Besonders verdiente Vereinsmitglieder ausgezeichnet

Berolzheim: Festwochenende mit vielen Gründen zum Feiern

Das Festwochenende des „Heimatverein Zehntweghütte“ anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Heimatmuseums bot einen angemessenen Rahmen, um besonders verdiente Vereinsmitglieder auszuzeichnen.

Von 
Elisabeth Englert
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Große Freude herrschte beim Heimatverein Zehntweghütte über die Spende von 250 Euro, die Überreichung der Landesehrennadel an Konrad Stumpf sowie die musikalische Würdigung des Ehrenvorsitzenden Wilfried Häffner. Unser Bild zeigt Ortsvorsteher Klaus Häffner, Vorsitzende Martina Hopf, Konrad Stumpf, Wilfried Häffner sowie Bürgermeister Benjamin Czernin (von links). © Elisabeth Englert

Berolzheim. Doch zuvor würdigte Ahorns Bürgermeister Benjamin Czernin die wertvolle Arbeit des Vereins im Allgemeinen, der mit diesem Museum einen „wertvollen Schatz unserer Geschichte, Kultur und Identität“ geschaffen habe, einen generationenverbindenden Ort der Erinnerung, des Lernens und der Gemeinschaft. Geschichte werde hier konkret greifbar, helfe die Wurzeln zu verstehen, um auch die Zukunft bewusst zu gestalten. Um dies auf die Beine zu stellen, seien – explizit im Jubiläumsjahr – viele helfende Hände erforderlich, deren zwei er besonders hervorheben wolle.

Leistung Wilfried Häffners gewürdigt

Mit viel Liebe zum Detail habe Wilfried Häffner dieses harmonisch-authentische Kleinod, das seine Handschrift trage, eingerichtet und an Führungen mit Erklärungen, Geschichten und Anekdoten mit Leben erfüllt. Wie bei einem Geburtstag üblich, kam der Rathauschef nicht mit leeren Händen und überreichte von ihm persönlich einen Scheck über 250 Euro an die Vorsitzende Martina Hopf.

Damit noch nicht genug. Auch Konrad Stumpfs helfende Hände unterstützten stets den Verein. Und das seit bereits über 40 Jahren, als er bei Gründung des Vorgängervereins „Förderverein Zehntweghütte“ zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt worden sei und dieses Amt bis März 2025 bekleidete. In diese Zeitspanne seien allein auf ihn 1600 Arbeitsstunden entfallen, wobei die vielen Dienste bei Veranstaltungen nicht eingerechnet seien. Er könne ihn daher mit Fug und Recht als tragende Säule des Heimatvereins bezeichnen, dessen Expertise insbesondere im technischen Bereich theoretisch mit Fachwissen sowie praktisch mit dem passenden Werkzeug stets geschätzt werde. Darüber hinaus engagiere er sich sowohl bei Museumsführungen als auch bei der Vermietung der Zehntweghütte.

Landesehrennadel für Konrad Stumpf

Über die Vereinsgrenzen hinaus habe Stumpf 29 Jahre als Abteilungskommandant der Feuerwehr Verantwortung übernommen sowie fünf Jahre als Stellvertreter. Zukunftsweisend habe er maßgeblich die Einführung der Jugendfeuerwehr unterstützt und begleitet, welche sich großer Beliebtheit erfreue. Aufgrund all dessen sei er im Jahr 2019 zum Ehrenkommandanten ernannt worden. „Was Sie geleistet haben, ist aller Ehren wert“, lobte Bürgermeister Czernin und überreichte Konrad Stumpf die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg, eine Auszeichnung, die nur wenige erhalten, was den Stellenwert unterstreiche.

Vorsitzende Martina Hopf schloss sich mit warmen Worten dieser Laudatio an und beschrieb den bescheiden und gerührt wirkenden Geehrten als verlässlichen Partner, der stets den Verein „mit Herz und Seele“ unterstütze, sei es beim Stromausfall während der Bewirtung oder beim Aufstellen der neuen Kühltheke.

Eigens gegründeter Projektchor berührte die vielen Gäste

Eine besondere Überraschung hatte der Verein für seinen Ehrenvorsitzenden Wilfried Häffner parat. Dem Thema des Festwochenendes entsprechend, der Mundart, die mit „wie schön ist die berlscher Sproch“ mit Stolz besungen wurde, widmete ihm der eigens zum Jubiläum gegründete Projektchor unter der Leitung von Daniela Hasenhündl im „Berlscher Lied“ eine eigene Strophe. „Dank Wilfried is es ä Museum heut“ würdigte noch einmal Häffners Initiative aus dem einstigen Farrenstall eine kulturell wertvolle Begegnungsstätte zu schaffen. Man spürte die Heimatverbundenheit der zahlreichen Gäste bei dieser beschwingten Premiere im Dreivierteltakt. Strophe für Strophe berührte die „berlscher“ Seelen.

Dies gelang auch Ortsvorsteher Klaus Häffner, der in seinem originell im Dialekt vorgetragenen Grußwort für den Dreiklang aus Zehntweghütte, Heimatmuseum und Volkstanzgruppe dankte. Humorig erinnerte er an die Anfänge des Museums, das vom Gebetbuch übers Butterfass bis zur Dreschmaschine vieles ent- und erhalte.

Um all dies nicht nur auszustellen und abzustauben, vielmehr die Menschen miteinbinde, habe man Erklärungen und Anekdoten von Mitbürgern in ihrem Dialekt einsprechen lassen, die nun mittels QR-Codes abrufbar seien, erklärte Hopf die Motivation hierzu. Abwechslungsreich und spannend könne man nun ganz nach Gusto eine Reise in die Vergangenheit machen, verlorene Schätze und Worte entdecken. Eine Idee, die Früchte trägt, denn man verzeichne bereits Mitgliederzuwächse, freute sich die Vorsitzende. Dennoch wolle man nicht die Hände in den Schoß legen, vielmehr am Sprachprojekt weiterarbeiten und Fördergelder generieren. Doch zurück zum Fest. Nach weiteren Mundartprogrammpunkten wie Ratschbänkle oder Dialektpavillon konnten die Besucher bei einem „haßen“ Kaffee die vielen Eindrücke sacken lassen.

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