Küchentrakt und Jugendräume werden saniert

Handwerker starten nach Sommerpause

Evangelisches Gemeindefest schrumpfte zum „Gemeinde-Café“ im Schlosshof

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peka
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Tiere und Menschen sind Weggefährten auf Gottes weiter Erde. Mit einer Aktion während des Festgottesdienstes in der Schlosskirche machten das die Kinder augenfällig deutlich. © Keßler

Bad Mergentheim. Die Grundsanierung des Küchentrakts und der Jugendräume im evangelischen Gemeindezentrum ist angelaufen. So gab es statt des gewohnten Gemeindefests nur einen Schlosskirchen-Gottesdienst mit „Gemeinde-Café“.

Zug um Zug wurden in den letzten Jahrzehnten das evangelische Gemeindehaus in der Härterichstraße erneuert. Diese Sanierungs- und Neubaumaßnahmen sollen nun im Laufe des Jahres mit dem hintersten Teil des Albert-Schweitzer-Baus abgeschlossen werden. Derzeit laufen die letzten Planungen und im Herbst soll die Maßnahme umgesetzt werden.

Zu ihren ersten eigenen Räumen war die Kirchengemeinde im Jahr 1933 gekommen, als man ein Grundstück in der Härterichstraße mit Wohnhaus (heute Dietrich-Bonhoeffer-Haus) und dahinter liegender Hofremise mit Pferdestall und Knechtkammer kaufen konnte. Bis dahin hatte man außer der Schlosskirche nur die Pfarrerwohnung und zwei nüchterne Räume im Residenzschloss zur Verfügung. Das Erdgeschoss des neu erworbenen Hinterhauses wurde umgebaut zu zwei kleinen Gemeinderäumen, darüber Jugendraum und Hausmeisterwohnung. Als das in der Nachkriegszeit nicht mehr ausreichte, entschloss man sich zum Anbau eines Gemeindesaals im rückwärtigen Freigelände. So entstand, 1961 eingeweiht, der große Albert-Schweitzer-Saal mit Küchenanbau und darunter liegenden Jugendräumen. Der Saal wurde 1994 modernisiert, das Gemeindehaus selbst 2004 abgerissen und als „Martin-Luther-Haus“ mit Gemeinde- und Verwaltungsräumen neu gebaut. Seitdem firmiert das Ganze als „Evangelisches Gemeindezentrum“.

Im Urzustand

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Von
Inge Braune
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Im Urzustand von 1961 verblieb bis heute der Küchentrakt mit den Jugendräumen und WCs. Er entspricht in keiner Weise mehr dem heutigen technischen Stand, es musste gehandelt werden. Die Kirchengemeinde sammelte seit 2018 Spenden in der Gemeinde, die zusammen mit Eigenmitteln und Zuschüssen eine grundlegende Sanierung ermöglichen. Die Planungen sind soweit abgeschlossen, dass die Handwerker nach der Sommerpause an die Arbeit gehen können. Die Wände bleiben stehen, die komplette Elektro-, Heizungs- und Sanitärinstallation wird nach dem aktuellen technischen und energetischen Standard erneuert. Es gibt überall neue Wand- und Bodenbekleidungen. Entstehen soll eine große Gemeinschaftsküche, die von allen Gruppen der Gemeinde genutzt werden kann.

Für die auf einige Monate veranschlagte Bauzeit bedeutet das einige Einschränkungen für die Gemeindearbeit. Sichtbar wurde das am letzten Sonntag beim sommerlichen Gemeindefest. Nach der Corona-Pause hatte man sich 2023 gefreut, wieder im gewohnten Rahmen feiern können – in diesem Jahr wurde das Fest vorsorglich an die Schlosskirche verlegt und verkleinert gefeiert als „Gottesdienst mit Gemeinde-Café“. Pfarrerin Regina Korn und Pfarrer Christoph Rother gestalteten ihn gemeinsam mit dem Posaunenchor, Kantor Lucas Ziegler und Liedvorträgen der Kinderkirche und des Kinderhaus Auenland. Anhand der biblischen Geschichte von Noah und seiner Arche stellte Christoph Rother dar, dass „wir Weggefährten auf Gottes weiter Erde“ seien. Der Regenbogen sei dabei „Symbol für die Vielfalt der Menschen“ und zeige, dass „Gott hinter uns steht“. Als sichtbare Aktion dazu durften die Kinder die vielen Tiere, die mit in der Arche Platz fanden, vor deren Eingang platzieren.

Nach dem Gottesdienst traf man sich im inneren Schlosshof zum „Gemeinde-Café“. Die Kindergärten boten für die Kinder eine Schmink-Station und Basteleien an, das Jugendwerk veranstaltete eine digitalisierte Schnitzeljagd, die Eltern hatten eine Vielfalt von köstlichem Fingerfood zur leiblichen Stärkung gebacken und es wurden Kaffee und Getränke angeboten. So war Gelegenheit, an den Stehtischen ins Gespräch zu kommen und neue Leute kennenzulernen. Im Sommer 2025 wird dann die Küchensanierung am Gemeindezentrum abgeschlossen sein und man könnte sich dort wieder treffen. peka

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