Krankenhaus in Bad Mergentheim - Teil der kritischen Infrastruktur im Land. Größere Vorräte bei patientennahen Dingen angelegt

Caritas-Krankenhaus: Auf Gas-Knappheit und Stromausfälle vorbereitet

Von 
Sascha Bickel
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Bad Mergentheim. Das Caritas-Krankenhaus ist auf Erdgas und Öl angewiesen. Detlef Janßen summiert den Energieverbrauch auf 23 Millionen Kilowattstunden im Jahr. Allein das Blockheizkraftwerk verbraucht dabei 19 Millionen Kilowattstunden Gas, doch damit werden auch sieben Millionen Kilowattstunden Strom selbst erzeugt. Nur noch etwa eine Million Kilowattstunden müssen extern eingekauft werden – viel weniger als früher.

Auf die Folgen des Ukraine-Krieges angesprochen und eine mögliche Gas-Knappheit im Winter antwortet Janßen, dass Krankenhäuser zunächst einmal zur kritischen Infrastruktur gehören und deshalb bevorzugt mit Gas beliefert würden. Er meint aber auch: „Zwei Kessel in unserer Energiezentrale sind in der Lage mit Gas oder Öl zu fahren, das könnte ein Vorteil für uns sein, wenn es zu einer Gas-Knappheit kommt, dann könnten wir dem Stadtwerk anbieten, dass sie uns in Spitzenlastzeiten – also in Zeiten hoher Verbräuche – abschalten und wir in dieser Zeit stundenweise mit Öl fahren. Die Schaltungen sind hierfür bereits vorbereitet.“

Der Heizöltank am Caritas hat mit 400 000 Litern ein enormes Fassungsvolumen. Er ist derzeit zur Hälfte gefüllt. „Wenn wir Probleme erkennen würden, würden wir die Lastwagen anrollen lassen und den Tank auffüllen“, so Janßen, der auch noch kurz auf die Notstromversorgung eingeht: „Bei einem Stromausfall haben wir drei Notstromaggregate, die mit Öl betrieben werden, zur Verfügung. Zwei wurden erst vergangenes Jahr ausgetauscht, die alten Aggregate waren noch aus den 1970er Jahren. Da sind wir jetzt auf einem guten Stand. Das dritte ist aus den 1990er Jahren. Das Caritas könnte damit ein paar Tage autark gefahren werden.“

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Zu aktuellen Lieferengpässen auch bei technischen Anlagen und Geräten sagt Janßen: „Die gibt es. Deshalb müssen wir unsere Technik ständig überprüfen und falls nötig den Austausch zügig angehen. Wir müssen rechtzeitig Ersatz beschaffen, da wir inzwischen bei sechs Monaten Wartezeit für Pumpen und Regelventile angekommen sind.“ Größere Vorräte habe man patientennahen Dingen angelegt, zum Beispiel im Sanitärbereich bei WC-Deckeln, aber auch im medizinischen Druckluftbereich. In der Heizzentrale müsse man sich zur Not irgendwie behelfen. Froh sei man, dass die Energiezentrale und die Kälteanlage auf dem neuesten Stand sind.

Redaktion Stellvertretender Reporter-Chef; hauptsächlich zuständig für die Große Kreisstadt Bad Mergentheim

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