19 Windräder auf 53,93 Quadratkilometern

Ahorn: So ist die Situation in Sachen Windkraft

Die Fläche der Gemeinde Ahorn beträgt 53,93 Quadratkilometer. Darauf befinden sich momentan 19 Windkraftanlagen. Das sagt Bürgermeister Benjamin Czernin dazu.

Von 
Sabine Holroyd
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Ein Windrad nahe Buch. Insgesamt 19 Windkraftanlagen stehen momentan im Gebiet der Gemeinde Ahorn. © Sabine Holroyd

Ahorn. Die Zahl der Windkraftanlagen in Deutschland ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Der Ausbau der Windenergie erfolgt vor dem Hintergrund nationaler und internationaler Klimaziele sowie dem angestrebten Ausstieg aus fossilen Energieträgern. Die Windkraft gilt dabei als eine der zentralen Säulen der Energiewende.

Mit der zunehmenden Zahl der Windräder gehen jedoch auch Diskussionen über den Flächenverbrauch und das Landschaftsbild einher. Laut der Deutschen Wildtier Stiftung fallen jedes Jahr in Deutschland 250.000 Fledermäuse und Tausende von Greifvögeln den Windenergieanlagen zum Opfer - besonders in Wäldern.

Wie ist die Situation in Ahorn, einer der kleinsten Gemeinden im Main-Tauber-Kreis?

„Im Gemeindegebiet befinden sich aktuell 19 Windkraftanlagen“, antwortete Bürgermeister Benjamin Czernin auf eine FN-Anfrage. Davon stehen 18 im Wald und nur eine nahe Schillingstadt auf einem Feld.

Die aktuelle Fortschreibung des Regionalverbands Heilbronn-Franken sehe eine Ausweisung von zwei weiteren Konzentrationszonen auf dem Gemeindegebiet vor: ein Gebiet östlich von Buch und eines im Distrikt Schaftrieb in Richtung Gerichtstetten, erläuterte Czernin. Beide Flächen befinden sich im Wald.

Wie viele Windkraftanlagen in diesen zwei Zonen errichtet werden können, sei noch unklar. „Es ist aber von fünf bis zehn Windrädern auszugehen“, so die Prognose des Rathaus-Chefs.

Die Entfernung zur Wohnbebauung betrage mindestens 900 Meter. Ein so genannter Vorsorgeabstand von 700 Metern zwischen Windkraftanlagen und Wohnbebauung ist vorgegeben.

„Einzelne Ortsteile bereits komplett eingekreist“

Der Bürgermeister sagt: „Das Flächenziel für Windenergie in Baden-Württemberg beträgt 1,8 Prozent der Landesfläche. Sofern man nur Ahorn betrachtet, ist dieses Flächenziel bereits deutlich überschritten. Hinzu kommen weitere Windkraftanlagen, welche sich unmittelbar an unserer Gemeindegrenze befinden. Das bedeutet, dass einzelne Ortsteile bereits komplett von Windkraftanlagen eingekreist sind. Unsere Gemeinde hat damit erst einmal genug Raum für die erneuerbaren Energien zur Verfügung gestellt.“

Sein Fazit: „Es wäre daher wünschenswert, wenn nicht nur die ländlich geprägten Gebiete in unserem Landkreis belastet beziehungsweise in die Verantwortung genommen werden.“

Redaktion Im Einsatz für die Lokalausgabe Tauberbischofsheim

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