmigte die nächsten Schritte.

Acht Bereiche

Der Planungsbereich wurde in insgesamt acht Maßnahmenbereiche – beginnend am Deutschorden-Stadion flussabwärts bis zur Kläranlage auf Gemarkung Edelfingen – gegliedert.

Mit in den Blick genommen wird auch die Hochwasserschutzplanung für die Wachbach. Und das Starkregenrisikomanagement soll ebenfalls einbezogen werden.

Für die wasserwirtschaftliche Untersuchung wurde ein Einzugsgebiet von rund 1000 Quadratkilometern berücksichtigt.

Große Baumaßnahmen

Die größten baulichen Maßnahmen werden zwischen Schlossgarten und Wolfgangsbrücke (obere Mühlwiesen/Mühlkanal), im Bereich Unterer Wasen und Wachbach (linkes Ufer), im Bereich Edelfinger Straße (rechtes Tauber-Ufer) sowie im Finkenweg (linkes Ufer) geplant.

Die Kostenschätzung beläuft sich aktuell auf ein Gesamtvolumen von rund zehn Millionen Euro (brutto). Das Land würde 6,5 Millionen schultern, auf die Stadt kommen rund 3,5 Millionen Euro an Kosten zu. Einig war man sich im Gremium, dass die anstehende Landesgartenschau die Umsetzung der Maßnahmen beschleunige.

Oberbürgermeister Udo Glatthaar sprach von einem „Jahrhundert-Thema“ in Bezug auf ein „100-jähriges Hochwasser-Ereignis“ und von einer wahnsinnigen Chance für die Kurstadt hier gestalterisch und für die Sicherheit der Bürger viel erreichen zu können.

Eine größere Debatte gab es im Gremium an diesem Abend nicht.