Assamstadt. Die Firma Ansmann hat sich nicht nur als Flaggschiff auf dem Weltmarkt und führender Anbieter von Batterie- und Ladetechnik einen Namen gemacht. Sie gilt auch als äußerst innovativ – und freut sich darüber, am 23. Juni nach erfolgreicher Teilnahme am Innovationswettbewerb in Augsburg aus den Händen von Ranga Yogeshwar das begehrte Top-100-Siegel zu erhalten. Diese Würdigung steht für die vielen innovativen Ansätze des Unternehmens und für dessen Engagement in zahlreichen Forschungsprojekten.
Hoher Stellenwert
Der Begriff Innovation genießt bei Ansmann seit langem einen hohen Stellenwert – viele zündende Ideen sorgen auch dafür, dass das Unternehmen vornweg marschiert. Die Mannschaft ist jedes Jahr in ein halbes Dutzend Forschungsprojekte involviert. Aktuell sind die Spezialisten, deren Blick in die Zukunft gerichtet ist, mit der automatisierten Zerlegung von Akkus für das Recycling, der Wiederbefüllung von Primärbatterien und dem Einsatz rein biobasierter Komponenten in Akkugehäusen beschäftigt.
Zudem ist man mit der Zukunft der Arbeit im Zeichen des digitalen Zwillings befasst, wobei das enge Zusammenwirken von Mensch und Technik im Fokus steht, um Arbeitsplätze zu schaffen und die Fähigkeiten von Mensch und Maschine optimal zu nutzen. Dies alles erfolgt in enger Abstimmung und Kooperation mit Hochschulen, Unis und anderen Unternehmen in Konsortien.
Umfangreiche Vorarbeit
„Mit diesem Preis gehören wir zu den innovativsten Unternehmen Deutschlands“, freut sich Alfred Bergold im Gespräch mit den FN, der die umfangreiche Vorarbeit hervorhebt, die nötig sei, um diese Auszeichnung in den Händen zu halten. Diese Würdigung sei für die gesamte Truppe eine zusätzliche Motivation, die vielen Themenfelder weiter zu beackern, wobei die Bereiche Digitalisierung, Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft besonders im Fokus stünden.
Um an der Spitze zu stehen, liege dem Ganzen ein wissenschaftliches Auswahlverfahren zugrunde, bei dem innovationsförderndes Top-Management, Innovationsklima, innovative Prozesse und Organisation, Außenorientierung/Open zu den Prüfkriterien gehörten.
Für einen Global Player sei solch eine Auszeichnung ein „absolutes Highlight“, meint Manfred Blank. Dies sporne alle im Team an, noch mehr aufs Gaspedal zu drücken und Neuheiten zu entwickeln. Um Neues auf den Markt bringen zu können, sei es wichtig, einerseits den steten Kontakt zu Kunden und Lieferanten zu halten und auszubauen, andererseits aber auch die Beschäftigten aktiv in die Entwicklungsarbeit mit einzubeziehen und deren Visionen zu diskutieren.
„Außerdem sind wir im Austausch mit Hochschulen, Unis und Forschungseinrichtungen“, ergänzt Patrick Megerle, was dahingehend von Bedeutung sei herauszufinden, in welche Richtung sich die Produktideen und die neuen Technologien entwickeln. „Wobei es nicht nur um das Produkt geht, sondern auch um Prozesse“, wirft Alfred Bergold ein. Schlussendlich sei es wichtig, eine gewisse Breitenwirkung zu erzielen, die einen Mehrwert zur Folge habe.
Der Begriff Nachhaltigkeit bekomme eine immer größere Bedeutung. „Langfristig wird eine Kreislaufwirtschaft angestrebt – zum Beispiel beim Akku“, führt Bergold weiter aus. Am Ende seiner Lebensdauer soll er wieder besagtem Kreislauf zugeführt werden, „um die Rohstoffe zu schonen“.
Hohe Recyclingquote
Mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz und Roboter gehe es in einem konkreten Projekt darum, die Akkus am Ende wieder in ihre Bestandteile zu zerlegen. Solch ein Vorhaben sei aber nicht von einem Unternehmen wie Ansmann zu stemmen, hier stehe ein ganzes Konsortium dahinter. In der Zwischenzeit erreiche man hierbei eine Recyclingquote von 90 Prozent – alles andere wäre unwirtschaftlich. Zum Vergleich: Vor zehn Jahren lag diese Quote bei unter 30 Prozent.
In der Regel liefen die Projekte mit externen Partnern über eine Dauer von drei Jahren, klärt Bergold im Gespräch mit unserer Zeitung auf. „Danach liegt jeweils ein Prototyp vor, mit dessen Hilfe wir nachgewiesen haben, dass es funktioniert und die Grenzen erkennen, in denen das Ganze funktioniert.“ Dies heiße aber noch lange nicht, dass die Pläne bereits reif seien für die Industrialisierung. „Denn jetzt geht die Hauptarbeit erst richtig los, zu der man auch die nötige Anlagentechnik braucht.“
Und wenn ein neues Projekt vor der Marktreife steht, sei es wichtig, selbiges mittels Patent schützen zu lassen, gibt Manfred Blank zu bedenken. Es müsse nämlich verhindert werden, dass Mitbewerber auf den Zug aufspringen oder die entwickelte Technik zu ihrem eigenen Vorteil zu nutzen.
„Wer einen Patentantrag gestellt hat, der genießt noch maximal 1,5 Jahre den Schutz, der verhindert, dass Fremde einen Einblick erhalten.“ Danach sei das Deutsche Patent- und Markenamt allerdings verpflichtet, diesen Antrag offen zu legen.
Trotz aller Unterstützung durch Künstliche Intelligenz oder Roboter, sind die Ansmann-Spezialisten unisono einig, dass „der Mensch auch künftig der wichtigste Faktor in diesem Kreislauf bleibt“. Er stünde nämlich nach wie vor im Zentrum der Prozesskette und sei angehalten, dies alles zu beherrschen und voller Tatkraft aktiv mitzuwirken.
Bei dem Weltmarktführer seien stets die Augen geöffnet und die Ohren gespitzt, auf welchem Gebiet sich neue Chancen auftäten, erfolgreich Fuß zu fassen, um sich so für die Zukunft noch breiter aufzustellen, erklärt Alfred Bergold.
Drei Standbeine
Um eine Produktidee zu entwickeln und mit Erfolg dem Kunden anzubieten, sei auf drei Standbeine zu achten, ergänzt Patrick Megerle. Erstens sei es wichtig, innovative Forschungsprojekte mit Leben zu füllen, die gewährleisteten, dass es vorangehe. Zweitens seien jene Produkte und Techniken im Blick zu halten, die im Unternehmen weiterentwickelt würden. Und drittens gelte es, auf dem Markt nach Start-ups Ausschau zu halten, sei es für Konsum-, Industrieprodukte oder Anwendungen, und sich so noch mehr zu vernetzen, was den Blick auf neue Ideen schärfe.
Hier bedarf es genügend Fachkräfte mit Visionen und Ideen, denen die Pforten bei Ansmann jederzeit offen stünden.
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