Adelsheim. „Verleih’ uns Frieden“: Dieser Titel überschreibt das Konzert des Fränkischen Madrigalchors Adelsheim, das am Sonntag, 13. November, um 18 Uhr in der katholischen Pfarrkirche St. Marien in Adelsheim stattfindet. Begleitet wird der Chor vom Heidelberger Kantatenorchester; Solisten sind Irène Naegelin (Sopran), Joachim Herrmann (Bariton) und Beatrix Huber-Lohse (Orgel). Unter der musikalischen Gesamtleitung Dieter Kaisers werden neben dem „Requiem op. 48“ von Gabriel Fauré auch Werke von Heinrich Schütz und Enjott Schneider präsentiert.
Heinrich Schütz lebte und wirkte in der Zeit des 30-jährigen Krieges. Infolge der Kriegswirren und der begrenzten Möglichkeiten komponierte er mitunter Werke für kleine und kleinste Besetzungen. Seine „Kleinen geistlichen Konzerte“ entstanden inmitten des Krieges und sind für eine oder wenige Solostimmen mit Begleitung eines Tasteninstrumentes komponiert.
Musikalische Kostbarkeiten
Das konzertante gegeneinander von Stimme und Instrument und die zahlreichen Wortausdeutungen Schütz gilt als „Prediger in Tönen“ – machen diese Stücke zu einzigartigen musikalischen Kostbarkeiten. Mit „Verleih uns Frieden“ erklingt ein Chorsatz aus der „Geistlichen Chormusik“ 1648. Das Stück ist für eine fünfstimmige Besetzung geschrieben und wird heute in der Regel von einem Gemischten Chor gesungen.
Enjott Schneider schrieb die Musik zu über 500 Filmen, aber auch zahlreiche Kompositionen für unterschiedlichste Gattungen. Im geistlichen Bereich gibt es Stücke für Orgel, aber auch oratorische Werke für Chor und Orchester. „Herr, mach mich zum Werkzeug deines Friedens“ ist für Chor mit obligater Orgel geschrieben.
Ausdrücklich werden aber auch Klavier, Cembalo oder Keyboard als mögliche Begleitinstrumente genannt. Das Stück wird als Motette bezeichnet: Die einzelnen Textabschnitte sind musikalisch deutlich voneinander abgesetzt und jeweils in einer speziellen Weise komponiert.
Das „Requiem op. 48“ ist sowohl innerhalb als auch außerhalb Frankreichs das bekannteste und meist-aufgeführte Werk von Gabriel Fauré. Es gehört neben den Requiem-Vertonungen von Brahms, Dvorák und Verdi zu den bedeutendsten Schöpfungen seiner Zeit und strahlte auch auf Maurice Duruflé und dessen berühmtes Requiem deutlich aus. Faurés op. 48 ist geprägt von dessen Auffassung vom Tode.
Die Todesvisionen sind hier nicht im Sinne eines düsteren Begräbnisses gedacht, sondern einer glücklichen Erleichterung, nicht eines schmerzlichen Übergangs, sondern einer Sehnsucht nach dem Jenseits. Die oft verwendete Fassung für großes Orchester ist erst im Jahre 1900 entstanden.
Das beim Konzert in Adelsheim besetzte Kammerorchester entspricht der ursprünglichen schlankeren Version. ad
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