Bad Mergentheim/Kehl. Der 27-jährige Bad Mergentheimer Politikstudent Mirwais Wafa wurde auf der Landesvertreterversammlung der FDP im mittelbadischen Kehl nach einer kämpferischen Rede von den Delegierten in das Wahlkampfführungstrio gewählt. Lautes und langanhaltendes Klatschen, mit dieser spontanen Freudensbekundung quittierten die Delegierten aus dem FDP-Kreisverband Main-Tauber und der gesamten Region Heilbronn-Franken, sowie zudem zahlreiche Jungliberale die Bekanntgabe des Abstimmungsergebnisses durch das Parteitagspräsidium im Anschluss an die Wahl des dritten Landeslistenplatzes der baden-württembergischen FDP für die Europawahlen im kommenden Jahr.
Womit vor Beginn des FDP-Parteitages sicher nicht allzu viele Teilnehmer unter den knapp 400 Delegierten gerechnet hatten, war tatsächlich eingetreten. Dabei war die parteiinterne Konkurrenz hochkarätig. Der Jungpolitiker Wafa setze sich bei den Wahlen in der Kehler Stadthalle sowohl gegen den Spitzenkandidaten des mitgliederstärksten Bezirksverband Region Stuttgart, als auch gegen den südbadischen FDP-Lokalmatadoren durch.
„Ein Ergebnis was in der Landespartei aufhorchen lässt und uns alle mit großem Stolz erfüllt“, so der ebenfalls in Kehl anwesende FDP-Kreisvorsitzende Benjamin Denzer aus Tauberbischofsheim. Das Ergebnis Wafas mache deutlich, „dass wir im hiesigen Kreis- als auch im Bezirksverband absolut richtig lagen, als wir Mirwais zu unserem FDP-Kandidaten vor Ort für die EU-weiten Urnengang im Jahr 2024 nominiert hatten“, unterstrich Denzer seine Unterstützung Wafas.
Mirwais Wafa, der erst vor knapp einem Jahrzehnt im Zuge einer Familienzusammenführung nach Deutschland gekommen ist, und auf dem Technischen Gymnasium in Bad Mergentheim sein Abitur gemacht, und im Anschluss daran nach einem erfolgreichen Bachelor Abschluss an der Universität Würzburg mittlerweile im Masterstudiengang Politikwissenschaften an der Uni Bamberg studiert, ging in seiner Bewerbungsrede auf die Grundpfeiler der Europäischen Union ein, und verknüpfte diese in seiner emotionalen Rede mit der eigenen Lebensgeschichte. Mit Blick auf die mannigfaltigen, weltweiten Herausforderungen vor die der Kontinent aktuell mit dem Ukraine-Krieg, sowie den Terrorakten im Nahen Osten gestellt werde, forderte Wafa eindringlich dazu auf die EU als Wertegemeinschaft und einzigartiges Friedensprojekt zu begreifen. Freie Demokraten stünden in der Nachfolge des legendären Bundesaußenministers Hans-Dietrich Genscher in der Pflicht, mehr denn je am gemeinsamen Haus Europa mitzuarbeiten.
Gegen deutschen Sonderweg
Wer Deutschland aus der EU führen wolle und einen deutschen Sonderweg predige, habe die Lehren aus der eigenen Geschichte nicht gelernt, so Wafa weiter. „Nur gemeinsam mit unseren europäischen Nachbarn können wir Freiheit, Demokratie und der Achtung der Menschenrechte in der Welt des 21. Jahrhunderts unter den Weltmächten spürbares Gehör verleihen“, lautet das Credo des Kandidaten.
Es komme gerade bei den Kommunal- und Europawahlen auf jede und jeden Einzelnen an: Proeuropäisch statt völkisch-nationalistisch, demokratisch statt populistisch und mit Fokus auf eine friedliche Zukunft. „Und all das sicher nicht als die letzte Generation“, mit dieser Aufforderung schwor Wafa den FDP-Parteitag zum Abschluss seiner Rede auf einen engagierten Wahlkampf ein. fdp
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