Wahlen beim Kreisschützentag

Frieder Bauer steht nun an der Spitze des Schützenkreises Mergentheim

Nachfolger für Jürgen Richter gefunden. Jens Bräu zum Stellvertreter gewählt. Sehr gute Jugendarbeit

Von 
Bernd Hellstern
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Hachtel. Der Kreisschützentag fand im Domizil der Ottmar-Mergenthaler-Schützengilde (OMSG) Hachtel statt. Das Schützenhaus war fast bis auf den letzten Platz besetzt, galt es doch, für den für alle überraschend aus gesundheitlichen Gründen zurückgetretenen bisherigen Kreisoberschützenmeister Jürgen Richter einen Nachfolger zu finden.

Es lag eine gewisse Spannung über diesem Kreisschützentag, bei dem die Weichen für eine weitere selbstständige und erfolgreiche Zukunft gestellt werden sollten. Denn nach der Auflösung der Bezirke im Württembergischen Schützenverband sind längst nicht alle Probleme aus der erfolgten Strukturveränderung des Verbandes abschließend geklärt.

Vielleicht konnte Kreisschützenmeister Erich Stapf auch deshalb erfreulich viele Ehrengäste begrüßen, darunter auch die Kreisoberschützenmeister der beiden benachbarten Schützenkreise Crailsheim und Öhringen, Jürgen Wacker und Frank Schürger. Zu seinem Bedauern war kein Vertreter des Landesverbandes anwesend.

Dafür verkündete er aber, dass mit Frieder Bauer (SGi Weikersheim) und Jens Bräu (SV Igersheim) zwei Bewerber für das Amt des Kreisoberschützenmeisters und seines Stellvertreters zur Verfügung standen. Bei den späteren Wahlen wurden beide Bewerber einstimmig ich ihre Ämter gewählt. Nach der einstimmigen Wahl von Silvia Weidmann zur neuen stellvertretenden Schriftführerin, ist das Kreisschützenmeisteramt des SK Mergentheim nun wieder auf allen Positionen besetzt. Wie sagte ein Teilnehmer der Versammlung nach den Wahlen: „Das ist ein guter Tag für den Schützenkreis Mergentheim“.

Höhen und Tiefen erlebt

Mit Frieder Bauer steht nun ein Mann an der Spitze des Kreises, der nicht nur als Trainer sehr erfolgreich ist, sondern das Schützenwesen in- und auswendig kennt. Ein Mann, der seit Jahren seine ganze Kraft dem Schießsport und seiner Tradition widmet. Sein Stellvertreter steht für die Zukunft, denn Jens Bräu, der als jüngster Oberschützenmeister im Kreis, seit zwei Jahren sehr erfolgreich den Schützenverein Igersheim führt, hat dort schon bewiesen, dass er es versteht, generationsübergreifend für den Schießsport zu werben. Zuvor hatte Kreisschützenmeister Erich Stapf von einem Jahr berichtet, das viele Höhen, aber auch Tiefschläge mit sich brachte. Als einen der Tiefschläge nannte er den schmerzlichen Verlust von Robert Volkert, der bei der gesamten Schützenfamilie tiefe Trauer auslöste. Aber es gab auch zahlreiche Höhepunkte, erinnere man sich nur an die überragenden sportlichen Erfolge, im Besonderen an den Deutschen Meistertitel von Kreisjugendleiter Michael Krank.

Insgesamt, so Erich Stapf, könne auf ein erfolgreiches Jahr zurück blicken, in dem alle Mitglieder des Kreisschützenmeisteramtes sehr engagiert zusammen gearbeitet hätten. Die Berichte der Schriftführerin (Dagmar Müller), des Kreissportleiters (Armin Ulshöfer), des Schatzmeisters (Thomas Zängle) und der Kreisjugendleitung (Michael Krank) lagen schriftlich vor. Auch sie zeigten auf, dass im Schützenkreis Mergentheim in allen Bereichen hervorragende Arbeit geleistet wurde.

Besonders hervorzuheben die Nachwuchsarbeit, die bei Michael Krank und seinem Team in den besten Händen lag. In diesem Zusammenhang appellierte der Jugendleiter an die Versammlung, die Nachwuchsarbeit nicht zu vernachlässigen.

„Mit großer Verantwortung“

Die Kassenprüfer Boris Bobrowski und Manfred Renner attestiertem dem Schatzmeister eine vorbildliche Buch- und Kassenführung und schlugen Entlastung vor. Diese wurde einstimmig erteilt.

In ihren Grußworten würdigten OB-Stellvertreter Andreas Lehr, der stellvertretende Sportkreisleiter Rüdiger Wellm und Ortsvorsteher Reinhard Brand neben den sportlichen Erfolgen, vor allem die gesellschaftlichen und sozialen Leistungen der Schützen, die mit großer Verantwortung wahrgenommen würden. Man denke nur an die Jugendarbeit, mit dem traditionellen Ferienlager in Wachbach. Ein weiter Aspekt sei die Traditionspflege in Verbindung mit dem Ehrenamt, das besonders bei den Schützen hohen Stellenwert besitze.

Für Antrag gestimmt

Unter Punkt „Verschiedenes“ stimmte die Versammlung für den vom Kreisschützenmeisteramt eingebrachten Antrag, wonach der Schützenkreis Mergentheim erhalten bleiben soll und versucht werden soll, Vereinen, die an der Peripherie des Kreises angesiedelt sind, den Beitritt zum SK Mergentheim zu ermöglichen.

Bezug nehmend auf die wieder aufgeflammten Forderungen nach der Verschärfung der Waffengesetze, nach den jüngsten tragischen Ereignissen, sprach Erich Stapf von einer „durch nichts gerechtfertigten kollektiven Verurteilung des Schützenwesens“.

Die Politik und all jene, die nun nach einem schärferen Waffengesetz riefen, würden es sich zu einfach machen, solche scheußlichen Taten mit dem Begriff „Sportschütze“ in Verbindung zu bringen. Diese Taten seien auch kein Problem der Schützen, sondern ein gesellschaftliches Problem, vor allem aber ein Problem von Einzelnen.

Am Ende eines Kreisschützentages, der positive Zeichen gesetzt habe, so der nun ins zwei Glied zurück getretene Erich Stapf, wünsche er dem neuen Führungsteam eine glückliche Hand und gute Entscheidungen im Sinne des Schützenwesens.

Er gab bekannt, dass der Landesschützentag am 22. April in Fellbach stattfindet. Rüdiger Wellm erinnerte an den Ball des Sportkreises Mergentheim am 13. Mai in der Erlenbachhalle Igersheim. Und zum Schluss hatte Jürgen Wacker noch eine erfreuliche Nachricht.

Denn es sei dem ehemaligen Bezirks-Seniorenwart Jürgen Hirth gelungen, das beliebte Seniorenschießen wieder stattfinden zu lassen, zu dem alle Senioren des ehemaligen Schützenbezirks Hohenlohe am 20. Mai nach Kirchensall eingeladen sind.

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