Bad Mergentheim. Mit einem imposanten und äußerst stimmungsvollen Jahreskonzert feierte das Jugendsinfonieorchesters (JSO) Bad Mergentheim nach zweijähriger pandemiebedingter Pause ein beeindruckendes Comeback.
Das vor circa 40 Jahren gegründete JSO ist ein Kooperationsprojekt des Deutschorden-Gymnasiums (DOG) mit der Jugendmusikschule Bad Mergentheim sowie der Schule für Musik und Tanz im Mittleren Taubertal in Lauda mit Nachwuchsmusikerinnen und -musikern im Alter zwischen etwa elf und 19 Jahren.
Unter neuer Regie
„In den vergangenen zwei Jahren hat sich vieles bei dem Orchester geändert, und das nicht nur wegen Corona“, begrüßte DOG-Rektor Christian Schlegel die Zuhörer in der komplett gefüllten Wandelhalle. Zum einen seien seither etliche Abiturienten ausgeschieden und andere Nachwuchsmusiker insbesondere aus dem Vororchester dagegen hinzugekommen. Vor allem stand und steht das JSO unter neuer Regie von Andreas Berge, der die Nachfolge für den Gründer und 37 Jahre langen Leiter Axel Bähr nach dessen Abschied 2019 übernommen hat. Zugleich wirkte Axel Bähr voller Freude diesmal als unterstützender Musiker am Kontrabass oder an der E-Bassgitarre ebenso mit wie Hubert Holzner, Dozent der Jugendmusikschule für Blechbläser und Schlagzeuger.
Der Abend bot noch eine weitere Premiere: Erstmalig bildete das Vororchester mit den jüngeren Nachwuchsmusikern, geleitet von Wolf Reucher, den Auftakt des Jahreskonzertes, und zwar mit zwei Norwegischen Volkstänzen „Springdans“ und „Springar“ von Edvard Grieg. Als der sogenannte Vorreiter des großen Orchesters bietet es den Mitgliedern erste Orchestererfahrungen und heuer ganz neu auch Konzerterfahrung.
Mit der Ouvertüre zu Christoph W. Glücks „Iphigenie in Aulis“, gefolgt von den vier Sätzen der Orchestersuite „Masques und Bergamasques“ begann das Hauptorchester seinem ersten Konzertabschnitt. Dieser wurde abgerundet durch die Fantasie für Violine und Orchester von Nigel Hess aus dem Film „Lavender“, bei der Sophia Endres als Soloviolinistin auf ganz besonders virtuose Art brillierte.
Auftakt des zweiten Abschnitts war Astor Piazzolas „Oblivion“ für Orchester und Oboe mit der glänzenden Instrumentalsolistin Rebekka Kruppa. Speziell stimmungsvoll war eine orientalische Musikreise zum „Persischen Markt“ von Albert W. Ketelbey. Filmmelodien präsentierte das Orchester bei einem Potpourri aus Alain Menkens „Die Schöne und das Biest“ und mit Nino Rotas „Goodfather“ aus dem Coppola-Klassiker „Der Pate“. Zu den mitreißenden Höhepunkten zählte insbesondere auch Ronan Hardymans „The Lord oft the Dance“ aus der gleichnamigen Musicalshow von Michael Flatley. Zugleich war dies fulminanter Abschluss des offiziellen Programms, dessen erster Teil von Julius Knauff und Raul Pankeyef sowie im zweiten Teil von Selina Kurtisi und Katharina Lösch-Torres moderiert wurde.
Rauschender Applaus sowohl für dieses gänzlich gelungene Comeback des JSO Bad Mergentheim als auch für die Leistungen der Mitwirkenden und Solisten sowie für den neuen Leiter und Dirigenten Andreas Berge waren eine durchaus angemessene Würdigung des begeisterten Publikums. Das Ensemble dankte es mit einem erneuten Ausschnitt aus „The Lord oft the Dance“ als Zugabe.
Wie seit langer Zeit Tradition, präsentiert das JSO auch heuer wieder am späten Abend des Bad Mergentheimer Kurparkfestes (Samstag, 16. Juli) in der Wandelhalle Ausschnitte seines Jahreskonzertes.
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