Bad Mergentheim. Nach fünf beziehungsweise sechs ereignisreichen Schuljahren beginnt für die Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen der Kopernikus-Realschule ein neuer Lebensabschnitt.
Der wunderschön gestaltete Gottesdienst in der Marienkirche führte das erreichte Ziel als Wegweiser vor Augen, das nun das Leben der jungen Erwachsenen in neue Bahnen lenken wird.
Im Anschluss erfolgte die Abschlussfeier im Kursaal. Es ist immer zutiefst ergreifend, wenn die Jugendlichen in festlicher Abendrobe in den Kursaal einlaufen, diesmal zu dem Lied „The Final Countdown“ von Europe. Dies ist einer der Momente, in denen man staunt, wie schnell die Zeit vergeht und die Schülerinnen und Schüler zu jungen Erwachsenen herangereift sind.
Auf die Begrüßung der Festtagsgesellschaft durch den Rektor der Kopernikus-Realschule, Heiko Knebel, hielt der Elternsprecher Strecker seine Rede. In dieser betonte er die Funktion der Schule als wichtige Basis für das weitere Leben und hob sie als einen Ort echter Gemeinschaft hervor. Es gelte jetzt, die bereits gelebten Werte der Schüler und Schülerinnen in die Gesellschaft zu transportieren.
Auch sprach er die Herausforderungen hinsichtlich der Digitalisierung an: „Eure Generation ist mit Social Media aufgewachsen.“ Neben herausragenden Möglichkeiten gäbe es auch Schattenseiten, denen es mit Standhaftigkeit und Weitblick zu begegnen sei. „Bildet euch eure eigene Meinung!“, appellierte Strecker. Niemand solle sich von Schönheitsidealen oder Statussymbolen unter Druck setzen lassen, sondern Verantwortung übernehmen und für die eigene Meinung einstehen.
Viele Entscheidungen stünden an, die mutig getroffen werden sollten. Aus Rückschlägen zu lernen und frei von Angst neue Wege einzuschlagen, sei die Kunst. Dietrich Bonhoeffer habe hierzu treffend formuliert: „Den größten Fehler, den man im Leben machen kann, ist immer Angst zu haben, einen Fehler zu machen.“ Mit den Worten: „Ihr seid gut so, wie ihr seid“, vollendete H. Strecker seine Rede.
Auch die beiden Schülersprecherinnen Stefanie Metzger und Mara Schmid wiesen in ihrer Rede darauf hin, dass jedermann Stärken und Schwächen hat. Manche seien in Mathematik, andere in der Kunst oder im Sport talentiert. „Die Noten sind nur ein Maßstab für unsere Leistungen in der Schule, aber sie definieren nie, wer wir sind“, hoben die beiden hervor. Alle hätten Stärken und Schwächen, aber die Schulzeit an der Kopernikus-Realschule habe aufgezeigt, was möglich ist, wenn man zusammenhält.
Nach musikalischer Unterhaltung der talentierten Sänger sowie den Instrumentalisten der Kopernikus-Realschule erfolgte mit der Rede des Rektors Knebel ein weiterer Höhepunkt des Abends. Er ließ die letzten Jahre Revue passieren: „Eure Leistungen, euer Engagement und eure Gemeinschaft haben in den vergangenen Jahren Maßstäbe gesetzt, die uns tief beeindruckt haben“, sagte Knebel. Daher ziehe er, in Anlehnung an das Land Portugal, welches eine Fairplay-Karte für besonders ethisch relevantes Verhalten im Fußball eingeführt hat, die weise Karte.
„Ihr habt euch gegenseitig bejubelt, wenn einer von euch Erfolge gefeiert hat, und ihr habt euch gegenseitig gestützt, wenn es einmal schwierig wurde.“
Er sei auf jeden Einzelnen stolz und zudem zuversichtlich, dass die Schüler und Schülerinnen mit ihrem Wissen und ihrer Menschlichkeit einen wahrlich positiven Beitrag zur Gesellschaft leisten werden. „Das Leben, das ihr vor euch habt, ist genauso real wie das Leben, das ihr bereits kennt“, betonte Knebel. Sie seien das Zentrum und der Schöpfer ihrer Zukunft, welche aus dem Jetzt erschaffen und gestaltet wird. Das gebe Zuversicht, die Zukunft selbst gestalten zu können, verschärfe aber auch das Bewusstsein über die eigene Verantwortung, welche die Jugendlichen haben.
Ganz unter dem Motto „sich zu neuen Wegen aufmachen“, verdeutlichte Knebel, wie wichtig es sei, das Herz und die Augen zu öffnen. „Denn wer sich aufmachen will, braucht einen klaren Blick und ein offenes Herz.“
Mit herzlichen Worten und voller Vorfreude auf ein Wiedersehen verabschiedete Knebel die Abschlussklassen. Sie seien starke Individuen, die das Leben miteinander lebenswert machten. Die weiße Karte des Fair Play sollen sie mitnehmen und weiterhin Zeichen setzen für eine ethisch gerechte und beglückende Welt.
Das Abendprogramm des Abschlussballes wurde unter anderem durch die Impressionen von erlebnisreichen Ausflügen, die jede Menge Spaß bereithielten und eine willkommene Abwechslung zum Schulalltag darstellten, abgerundet und durch das Lied „We made it“, das von allen Abschlussklassen gesungen wurde, beendet. kop
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