Bad Mergentheim. Helmut Eisele gehört zu den aufmerksamen Dauergästen im Bad Mergentheimer Gemeinderat. Der 85-Jährige gilt als kritischer Beobachter der Stadtentwicklung und Fragensteller für Bürgeranliegen. In der öffentlichen Bürgerfragestunde greift er regelmäßig zum Mikrofon und löchert dann die Stadtverwaltung sowie die Stadträte. Manches konnte er schon erreichen, doch der 1,20 Meter lange Handlauf für ältere Herrschaften vor der Leichenhalle am Alten Friedhof fehlt bis heute – und das ärgert ihn. Denn: Sicherheit für die Bürger habe doch eigentlich Vorrang.
Schon mehrfach hat Eisele das Thema in den vergangenen drei Jahren im Gemeinderat vorgebracht und um Abhilfe gebeten. Doch passiert ist bis heute nichts. „Da muss scheinbar erst jemand schwer stürzen, ehe die Stadt reagiert“, schüttelt Eisele bei einer kleinen Begehung vor Ort mit den Fränkischen Nachrichten den Kopf. Von einigen Beinahe-Unfällen hat er Kenntnis, einmal griff er selbst beherzt ein und verhinderte gerade noch so den Sturz eines anderen Mannes.
„Es geht um vier Stufen und ein Geländer von gerade einmal 1,20 Meter Länge. Es könnte links oder rechts vor dem Hauptzugang zur Leichenhalle, an dem es eine breite Treppe gibt, eine große Hilfe sein“, so Eisele. Ganz außen gebe es ein Geländer, ja, das wisse er, „doch bei einem Leichenzug stehen oft viele Menschen auf den Treppenstufen vor der Leichenhalle, so dass man von der Mitte, also dem Hauptausgang, nach rechts außen gar nicht so einfach kommt“, weiß Eisele aus Erfahrung.
„Der Oberbürgermeister und die Stadtverwaltung haben meinen Wunsch, Abhilfe zu schaffen, leider immer wieder abgelehnt. Es wird behauptet, man könnte an der Seite gefahrlos die Treppe überwinden“, erzählt der 85-Jährige enttäuscht: „Das ist sehr schade. Denn für ältere Menschen wären die 1,20 Meter Geländer eine echte Unterstützung. Und die Kosten wären sicher auch überschaubar. Noch ist niemand verunglückt, aber die Gefahr ist jeden Tag da.“
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Kommentar Bad Mergentheim: Das hätte man sich sparen können