Kommunalpolitik

Ahorn: Feuerwehrgerätehaus Berolzheim im Fokus

Ungewöhnlich viele Zuschauer verfolgten am Dienstag die Sitzung des Gemeinderats Ahorn in Schillingstadt: Die Abteilung Berolzheim der Freiwilligen Feuerwehr Ahorn war zahlreich erschienen und bekundete damit ihr Interesse an der aktuellen Planung zum Neubau ihres Feuerwehrgerätehauses.

Von 
Sabine Holroyd
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Vom Mond beschienen: das bisherige Feuerwehrgerätehaus in der Rathausgasse in Berolzheim. © Sabine Holroyd

Ahorn. Versteckt in der schmalen Rathausgasse in Berolzheim gelegen, befindet sich momentan noch das alte Gerätehaus der Berolzheimer Wehr. Doch die beengten Verhältnisse sollen in absehbarer Zeit der Vergangenheit angehören: Die Abteilung Berolzheim bekommt ein neues Feuerwehrgerätehaus im Gewerbegebiet. Dieses Grundstück war von der Gemeinde zurückerworben worden.

Der Gemeinderat hatte den Bau des neuen Feuerwehrgerätehauses im Juni 2022 beschlossen. Der Antrag für den Ausgleichsstock wurde laut Bürgermeister Benjamin Czernin in diesem Januar gestellt. Ob eine Bezuschussung erfolgt, werde sich jedoch erst Mitte des Jahres zeigen. „Diese Fördermittel aus der Verwaltungsvorschrift Zuwendungen Feuerwehrwesen und dem Ausgleichsstock sind essenziell“, betonte er in der Turnhalle von Schillingstadt. Mit einem Zuschuss aus dieser VwV-Z-Feu von etwa 180 000 Euro für die drei geplanten Stellplätze könne man jedoch rechnen, sagte er.

Funktional und klar strukturiert

Der Rathaus-Chef stellte anhand der Modelle von Architekt Artur Stauch das neue und wie er sagte, „relativ einfache, aber klar strukturierte und funktionale Gebäude“ detailliert vor. Es hat ein Satteldach und verfügt über ein Erd- und Obergeschoss. Der obere Stock werde aufgrund der Höhe der Fahrzeughalle benötigt. Diese Halle bezeichnete er mit ihren 187 Quadratmetern Fläche als „großzügig“. Zwei getrennte Umkleiden und ein Raum für die Ahorner Gesamt-Jugendfeuerwehr mit ihren über 20 Mitgliedern sind zwingend erforderlich, da es sonst keine Fördermittel gebe. In die Planungen waren sowohl Kreisbrandmeister Andreas Geyer als auch die Berolzheimer Feuerwehr mit einbezogen worden, erläuterte Czernin weiter. Die Kosten werden sich auf zirka 1,2 Millionen Euro belaufen.

Bernhard Heim gab zu bedenken, dass wegen des neuen Feuerwehrgerätehauses und des bereits bestellten HLF 10 für die Berolzheimer Wehr möglicherweise „Bedürfnisse“ in den anderen Ortschaften der Gemeinde entstehen könnten. Benjamin Czernin antwortete, dass die Feuerwehrbedarfsplanung für die nächsten acht Jahre ganz klar vorgebe, was die nächsten Schritte sein müssen, „und daran halten wir uns.“

„Da muss etwas geschehen“

Es sei außerdem „unstrittig“, dass das Feuerwehrgerätehaus in Berolzheim am schlechtesten von allen anderen Feuerwehr-Einrichtungen der Gemeinde dastehe: „Da muss definitiv etwas geschehen.“

Früher, so Czernin weiter, habe man viel in Eigenleistung und mit kleinerem Budget erbracht, „doch da hatte man auch nicht diese Vorgaben“. Er hofft, „dass wir die Kosten durch die Zuschüsse mindestens um die Hälfte herunterschrauben können“. Zukünftig müssten jedoch alle weiteren Feuerwehrgerätehäuser in Ahorn ebenfalls exakt nach den Vorgaben geplant werden.

Christa Steiner appellierte an den Gemeinschaftssinn: „Gerade auch bezogen auf die Feuerwehr sollten wir als Gesamtgemeinde denken. Schließlich profitieren wir alle von unserer Feuerwehr und ihrer Ausstattung. Wir sollten uns vielmehr freuen, dass wir jetzt in Berolzheim die Möglichkeit haben, die Feuerwehr auf einen modernen Stand zu bringen.“

Ganz ohne Eigenleistung geht es dann aber doch nicht. Auf die Frage von Roland Wild, wie die Hoffläche vor dem Feuerwehrgerätehaus beschaffen sein werde, antwortete Bürgermeister Benjamin Czernin: „Es ist geplant, sie zu pflastern. Das werden die Kameraden der Berolzheimer Abteilung in Eigenleistung übernehmen.“ So würden „nur“ die Kosten für die Pflastersteine anfallen.

Der Gemeinderat nahm Kenntnis von der aktuellen Stand der Planungen, und von der Feuerwehr Berolzheim in den Zuschauerreihen gab es Beifall.

Redaktion Im Einsatz für die Lokalausgabe Tauberbischofsheim

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