Berolzheim. „100 Jahre Kindergarten Sankt Josef Berolzheim, 100 Jahre Lachen und Tränen, 100 Jahre Konflikte und Lösungen, 100 Jahre Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft“, so blickte Leiterin Julia Rothengaß vor den zahlreich im Außenspielgelände versammelten Gästen auf diese für einen Kindergarten außergewöhnliche Zeitspanne zurück.
Feierlich mit einer Andacht wolle man für dieses Jahrhundert danken, empfahl Pater Bernard, Leiter der Seelsorgeeinheit Boxberg-Ahorn zu Beginn der Feierlichkeiten. „Ich beneide euch ein bisschen“, richtete er das Wort an die ihm aufmerksam folgenden Kinder, denn er selbst habe nie einen Kindergarten besuchen können. Das habe es damals in seiner Heimat Polen nicht gegeben. Insofern dürften die Kinder ihre Einrichtung schätzen und genießen.
Viele Erinnerungen
„S wie Spaß, Spaziergang, Schlafenszeit, A wie Ausflüge, N wie Naturtage“, mittels eines Akrostichons füllten Kinder, Erzieher und Erzieherinnen das Wort „Sankt Josef Berolzheim“ mit diese Einrichtung bestimmenden Inhalten aus und präsentierten den Gästen Tätigkeiten, Werte, Aktionen, schlichtweg eine liebevolle Darstellung des Kindergartens. Musikalisch lebendig gestaltet wurde die Dankandacht von Pater Bernard an der Gitarre sowie den eifrig singenden Kindergartenkindern.
„Sicherlich haben viele Erinnerungen an diesen Kindergarten“, mutmaßte Ahorns Bürgermeister Benjamin Czernin, sei es, dass sie ihn selbst als Kind besuchten, sei es, dass ihre Kinder oder Enkel dies täten. Wie prägend diese Phase sei, zeigte der Rathauschef anhand persönlicher Erinnerungen von seiner eigenen Kindergartenzeit. Inzwischen seien indes auch nette Erinnerungen an das Geburtstagskind hinzugekommen wie etwa eine Wasserschlacht, gemeinsames Eis essen oder Fastnachtsfeiern. Selbstredend kam er anlässlich dieses besonderen Jubiläums nicht mit leeren Händen und überreichte Leiterin Rothengaß eine Spende über 300 Euro.
Auch bei Ortsvorsteher Klaus Häffner, einst als Kind selbst Besucher dieser Jubiläumsstätte, überwogen die schönen Erinnerungen: „Eine große Gruppe, viele Kinder, jeder durfte kommen, drei Ordensschwestern, schön war’s.“ Und damit es schön weitergehe, hoffe er, dass auch die künftigen Generationen diese Möglichkeit haben und vor Ort den Kindergarten besuchen können.
Er kam ebenfalls nicht mit leeren Händen, der Ortschaftsrat habe sich ein besonderes Geschenk ausgedacht, überraschte er die gespannt mit großen Augen auf das Paket blickenden Kinder. Eine Kugelbahn, so viel sei verraten.
Da aller guten Dinge bekanntlich drei sind, honorierte Stefanie Herbinger-Müller stellvertretend für das Festkomitee die „großartige Arbeit“ der Betreuungskräfte im Kindergartenalltag, insbesondere aber auch im Hinblick auf das Jubiläumsfest. Sie seien mit Herzblut und Leidenschaft dabei, „wir sind stolz auf euch.“
Holzbank als Geschenk
Das Jubiläumsfest biete die passende Gelegenheit, danke zu sagen mit etwas Bleibendem, als erkennbares, wahrnehmbares Zeichen auch für nachfolgende Generationen. Begleitet von vielen staunenden Ahhhs und Ohhhs enthüllten sie eine Holzbank, gestaltet von den Kindern, die künftig einen Ehrenplatz im Kindergarten Sankt Josef einnehmen werde.
Mit Unterstützung weiterer örtlicher Vereine sowie der Freiwilligen Feuerwehr lud ein abwechslungsreiches Programm zum Verweilen ein und unterstrich gleichermaßen deren Wertschätzung für „ihren“ Kindergarten vor Ort. Ein rundum gelungener Tag.
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