Bad Mergentheim/Mosbach. Die Studierenden in Baden-Württemberg sind vor wenigen Tagen in das Wintersemester gestartet. Flächendeckend finden wieder Veranstaltungen in Präsenz statt – auch an der Dualen Hochschule Mosbach-Bad Mergentheim. Darüber sind die Verantwortlichen wie auch die Studenten sehr froh und nehmen die diversen Vorsichtsmaßnahmen mit Blick auf Corona weitgehend gelassen hin.
„Der Semesterstart ist sehr gut gelungen“, freut sich die Rektorin der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Mosbach, Prof. Dr. Gabi Jeck-Schlottmann, im Gespräch mit unserer Zeitung. Die Präsenzveranstaltungen seien sehr vermisst worden: „Es ist jetzt wieder ein gemeinsames Lehren und Lernen sowie die persönliche Begegnung möglich“, so Jeck-Schlottmann.
Im Studienjahr 2021/22 haben insgesamt 1100 neue Studierende an der DHBW Mosbach-Bad Mergentheim begonnen, davon 158 in der Kurstadt im Taubertal. Dies ist ein Rückgang um 44 Erstsemester im Vergleich zum Vorjahr.
„Es gab leider kein Wachstum, aber wir sind zuversichtlich, dass dies 2022 schon sicher wieder anders aussieht“, erklärte die Rektorin weiter und betonte aber auch, dass die DHBW Mosbach – wie auch in den Vorjahren – der Standort mit dem größten Anteil an Technik-Studierenden landesweit sei. „Dieser Trend setzte sich in diesem Jahr fort: 57 Prozent der Erstsemester-Studierenden gehören der Fakultät Technik an, 43 Prozent der Fakultät Wirtschaft. In Bad Mergentheim ist der Trend ebenfalls zu spüren, allerdings überwiegen hier noch die Wirtschaftsstudierenden leicht mit 51,3 Prozent“, heißt es seitens der DHBW.
Die Zahl der aktiven Dualen Partner liegt unverändert bei rund 1000. Im vergangenen Jahr, noch vor Corona, haben die Unternehmen 1900 Studienplätze reserviert, so viele wie noch nie, teilt die Pressestelle mit und fügt an: „Einige wurden dann zurückgezogen, aber trotzdem gab es den Wunsch der Unternehmen nach mehr Studienplätzen als in den Jahren zuvor. Allerdings fehlen die guten Bewerberinnen und Bewerber, die Unternehmen sagen uns, dass sie nicht wissen, wo die jungen Menschen sind. Der Jahrgang, der jetzt geht, ist darum größer als der Jahrgang, der neu zu uns gekommen ist.“
Mit Blick auf die leicht reduzierte Zahl an Erstsemester-Studenten und die Abgänge teilen die Rektorin und die Pressestelle zudem mit: „Im Jahrgang 2018, der jetzt absolviert, erwarten wir etwa ähnlich viele Abbrecher wie in den Vorjahren, insofern können wir nicht von großen Veränderungen sprechen, eher von normalen Schwankungen. Voraussichtlich werden es wieder gut über 1000 Absolventinnen und Absolventen sein, die genaue Zahl lässt sich aber erst nach Abschluss und Auswertung aller Prüfungsleistungen ermitteln.“
Mit vollem Elan ist man – wie in Mosbach – auch in Bad Mergentheim ins neue Semester gestartet, bestätigt Prof. Dr. Seon-Su Kim, der Leiter des Campus im Deutschordensschloss. Er berichtet: „Wir sind alle froh, wieder vor Ort sein zu dürfen.“ In Sachen Erstsemester vermeldet er einen etwas stärkeren Rückgang. Einige Unternehmen seien vorsichtiger bei Neueinstellungen, so Prof. Kim, der dies aber nur als vorübergehenden Effekt im Zuge der Corona-Krise und deren Folgen ansieht. Insgesamt würden gut ausgebildete Fachkräfte überall gebraucht und das auch in den nächsten Jahren.
Besonders stark nachgefragte Studienangebote an der DHBW sind aktuell „Bauingenieurwesen“ (größter Studiengang) und „Onlinemedien“. Auch „BWL-Bank“ verzeichne stabil steigende Studienanfängerzahlen, so Pressesprecherin Katja Hirnickel. Rektorin Prof. Dr. Gabi Jeck-Schlottmann weist noch stolz auf die neue Vertiefung im „Bauingenieurwesen“ hin: Holzbau. Damit ist man in diesem Studienjahr offiziell gestartet. „Die aktuellen Erstsemesterstudierenden im Studiengang Bauingenieurwesen, die als Technik-Erstis jetzt erst ihre Praxisphase im Unternehmen absolvieren und im November für die Theoriephase an die Hochschule kommen, können sich im Laufe ihres Studiums im ,Holzbau’ vertiefen“, erklärt Hirnickel.
Für den jetzt angelaufenen Präsenzstudienbetrieb ist übrigens die Kontrolle des 3G-Status Voraussetzung. Dazu merkt Pressesprecherin Hirnickel an: „Die DHBW darf den 3G-Status der Studierenden und des Lehrpersonals abfragen, aber nicht dokumentieren. Dies bedeutet – in der Theorie – eine tägliche Einlasskontrolle mit der Frage, ob jemand geimpft, getestet oder genesen ist. Allerdings können die Studierenden auf freiwilliger Basis erlauben, dass die Information über eine Genesung oder Impfung gespeichert wird und sie damit nicht täglich den Nachweis vorzeigen müssen.“
3G gilt und das wird auch kontrolliert – das betont auch Rektorin Jeck-Schlottmann. Sie meint, dass die DHBW gut gerüstet sei, wenn die Corona-Lage sich nochmals verschärfen sollte. „Zur Not können wir relativ leicht wieder in den Hybrid- oder gar vollständigen Online-Betrieb wechseln“, ergänzt dazu Prof. Dr. Seon-Su Kim. Geübt sei man darin jetzt nach drei „Corona-Semestern“.
Pressesprecherin Hirnickel spricht abschließend noch das Arbeiten im Homeoffice an: „Die DHBW setzt sich für eine Arbeitsumgebung ein, die es den Beschäftigten erlaubt, selbstbestimmt und flexibel ihrer Arbeit nachzugehen und dadurch motiviert einen positiven Effekt auf die Arbeitsproduktivität und -qualität zu bewirken. Auch aufgrund der Erfahrungen im Umgang mit Mobiler Arbeit während der Corona-Pandemie haben wir die Rahmendienstvereinbarung zur mobilen Arbeit grundlegend überarbeitet. Das Arbeiten außerhalb der Dienststelle wird auch nach der Corona-Zeit mehr Beschäftigten und in größerem Umfang möglich sein. Gleichwohl werden nun, mit Beginn des Studienbetriebs in Präsenz, auch wieder mehr Tätigkeiten insbesondere in den Sekretariaten in Präsenz erbracht werden.“
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