Rückblicke auf 2022/23, Ausblicke auf geplante Aktionen sowie Diskussionen über die weiteren Schwerpunkte und Maßnahmen zählten zu den zentralen Themen bei der Hauptversammlung der Citygemeinschaft.
Bad Mergentheim. In einem Rückblick auf das vergangene Geschäftsjahr berichtete der Vorsitzende Hans-Joachim Kuhn über Aktionen und Aktivitäten der Citygemeinschaft. Beim Nachtbummel im vergangenen September seien durch ein Zählsystem 24 200 Personen erfasst worden, was im Vergleich zum Vorjahr (23 600 Personen) eine nochmalige Steigerung gewesen sei.
Kuhn bezeichnete die Einkaufsnächte als sehr attraktive Veranstaltungen, die von den Besucherzahlen durchaus mit dem Stadtfest mithalten könnten. Dies gelte erst recht speziell für den Nachtbummel im Mai, bei dem heuer eine Frequenz von rund 30 000 Personen gezählt worden sei, sowie der Pferdemarkt Anfang März mit über 24 000 Passanten.
Probleme bei Nachtbummel
Das Publikum bei den verkaufsoffenen Sonntagen unterscheide sich allerdings erheblich von dem bei den langen Einkaufsnächten. Insofern habe es seine Berechtigung, beide Zielgruppen zu bedienen. Für Probleme könnten bei den Nachtbummeln aber künftig versicherungsrechtliche Aspekte und entstehende Kosten für eine Haftpflichtabsicherung sorgen.
Ausnahmslos äußerst erfolgreich sei die Einführung und der Absatz der sogenannten „m-card“ („Mein Bad Mergentheim”) verlaufen, die sich inzwischen fest etabliert habe. Bei der Weihnachtswerbeaktion 2022 war dieses gemeinsame Kooperationsprojekt der Citygemeinschaft und der Stadt Bad Mergentheim Schwerpunkt.
Hans-Joachim Kuhn schlug für kommenden Dezember eine Weihnachtswerbeaktion mit dem Motto „Tausche deinen orangenen Citygutschein gegen eine m-Card ein“ vor. Hintergrund ist, dass die letzten noch ausgegebenen Papier-Citygutscheine nach drei Jahren Ende des Jahres ihre Gültigkeit verlieren und deren Wertguthaben ansonsten ersatzlos verfallen.
Der Citygemeinschaftsvorsitzende kritisierte die mangelhafte Werbebeteiligung bei den Nachtbummeln und einen Rückgang der Mitgliederzahlen bei der Citygemeinschaft. „Viele Einzelhändler und Geschäftsinhaber profitieren von diesen Veranstaltungen, wollen sich aber nicht aktiv dafür einbringen“, konstatierten einige Mitglieder.
Außerdem nehmen Handelsketten und Filialisten immer mehr überhand, die sich kaum mit der Innenstadt identifizierten. „Wir müssen uns daher in der Vorstandschaft fragen, ob wir auf dem richtigen Weg sind und ob die Schwerpunkte richtig gesetzt werden oder etwas grundlegend verändert werden müsse“, so Kuhn.
„Nicht die Vorstandschaft macht etwas verkehrt, sondern jeder, der heute nicht hier ist und sich nicht einbringt. Immer mehr überwiegen Egoismen“, konstatierten Mitglieder. Darüber hinaus habe Corona als „Brandbeschleuniger“ bestimmte Prozesse verstärkt, hieß es.
„Egoismen überwiegen“
„Wir sollten an den beiden langen Einkaufsnächten festhalten, denn diese Veranstaltungen werden als Fest und Veranstaltung von der Kundschaft sehr positiv angenommen. Wenn der Nachtbummel stirbt, fällt eine wesentliche Attraktion weg“, lautete ein übereinstimmender Tenor der anwesenden Mitglieder. „Die Stadt sollte ebenso wie beim Stadtfest auch beim Nachtbummel eventuelle Versicherungskosten übernehmen“, erging an Oberbürgermeister Udo Glatthaar ein Appell.
Eine trotz leichten Defizits positive Wirtschaftslage konnte der Kassenwart vermelden. Auf Glatthaars Antrag erfolgte einstimmig die Entlastung des Vorstandes. Zudem dankte der OB der Citygemeinschaft und deren Vorstand für ihr Engagement. „Ich hoffe, dass der Verein auch weiterhin zum Wohle unserer Stadt aktiv sein wird“, betonte Glatthaar.
„Wir werden am 8. September erneut eine lange Einkaufsnacht veranstalten und müssen danach sehen, ob und wie es weitergehen kann sowie ob gegebenenfalls anfallende Versicherungskosten für die Citygemeinschaft leistbar sind“, kündigte Hans-Joachim Kuhn in einem Ausblick an. Als weitere Herbstveranstaltung nannte der Vorsitzende den abermaligen verkaufsoffenen Sonntag mit Krämermarkt am 1. Oktober.
Aufgrund der Aufgabe des Modehauses Kuhn zum Jahresende kündigten sowohl er als auch Vorstandsmitglied Johannes Kuhn an, ihre Ämter bei der Citygemeinschaft zum 31. Dezember abzugeben. „Wir haben einiges in der Vorstandschaft erreicht. Ein Wechsel tut jedoch gut und bringt frischen Wind“, meinte der bis dahin noch amtierende Vorsitzende.
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