Bad Mergentheim. Schrecksekunde auf der Station D1 im Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim: Kurz vor 18 Uhr am Mittwoch quillt Rauch aus einem Patientenzimmer, der Brandmelder springt an. Die Pflegekräfte der Spätschicht reagieren schnell. Sofort schließen sie die Rauchtüren zu den abtrennbaren Stationsbereichen und die Feuertüren zum Treppenhaus und rufen im Comcenter an, um den Brand zu melden.
Sie bringen die Patienten in Sicherheit. Kolleginnen aus den Nachbarstationen eilen herbei, um die Patienten auf andere Stationen zu verteilen. Kurz darauf treffen die ersten Feuerwehrleute ein, die automatisch schon durch das erste Signal des Rauchmelders alarmiert wurden, und übernehmen das Kommando. Sie verschaffen sich Zugang zu dem verrauchten Patientenzimmer, verlegen Schläuche, teilen die Feuerwehrtrupps ein und überlegen eine Evakuierung der Patienten im hinteren Teil der Station über den Balkon und die Feuerleiter. Sehr schnell ist auch der DRK-Rettungsdienst eingetroffen, um gemeinsam mit Ärzten und Pflegekräften aus dem Caritas-Krankenhaus mögliche Verletzte zu versorgen. Als sich die erste Aufregung legt, wird klar: es handelt sich um eine Übung. Nach eineinhalb Stunden ist die Übung beendet, die Feuerwehrleute haben den Rauch abgesaugt und die Pflegekräfte können gemeinsam mit der Stationsärztin wieder ihrer gewohnten Arbeit nachgehen.
„Es ist wichtig solche Übungen ohne Vorwarnung durchzuführen, um das Verhalten der Mitarbeitenden im Ernstfall zu schulen und mögliche Schwachstellen aufzudecken“, erläutert der Brandschutzbeauftragte des Caritas-Krankenhauses Edgar Bruder. In einem ersten Fazit in der anschließenden Besprechung ziehen alle Beteiligten eine durchweg positive Bilanz. „Die Zusammenarbeit mit der Polizei, der Feuerwehr und dem Caritas-Krankenhaus hat reibungslos funktioniert“, so Oliver Nordmann, organisatorischer Leiter des DRK-Rettungsdienstes. Der Kommandant der Feuerwehr Bad Mergentheim Christian Schulz ergänzt: „Im Großen und Ganzen hat der Einsatz gut funktioniert. Wir werden den Einsatz jetzt im Detail auswerten und dann eventuell an einigen Punkten noch etwas nachschärfen.“ „Danke, dass wir in einem so sensiblen Bereich üben dürfen. Eine solche Übung ist wichtig für uns, um auf den Ernstfall vorbereitet zu sein.“ Diesen Dank gab der Pflegedirektor des Caritas-Krankenhauses Frank Feinauer zurück: „Vielen Dank allen Beteiligten für ihren Einsatz. Auch für unsere Mitarbeitenden sind solche Übungen wichtig, um den Ernstfall zu trainieren und mögliches Fehlverhalten zu erkennen.“
Insgesamt waren von der Feuerwehr Stadt Bad Mergentheim fünf Fahrzeuge mit 26 Personen im Einsatz; das DRK Bad Mergentheim war mit zwei Fahrzeugen und vier Rettungskräften vor Ort. ckbm
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