DRK-Zeltlager

Fünf junge Teilnehmer aus dem Ahrtal integriert

Erholung und jede Menge Spaß für 50 Kinder. JRK-Motto „Kinder helfen Kindern“ erfolgreich umgesetzt

Von 
Hans-Peter Kuhnhäuser
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Zeltlager-Tanz mit Kindern aus dem Ahrtal und den DRK-Senioren. © Kuhnhäuser

Bad Mergentheim. Auch heuer gab es wieder ein Sommer-Zeltlager auf dem Gelände des DRK-Ortsvereins im Willinger Tal. 50 Kinder erlebten fröhliche und abwechslungsreiche Tage. Auch fünf Kinder aus dem Ahrtal waren mit dabei – und konnten die Flutkatastrophe 2021 und ihre Folgen einfach mal ausblenden.

Es ist seit Jahrzehnten ein fester Bestandteil der Jahresplanung, das Sommerzeltlager des Jugendrotkreuzes im DRK-Ortsverein Bad Mergentheim. Auch heuer wieder war das Angebot gut nachgefragt, und die rund 20 Betreuer um das Leitungs- und Orgateam, angeführt von René Föhr und Sven Rüdenauer, hatten wieder alle Hände voll zu tun.

Erst der Aufbau der sechs Schlaf und zwei Spiel- und Essenszelte, die umfangreiche Vorbereitung mit dem Einkauf der Lebensmittel, der genauen Tagesplanung (wer macht was, was steht auf der Speisenkarte, welche Aktivitäten werden geboten) und natürlich auch die Einteilung der Betreuer wurden minutiös geplant und schriftlich fixiert. Dabei half „eine Handvoll Erfahrung samt Routine und etwas Feintuning, denn jedes Jahr ist ja doch ein bisschen anders“, wie Föhr darlegte, und das Sommerlager im Willinger Tal konnte seine Tore wieder öffnen.

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Hans-Peter Kuhnhäuser
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„Unser Jugendrotkreuz-Motto ‚Kinder helfen Kindern’ haben wir auch beim Sommerzeltlager umgesetzt“, berichtet der Vorsitzende des DRK-Ortsvereins, René Föhr. Nicht nur, dass insgesamt 50 Kinder und Jugendliche im Alter von acht bis zwölf Jahren dabei waren. „Die kamen alle aus Bad Mergentheim und Umgebung. Außerdem hatten wir fünf Kinder aus dem Ahrtal mit an Bord.“ Die wurden in Zusammenarbeit mit Jugendrotkreuz des DRK-Ortsvereins Sinzig ausgewählt und von Mitgliedern der Bereitschaft I des DRK-Ortsvereins Bad Mergentheim abgeholt und wieder nach Hause gefahren.

„Diese Kinder waren hier voll integriert und haben ‚Normalität’ erlebt“, berichtet Swen Rüdenauer vom JRK-Leitungsteam. Einmal herauszukommen aus der Riesenbaustelle Ahrtal, die Bilder der Katastrophe ausblenden und zumindest für ein paar Tage vergessen zu können, „das hat ihnen richtig gut getan. Und das hat man richtig sehen und spüren können“, betont Rüdenauer. Der Umgang und das gemeinsame Spielen mit den dahingehend unbelasteten Mädchen und Jungs, ein frisch-fröhliches Sommerzeltlager mit buntem abwechslungsreichen Programm, „das wollten wir ihnen bieten und das ist uns auch gelungen“, betont Rüdenauer. Und er macht deutlich, dass alle Beteiligten daran ihren Anteil gehabt hätten. „Fast alle Betreuer und natürlich auch die Mitglieder des Orga- und Leitungsteams sind schließlich selbst früher Gast im Sommerzeltlager gewesen.“

Ein Sommer ohne Zeltlager? „Das können wir uns gar nicht vorstellen.“ Somit seien auch ‚schwierige’ Situationen“ keine Herausforderung. „Wirkliche Probleme gab es ohnehin nicht“ – Insektenstiche oder kleinere Blessuren seien immer wieder mal vorgekommen, „aber dafür sind wir ja Rotes Kreuz“. Eine Salbe, ein Pflaster drauf, notfalls ein Verband – und weiter geht’s mit Spiel und Spaß.

Und bei akutem Heimweh? „Da hilft ein in den Arm nehmen und ein kurzes Gespräch, aber so richtig quälendes Heimweh hat bei uns noch nie ein Kind gehabt. Heuer auch nicht.“

Wie war es nun für die Ahrtal-Kinder? Unser Reporter konnte nach Freigabe der Eltern mit der zehnjährigen Cara aus Sinzig und der elfjährigen Lena aus der Nähe von Remagen sprechen.

Lena fand übrigens ganz schnell mit Lana aus Röttingen eine neue Freundin, und auch Cara hatte „keine Probleme“ mit den vielen bis dahin unbekannten Gesichtern. „Hier gibt’s ein tolles Programm“ lobten beide die Organisatoren, und auch das Essen sei „lecker“. Nein, so richtig Heimweh hätten sie nicht gehabt, sagen die Mädchen. „Nein, war nicht so arg“, sagt Lena. „Na ja, ein bisschen“, meint Cara. „Aber das war schnell weg. Es war ja immer was los.“

Viel Spaß und Abwechslung hätten die Zeit geprägt, da sind sich die beiden einig. Und der Kontakt mit den anderen Mädchen und Jungs sowie den Betreuerinnen und Betreuern sei ohnehin „super“ gewesen. „Es hat einfach Spaß gemacht“, zeigen sich die beiden offen. Die „tolle Erfahrung“ JRK-Sommer-Zeltlager im Willinger Tal nahmen sie mit nach Hause.

„Natürlich gibt es nächstes Jahr wieder ein Zeltlager“, sagen Föhr und Rüdenauer. Für die Teilnehmer wird es wieder ein Riesen-Spaß. Und die Betreuer und Organisatoren werden sich dafür wieder viel Arbeit machen.

„Spaß haben wir aber trotzdem“, denn „es gibt ja keinen schöneren Lohn als lachende, fröhliche Kinder zu erleben. Das ist aller Mühen wert“, erklären Föhr und Rüdenauer wie aus einem Mund.

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