Kommunalwahl

Kommunalwahl: Parteien in Bad Mergentheim bereiten sich vor

Am 9. Juni werden Gemeinderäte, Kreistage und die EU-Abgeordneten neu gewählt. Auch die Parteien und Gruppierungen in der Kurstadt bereiten sich vor und suchen teilweise noch Kandidaten – vor allem junge Köpfe und Frauen.

Von 
Sascha Bickel
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Die Auszählung der Stimmen beginnt. . . Dies wird auch wieder am Sonntag, 9. Juni, so sein. Die nächste Kommunal- und Europawahl steht an. © Sascha Bickel

Bad Mergentheim. Wie laufen die Vorbereitungen für die Kommunalwahl? Wer tritt wieder an, wer nicht? Diese Fragen stellte die FN-Redaktion den aktuellen Ratsfraktionen im Gemeinderat. Während die vier SPD-Stadträte und die zwei FDP-Ratsmitglieder wieder auf den Stimmzetteln zu finden sein werden, wollen sich CDU, Grüne und Freie Wähler erst nach ihren Nominierungsversammlungen öffentlich erklären. Alle Parteien und Gruppierungen planen, wie sie sagen, mit „attraktiven Listen“ um die Gunst der Wähler zu buhlen.

CDU: Fraktionsvorsitzender Andreas Lehr teilte den FN mit, dass sich die CDU Bad Mergentheim „seit mehreren Monaten mit der Aufstellung der Listen für die Kommunalwahl befasst. Wir haben in den zurückliegen Wochen intensive Gespräche geführt, um Bürgerinnen und Bürger für die Mitarbeit in den kommunalen Gremien zu gewinnen. Unsere Nominierungsversammlung wird Anfang März stattfinden. Bis dahin wird die Liste für die Kernstadt und die Stadtteile abgeschlossen sein“, so Lehr, der aktuell nichts zu Namen sagen möchte. Mit den Kandidatengesprächen sei man aber „sehr zufrieden“.

So wie es auch andere Parteien tun, plant die CDU im Rahmen des Wahlkampfes „wieder einen intensiven Austausch mit der Bürgerschaft“, erklärt Lehr: „Wir werden zu Terminen in Kernstadt und Stadtteilen unterwegs sein, uns Projekte anschauen und mit den Bürgern ins Gespräch kommen, wie wir dies auch während der Amtszeit tun.“ Denn: „Politik funktioniert nur in der ernsthaften Hinwendung zu den Menschen.“

Grüne: „Die Ereignisse der letzten Wochen haben vielen Menschen bewusst gemacht, dass die Demokratie kein Selbstläufer ist, sondern nur funktioniert, wenn Bürger bereit sind, sich dafür einzusetzen und zum Beispiel als Gemeinderätin oder Gemeinderat Verantwortung für unsere Stadt zu übernehmen. Dies hat uns zuletzt die Suche nach Kandidierenden erleichtert“, sagte Fraktionschef Thomas Tuschhoff den FN.

Beschlossen werde der Wahlvorschlag auf einer Mitgliederversammlung des Grünen-Ortsverbands und danach bekanntgegeben.

„Ein Gemeinderatsmandat zu übernehmen ist mit einigem Zeit- und Arbeitsaufwand verbunden. Dies ist in vielen Fällen mit anderweitigen Verpflichtungen nicht zu vereinbaren. Deshalb haben uns viele Angefragte abgesagt“, räumt Tuschhoff ein und ergänzt: „Umso mehr danken wir allen, die bereit sind, sich dieser herausfordernden Aufgabe zu stellen.“ Man sei aber auch zuversichtlich, den Wählern gute Vorschläge unterbreiten zu können.

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Freie Wähler: Jochen Flasbeck sagte den FN, dass man „aktuell heftig bemüht ist, die Kandidatenliste zu füllen“, auch mit Frauen, was jedoch nicht einfach sei.

„Wir haben uns 24 Kandidatinnen und Kandidaten zum Ziel gesetzt und haben derzeit 18 Zustimmungserklärungen“, so Flasbeck: „Wir werben noch kräftig. Allein man wundert sich schon: Die Rechte in einer Demokratie werden zwar von vielen eingefordert, und jeder genießt es, in einer solchen Demokratie zu leben, aber die Wenigsten wollen für deren Bestand auch eigene Energie aufbringen. Insofern ist oft viel Überzeugungsarbeit, wenn nicht sogar Überredung angesagt.“

Von den aktiven FW-Stadträten wolle „auf jeden Fall Hermann Dehner“ (Wachbach) nicht weitermachen, verrät Flasbeck.

SPD: Klaus-Dieter Brunotte gab den FN Auskunft: „In mehreren Arbeitssitzungen haben wir, die SPD Bad Mergentheim, die Wahlen besprochen und vorbereitet. Unsere Kandidatenliste ist noch offen, also noch nicht abgeschlossen. Wie gewöhnlich erweist sich die Kandidatensuche besonders in den Stadtteilen als nicht einfach. Die Nominierungskonferenz für den Gemeinderat ist für Mitte März geplant. So lange können auch noch Bürger für eine Kandidatur gewonnen werden. Unsere vier aktuellen Stadträte werden alle wieder zur Wahl antreten.“

Man strebe „eine bunte Mischung aus jung und erfahren sowie männlich und weiblich“ auf der Liste an. SPD-Mitglied müsse man nicht sein, um hier zu kandidieren und es gebe auch keinen so genannten Fraktionszwang, wirbt Brunotte um potenzielle Kandidaten.

FDP: Professor Dr. Hans-Werner Springorum erklärte den FN Anfang der Woche, dass man bereits elf Kandidaten für die Liste gewonnen habe und man sich noch um einen zwölften bemühe.

„Die Kandidatensuche hat sich als schwierig erwiesen, die angesprochenen Persönlichkeiten waren zum großen Teil durch Familie und Berufsleben so beansprucht, dass sie sich für eine Kandidatur nicht entschließen wollten. Gelegentlich gab es auch die Besorgnis, dass insbesondere bei freiberuflich Tätigen durch das politische Bekenntnis wirtschaftliche Nachteile entstehen könnten“, bedauert Springorum. Sowohl FDP-Stadtrat Artur Schmidt als auch er selbst würden wieder zur Wahl antreten, so Springorum. Und er freue sich „über einige jüngere Kandidaten auf der Liste unterhalb des Rentenalters, leider sind nur wenige Damen in unserem Stadtverband aktiv“.

Redaktion Stellvertretender Reporter-Chef; hauptsächlich zuständig für die Große Kreisstadt Bad Mergentheim

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