Main-Tauber-Kreis. Es gibt Menschen, die nicht laut auftreten müssen, um Großes zu bewirken. Ihre Spuren finden sich nicht in Schlagzeilen, sondern in der Natur, in der Gemeinschaft – und in den Herzen derer, die mit ihnen arbeiten durften. Werner Frank ist einer dieser Menschen.
Stets einen guten Draht zur jungen Generation
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge beginnt für Werner Frank, geboren 1959 in Boxberg, ein neuer Lebensabschnitt: der wohlverdiente Ruhestand. Nach über drei Jahrzehnten als Revierleiter blickt er auf eine erfüllte Zeit zurück – und gleichzeitig mit Vorfreude auf das, was nun kommt. Der Wald, „sein“ Wald, bleibt ihm dennoch tief verbunden.
Schon früh stand für ihn fest: Sein beruflicher Weg sollte dem Wald gewidmet sein. Nach dem Abschluss seines Studiums an der Fachhochschule Rottenburg im Oktober 1987 trat er 1990 seine Stelle im Forstrevier Buch an – und blieb. Als Leiter der Ausbildungsstelle für Forstwirte pflegte er stets einen engen Draht zur jungen Generation. Diese Verbindung hielt ihn selbst jung und offen für Neues. „Das Leben geht immer weiter“, sagten ihm die Auszubildenden – und so entwickelte auch er sich stetig weiter, statt stehen zu bleiben.
Kontinuität trotz großer Herausforderungen gewahrt
Trotz zahlreicher Herausforderungen – von Reformen über Stürme bis hin zum Klimawandel – gelang es Werner Frank, Kontinuität zu wahren. Er war ein verlässlicher Ansprechpartner für das Revier, die Ausbildungsstelle und die Gemeinde. Die Ausbildungsstätte, untergebracht in einem gemeindeeigenen Schulhaus und Gebäuden am Sportplatz, war stets Ausdruck einer respektvollen und engagierten Zusammenarbeit mit der Gemeinde Ahorn. Hier arbeitete man füreinander und miteinander.
Besonders am Herzen lag ihm die Kooperation im Team. Vertrauen, gegenseitige Wertschätzung und Unterstützung waren für ihn die tragenden Säulen der Arbeit. Schulter an Schulter leitete er gemeinsam mit Stephan Brahmeier und Jannik Ams, beide Forstwirtschaftsmeister, die Ausbildung. Und zusammen bewirtschafteten sie zum Ende stolze 1.540 Hektar Staatswald für ForstBW. Visionen wurden gemeinsam entwickelt und umgesetzt – stets mit Offenheit für neue Wege.
Die fortschreitende Technik und Digitalisierung sah Werner Frank als Chance, auch wenn er Entwicklungen stets kritisch hinterfragte. So erkannte er in der Mechanisierung einen Segen für die Gesundheit der Waldarbeiter, bedauerte jedoch, dass die Intensität der Flächenbetreuung früher höher war – zum Vorteil der Eiche, seiner besonderen Leidenschaft neben der Buche.
Lea Moos wird ab Januar das Revier Buch übernehmen
Sein forstliches Wirken ist sichtbar: Gepflegte Eichenbestände, jung wie alt, tragen seine Handschrift. Und auch seine Visionen leben weiter – etwa in den Wildbirnenbeständen, die eines Tages ein ganz besonderes Holzprodukt hervorbringen sollen.
Dem Wald bleibt Werner Frank auch künftig treu – als aktiver Jäger. Seine Nachfolge tritt im Januar 2026 Lea Moos an. Bis dahin wird das Revier Buch von den Nachbarrevieren mitbetreut.
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