Bad Mergentheim.
In diesem Sinne stehen die Projekte der Kreisbau Main-Tauber. Das genossenschaftliche Wohnungsbauunternehmen tritt als Bauunternehmer und Vermieter in Bad Mergentheim, Weikersheim, Niederstetten und Wertheim auf. Nun planen die Verantwortlichen zwei Projekte im Weberdorf, deren Planungsstand allerdings unterschiedlich weit fortgeschritten ist.
Zeitnah in die Bauphase übergehen kann das Vorhaben in der Kolpingstraße. Hier hatte die Kreisbau bereits vor einigen Jahren ein Objekt (Kolpingstraße 3) gekauft und nach dem Abriss ein neues Mehrfamilienhaus mit insgesamt sechs Wohneinheiten errichtet. Der Abriss gewissermaßen als letzter Ausweg war aufgrund der stark in die Jahre gekommenen Bausubstanz des alten Hauses notwendig geworden.
So wird es auch dem benachbarten Objekt (Kolpingstraße 1) ergehen. Ursprünglich wollte man beide Häuser zeitgleich errichten, dies scheiterte jedoch am Widerstand einer Bewohnerin des noch bestehenden Hauses. Trotz alternativer Angebote wollte diese ihre Wohnung nicht verlassen und durchkreuzte so die Planungen.
Nun also der Durchbruch: „Die Planung steht, die Baugenehmigung ist erteilt“, teilt Kreisbau-Geschäftsführer Peter Deißler mit. Zum Jahresende wird das bestehende Mietverhältnis auslaufen, dann steht dem Bau nichts mehr im Weg. Neun Wohnungen sollen hier entstehen, die dann allerdings verkauft werden sollen und nicht im Bestand der Wohnungsbaugenossenschaft verbleiben.
Großes Potenzial
Anders sieht das im Bereich der Friedensstraße aus. Hier war nach dem Umzug des katholischen Kindergartens in neue Räumlichkeiten und dem Abriss des alten Gebäudes eine große Baulücke frei geworden.
Hier sollen nach dem Willen der Kreisbau Main-Tauber ebenfalls Wohnungen entstehen. „Das Grundstück mit über 2000 Quadratmetern hat einiges an Potenzial“, so Deißler. Etwa 20 Wohneinheiten sollen realisiert werden, die dann auch im Bestand der Kreisbau verbleiben und vermietet werden.
Der Planungsstand ist dort allerdings noch nicht so weit fortgeschritten wie in der Kolpingstraße. Es besteht zwar ein entsprechender Vertrag mit der Kirchengemeinde als Grundstücksbesitzer, für eine konkrete Zeitschiene ist es nach Angaben des Kreisbau-Geschäftsführers allerdings noch zu früh.
Schwierige Bedingungen
„Es sind einfach schwierige wirtschaftliche Bedingungen für Neubauvorhaben“, erklärt Deißler. Die enorm gestiegenen Baukosten würden normalerweise höhere Mietpreise erforderlich machen. Ein Schritt, den man bei der Kreisbau nicht gerne geht, da die Bezahlbarkeit von Wohnraum ein wichtiges Kriterium bei den potenziellen Mietinteressenten ist.
Eine mögliche Lösung dieser Probleme besteht in der Bauweise, wie sie das Unternehmen unlängst in Weikersheim durchführte. Dort entstanden in der Bahnhofsstraße in nur elf Monaten 21 Wohneinheiten unterschiedlicher Größe. Serielles Bauen ermöglichte diesen zügigen Fortschritt, der zudem bei größeren Vorhaben mit günstigeren Kosten einhergehen kann. Diese relativ neue Art des Bauens , die auch in der Kurstadt Anwendung finden könnte, beinhaltet die mehrfache (serielle), industrielle Herstellung von Komponenten in einem Werk, die dann anschließend nur noch angeliefert und vor Ort zusammengefügt werden müssen.
Wann und wie nun letztlich die Baulücke in der Friedensstraße gefüllt wird, kann nach Angaben der Kreisbau Main-Tauber noch nicht präzisiert werden. Konkrete Planungen wie im Fall der Kolpingstraße seien unter den aktuellen Bedingungen schwer möglich. Gut möglich also, dass der Blick auf die auffällige Lücke den Nachbarn im Weberdorf noch eine Weile erhalten bleibt.
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