Markelsheim. Unter dem Motto „MeineFN – Mehr vom Leben“ öffnen die Fränkischen Nachrichten ihren Lesern regelmäßig besondere Türen und ermöglichen spannende Einblicke hinter sonst verschlossene Tore und Kulissen.
Auch ein Austausch mit Mitgliedern der FN-Redaktion ist in lockerer Runde möglich. Jüngst stand in diesem Rahmen eine Weinerlebniswanderung durch den Markelsheimer Weinberg zusammen mit Weinkönigin Karina Eckard, Michael Schmitt (Vorstandsvorsitzender der Weingärtnergenossenschaft Markelsheim) und FN-Deskchef Olaf Borges auf dem Programm.
Eine altersmäßig bunt gemischte Truppe wollte sich dieses Erlebnis nicht entgehen lassen. Mit dem Gelben Wagen ging es unter charmanter Moderation und Begleitung durch Conny und Thomas Lehr in den Weinberg hinauf. Der Begrüßungssekt und stimmungsvolle Lieder auf dem Weg sorgten schon früh für gute Laune bei den Teilnehmern.
Bei bestem Wetter gab es direkt im Weinberg dann auch den ersten Rebensaft zu verkosten: Ein Schwarzriesling Kabinett konnte direkt an dem Stück des Weinbergs, das die Familie der Weinkönigin bewirtschaftet, genossen werden. Und da für das leibliche Wohl nicht nur in Form verschiedener Weine, sondern auch mit leckeren Snacks gesorgt war, wurde die anschließende Wanderung gut bewältigt.
Vielfältige Informationen
Auf dem Weg selbst und an verschiedenen Stationen versorgte nun Michael Schmitt die Teilnehmer mit vielfältigen Informationen rund um das beliebte Endprodukt. Denn die Arbeit eines Winzers ist nach Angaben Schmitts offenbar nicht jedem klar: Der „grüne Beruf“ erfordert nicht nur zur Erntezeit viel anstrengende Arbeit. Es sei mitnichten so, dass er zehn Monate im Jahr Geld zähle, erklärt Schmitt schmunzelnd.
Vielmehr sei der Weinbau in der heutigen Zeit mit vielfältigen Herausforderungen konfrontiert, welche die Arbeit stark erschweren. Zuerst nannte der Vorsitzende der Weinbaugenossenschaft den Klimawandel, der nicht nur mit wärmeren Temperaturen, sondern vor allem mit krasseren Extremwetterlagen Probleme bereite.
„Der Weinbau prägt unser Dorf“, macht er deutlich. Zahlreiche Feste und viele Vereine drehen sich um den Wein, der in Markelsheim (dem früher größten zusammenhängenden Weinanbaugebiet Süddeutschlands) eine lange Tradition hat.
An verschiedenen Stationen erklärt der erfahrene Weinbauer anschaulich zahlreiche Dinge, mit denen sich die Markelsheimer Winzerauseinandersetzen müssen. Neben dem Klimawandel sind dies jüngst auch Preissteigerungen, neue Schädlinge und Pflanzenkrankheiten sowie der Mangel an Arbeitskräften, was in der sehr arbeitsintensiven Branche große Probleme bereitet. Daher experimentiert man in Markelsheim auch mit neuen Methoden wie den „pilzwiderstandsfähigen Pilzsorten“, die eine deutliche Reduktion der Pflanzenschutzmaßnahmen ermöglichen.
Man merkte der Gruppe an, dass sie großes Interesse an der Arbeit der lokalen Weinerzeuger hat. Immer wieder kamen Fragen zu unterschiedlichen Aspekten wie dem Pflanzenschutz, die von Michael Schmitt anschaulich beantwortet wurden.
So könnte der Appell von Michael Schmitt, zugunsten der lokalen Produkte auf billigen Discounter-Wein zu verzichten, gefruchtet haben. Ein gemütlicher Ausklang im Weinberg rundete die gelungene Wanderung für die zufriedenen Teilnehmer ab.
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