Es war nicht nur ein schöner Tag, sondern auch ein erfolgreiches Event für die Veranstalter. Beim „Tag des Jägers“ im Kurpark gab es viel zu sehen, zu hören, zu erleben und auch zu schmecken. Es war die dritte Veranstaltung zum KJV-Jubiläum.
Bad Mergentheim. Ja, die Jagd. Für die einen Passion, für die anderen – ja, was denn? Das Thema Jagd wird kontrovers diskutiert, und da ist es gut, Informationen aus „erster Hand“ zu bekommen und mit eigenen Augen und Ohren zu erfahren. Gelegenheit dazu gab es beim „Tag des Jägers“ reichlich. Und mehr, denn die zahlreichen Aussteller präsentierten die ganze Vielfalt der vor- und nachgeordneten Bereiche und Dienstleistungen. Vom Forst über entsprechende Maschinen, für Jäger geeignete Fahrzeuge, Ausrüstung, Bekleidung und sogar Wohnaccessoires war vieles zu bestaunen. Sogar die Angler waren mit dabei – erste Versuche mit der Angelrute beim Zielwerfen, Auskünfte zum Fischereiverein Bad Mergentheim und ein Blick auf die vielfältige Welt des Fliegenfischens inklusive.
Ohne Reden, besser gesagt Grußworte, geht es nicht. Und ohne Hubertusmesse ist ein solcher Tag zum 100-Jahr-Jubiläum der Kreisjägervereinigung (KJV) natürlich auch nicht vollständig. Da in einer solchen Messe die jagdliche Musik eine große Rolle spielt, ist die Zahl der Gottesdienst-Teilnehmer stets besonders hoch - so war es auch am Sonntag. Stadtpfarrer Thomas Frey fand die passenden Worte, die Parforcehorngruppe der KJV Mergentheim sowie die Gäste – die Jagdhornbläser Rupertiwinkler aus Ruhpolding und die Effeltricher Parforcehornbläsergruppe begleiteten mit stimmungsvollen Klängen.
Kurdirektor Sven Dell freute sich, die Jäger wieder einmal im Kurpark begrüßen zu können. Mit der Hubertusmesse in der Konzertmuschel und den diversen Aktionen im Kurpark sei die KJV stets ein willkommener Gast.
Einblick in die Vielfalt
Der erste Landesbeamte Florian Busch hob hervor, dass die KJV Mergentheim mit dem „Tag des Jägers“ ganz bewusst die Allgemeinheit anspreche, um der interessierten Öffentlichkeit einen Einblick in das vielfältige Thema „Jagd“ und das große Engagement der Jägerinnen und Jäger für Natur und Öffentlichkeit (etwa nach Wildunfällen) zu geben. Jagd sei, wie Buch erläuterte, im Gesetz als „nachhaltige und naturnahe Nutzungsform sowie als Kulturgut“ bezeichnet. Das Engagement der Jägerinnen und Jäger sei „zu vielfältig und umfangreich, um es unter bloße singuläre Schlagworte zu subsummieren“. Für dieses großartige und vielfältige Engagement wolle er als Vertreter des Landrates und im Namen des Main-Tauber-Kreises der KJV und all ihren Mitgliedern danken.
Bad Mergentheims stellvertretende Bürgermeisterin Manuela Zahn hieß die Jägerinnen und Jäger sowie alle Besucher willkommen. Es sei ihr eine „Ehre, diesen Meilenstein (nämlich das Jubiläum der KJV) zusammen mit den Jägern zu feiern. „Ihr unermüdlicher Einsatz für Natur, Artenschutz und Bewahrung der traditionsreichen Jagdpraktiken verdient höchste Anerkennung“, sagte Zahn. Die KJV sei „mehr als ein Verein. Sie sind eine Familie von Gleichgesinnten.“
Hege und Pflege seien Aufträge, die von der Jägerschaft aktiv umgesetzt würde – zum Wohle von Umwelt, Natur und Wild.
Weikersheims Bürgermeister Nick Schuppert sprach für alle Bürgermeister im Altkreis, und er betonte die Bedeutung der KJV, die seit Jahrzehnten ihren Teil zur guten Zusammenarbeit mit den Kommunen beitrage. Ohne Jagd gehe es nicht, ohne die Bereitschaft zu Kompromissen ebensowenig, machte Schuppert klar. Die KJV Bad Mergentheim sei ein „stets zuverlässiger Partner“.
Kreisjägermeister Florian Dietzel verwies auf „100 Jahre Erfolgsgeschichte KJV“„ mit aktuell 334 Mitgliedern, eigenem Schießstand und Vereinshaus im Schüpfer Loch. Und: Stets sei man bestrebt, den Kontakt zu Öffentlichkeit zu halten. „Jagd ist Wildtiermanagement, Naturschutz und Passion. Und es ist auch eine umfassende Ausbildung, denn alle Jägerinnen und Jäger müssen viel wissen, wenn sie ihrer Passion folgen willen.“ Jagd bedeute einen „verantwortungsvollen und weitsichtigen sowie nachhaltigen Umgang mit der Schöpfung“, sagte Dietzel. Auch aus diesem Anspruch heraus biete man mit diesem „Tag des Jägers“ der interessierten Öffentlichkeit die Gelegenheit, „mehr zu erfahren über die Teilbereiche Tradition und Moderne und im direkten Austausch Eindrücke und Fragen zu bereden“.
Im Lernort Natur
Was die Jagd selbst betraf, war natürlich sehr viel aufgeboten: Jagdhunde und ihr Können, Lernort Natur, Hinweise und Auskünfte zur Passion und den Aufgaben der Jägerinnen und Jäger standen ebenso auf dem Programm wie die Präsentation von (nicht nur) Jagdfalken oder einer Drohne, mit der im Bereich der Kreisjägervereinigung Bad Mergentheim die Bemühungen der Revierpächter und Landwirte bei der Rettung von Kitzen vor dem Mähtod unterstützt wird.
Musik und (wildes) Essen gab es natürlich auch: Nicht nur bei der Hubertusmesse erklangen die Jagdhörner; die Bläser der KJV sowie ihre Gäste aus Ruhpolding (sie hatten sogar zwei Alphörner mit dabei) und Effeltrich (Landkreis Forchheim) ließen die Hörner erschallen –ein Augen- und Ohrenschmaus.
Neben den Ausstellern war auch die KJV mit viel Power im Einsatz: Rund 80 Helferinnen und Helfer sowie die Bläsergruppen sorgten dafür, dass der „Tag des Jägers“ für die Besucher ebenso informativ wie kulinarisch interessant verlief.
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