Bad Mergentheim. Generationswechsel in der Leitung der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie am Caritas-Krankenhaus: Nach 18 Jahren als Chefarzt ist Professor Dr. Christoph Eingartner in Ruhestand gegangen. Seit Anfang April haben Dr. Dirk Herold und Ralf Throm gemeinsam die Leitung übernommen.
„Ich bin dankbar für die gute Zeit,“, zieht Eingartner Bilanz. „Ich trug dazu bei, dass wir vielen Patienten halfen bei Unfällen, Verletzungsfolgen und Verschleißerkrankungen, etwa kaputten Hüft- und Kniegelenken.“ Frühzeitig habe man die Entwicklung hin zu zertifizierten Zentren vorangetrieben.
„Damit sichern wir im Caritas zuverlässig eine hohe Qualität bei der Behandlung der Patienten. Denn Qualität in der Medizin wird nicht von einem allein gemacht, sondern von Menschen, die im Team zusammenwirken, innerhalb klarer Strukturen und Prozesse.“
Nicht von ökonomischen Anreizen angetrieben
Diese Orientierung am Wohl des Patienten sei ihm immer wichtig gewesen. „Es ist uns gelungen, medizinische Entscheidungen immer im Sinne des Patienten zu treffen. Wir haben uns nie von ökonomischen Anreizen locken lassen.“ Der Erfolg mache sich auch an den Zahlen fest: Im Caritas wurden zuletzt deutlich mehr als 600 künstliche Knie- und Hüftgelenke implantiert, darunter auch zahlreiche komplexe Wechsel- und Revisionseingriffe, auf die die Klinik sich in den vergangenen Jahren zusätzlich spezialisiert hat.
Mit Stolz blickt der scheidende Chefarzt auch auf die Vielzahl an jungen Ärzten, die ihre Facharztausbildung unter seiner Ägide abgeschlossen haben. „Auch da ging es um medizinisches Wissen, Fertigkeiten und Kenntnisse in Orthopädie und Unfallchirurgie. Aber es ging immer auch darum, eine bestimmte Haltung zu vermitteln: dass es um den Patienten geht.“
Daher freue er sich, die Nachfolge an die beiden bisherigen Oberärzte Dr. Ralf Throm und Dr. Dirk Herold übergeben zu können. „Sie waren in den vergangenen Jahren wesentlich für den Erfolg der Klinik, für den hohen medizinischen Standard und für die Prozesse und Strukturen mit verantwortlich. Sie haben sich mit ihrem Konzept im Bewerbungsverfahren gegen zum Teil hochkarätige Mitbewerber durchgesetzt“, so Eingartner.
Fließender Wechsel
Seit Anfang des Monats haben Throm und Herold die Verantwortung für die Klinik übernommen. Der fließende Wechsel und die personelle Kontinuität sorgen für einen geordneten Übergang. „Wir werden vieles, was sich bewährt hat, weiterführen; darüber hinaus einiges für die Zukunft neu aufstellen“, betonten die beiden neuen Chefärzte im Caritas.
Dr. Herold ist "Senior-Hauptoperateur"
Für orthopädisch-chirurgische Fragestellungen sowie die Leitung des zertifizierten Endoprothetik-Zentrums der Maximalversorgung ist Dr. Herold zuständig. Bereits seit mehreren Jahren ist er „Senior-Hauptoperateur“ und kann auf große operative Erfahrung bei Implantationen von künstlichen Gelenken zurückgreifen; zudem ist er als Master-Endoprothetiker Knie und Hüfte von der Arbeitsgemeinschaft Enduprothetik der Deutschen Gesellschaft für Endoprothetik ausgezeichnet. Herold ist Facharzt für Chirurgie, Orthopädie und Unfallchirurgie, spezielle Unfallchirurgie und spezielle Orthopädische Chirurgie sowie Notfallmediziner und Sportmediziner.
Eine strikte Trennung in die Schwerpunkte wird es allerdings nicht geben. Das gesamte Tagesgeschäft, die Assistentenausbildung, die Patientenbesprechungen werden unter gemeinsamer Leitung fortgeführt. „Wir wollen gemeinsam die erfolgreiche Arbeit unseres Vorgängers fortsetzen und die Abteilung Schritt für Schritt weiter ausbauen. Wir wollen weiterhin wertebasierte Medizin betreiben, in deren Mittelpunkt der Patient und die Qualität der Versorgung stehen“, geben die beiden einen Ausblick. Mit der Entscheidung, die Chefarzt-Nachfolge durch zwei leitende Ärzte zu regeln, wolle man der wachsenden Spezialisierung im Fach der Orthopädie-Unfallchirurgie entsprechen. „Unser Ziel ist es außerdem, teamorientierte Führungsstrukturen in der Abteilung zu schaffen, damit wir weiterhin im gewohnten Maße in der direkten Patientenversorgung tätig sein können.“
Größte Herausforderung
Die größte Herausforderung für die Patientenversorgung sehen die Chefärzte im demografischen Wandel. „Das ist keine Zukunftsfrage mehr, der demografische Wandel hat uns bereits erreicht. Wir behandeln immer mehr ältere und hochbetagte Menschen mit verschiedenen Vor- und Begleiterkrankungen, die nicht nur eine Operation, sondern eine umfassende Versorgung benötigen“, macht Dr. Throm klar. „Hier sind wir im Caritas-Krankenhaus mit dem breiten Angebot an medizinischen Fachabteilungen unter einem Dach hervorragend aufgestellt. Intensivmediziner, Neurologen, Fachärzte für Innere Medizin, hier vor allem Geriater, können mit einer modernen medizintechnischen Ausstattung rund um die Uhr unmittelbar hinzugezogen werden.“
„Wichtig ist aber auch die andere Seite des demografischen und gesellschaftlichen Wandels“, macht Dr. Herold deutlich. „Wir wollen junge Ärzte für die Arbeit in der Orthopädie-Unfallchirurgie begeistern und legen großen Wert auf eine fundierte Ausbildung, damit wir auch in Zukunft hoch qualifizierte Kollegen für die Versorgung der Patienten im Caritas haben werden.“
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