„Radelsheim“ in Adelsheim - Mit dem Freitag endete das Stadtradeln / Teams erstrampelten über 130 000 Kilometer

Stadtradeln Adelsheim: EBG-Team ist kaum noch zu schlagen

Eine enorme Resonanz verzeichnet das „Stadtradeln“ in Adelsheim. Am Freitag, 11. Juni, ging die Aktion „Radelsheim 2021“ zu Ende.

Von 
Sabine Braun
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Adelsheim. „Die Resonanz war überwältigend“, freut sich Eberhard Belz vom ehrenamtlichen Projektteam über den großen Zuspruch zum „Stadtradeln“ in Adelsheim. „388 Radler haben in der ersten Runde im letzten Jahr mitgemacht, jetzt stehen wir bei 535“, so Belz am Donnerstag im Gespräch mit den FN. Am Freitag (Stand 15 Uhr) vermeldet Adelsheim 547 Teilnehmer. Das ist der Internetseite www.stadtradeln.de/adelsheim zu entnehmen, die laufend aktualisiert wird.

140 000 Kilometer erradelt

38 Teams sind angemeldet, sie haben 131 211 Kilometer erradelt und laut Homepage 19 Tonnen CO2 eingespart. Am Donnerstag hoffte Belz, die 140 000 noch knacken zu können, vielleicht ist das sogar noch zu schaffen.

Und wer hat die Nase vorn beim Projekt „Radelsheim“, wenn man das Ganze als Wettbewerb nimmt? „Das Team vom Eckenberg-Gymnasium ist nicht mehr zu schlagen“, prophezeit Belz. Die 54 EBG-Radler lagen am Freitagmittag mit 16 209 Kilometern fast 3000 Kilometer vor dem Zweitplatzierten, dem mit 58 Personen zahlenmäßig größten Team der Martin-von-Adelsheim Schule (13 182 Kilometer) und des Jugendhauses (13 117 Kilometer) – da ist der Kampf um Platz 2 oder 3 noch nicht entschieden.

300 Kilometer pro Kopf erradelten die EBGler, 268 die Sportler vom Jugendhaus und 227 die der MVA. Wer gewonnen hat und ob die 140 000er-Marke geknackt wird, steht erst um Mitternacht fest, wenn das Stadtradeln endet. Und so richtig endgültig ist das Ergebnis erst ein paar Tage später, denn bereits absolvierte Kilometer können noch nachgetragen werden. Dass die Schulen so aktiv waren, freut Belz besonders. „Man sieht sie überall, die jungen Teams. Bis es dunkel wird, sind die Radler unterwegs.“ Er weiß, dass sogar EBG-Unterteams gegeneinander radeln, mit dem Ziel, möglichst das Team mit den meisten Kilometern zu sein. Auch viele Familien machen mit. Und diese kleinen Teams haben ebenfalls eine Chance zu gewinnen, denn es gibt eine Kategorie für Einzelradler mit den meisten gefahrenen Kilometern „pro Kopf“.

Informationen zum Stadtradeln in Adelsheim

  • Adelsheim führt momentan bei den Kommunen unter 10 000 Einwohnern deutlich. Allerdings läuft der Wettbewerb noch bis zum 30. September und über 2000 Kommunen sind noch nicht ins Rennen gegangen. Daher ist es schwer zu sagen, auf welchem Platz Adelsheim am Ende landen wird. Auch Haßmersheim, Schefflenz und Mosbach sind am Start.
  • Es ist bereits das zweite Mal, dass die Adelsheimer das Auto stehenlassen und Kilometer mit dem Fahrrad zurücklegen. Im vergangenen Jahr machten fast 400 Radler mit und legten mehr als 103 000 Kilometer zurück. Dadurch wurden 2020 rund 15 Tonnen CO2 eingespart.
  • In der Region ist Würzburg schon fertig und hat 431 970 Kilometer geschafft. Aktuell liegt der Kreis Schweinfurt mit 2 900 870 Kilometern bei den Landkreisen vorne.
  • In der Gruppenwertung des vergangenen Jahres erreichte das Team „Jugendhaus“ mit insgesamt 11 744 Kilometern Fahrleistung den ersten Platz. Die meisten Kilometer pro Kopf wurden im Team „BPG“ zurückgelegt. Durchschnittlich fuhr man hier 614,1 Kilometern.
  • In der Einzelwertung ohne Pedelec 2020 lag Robin Tomazini (Team „Jugendhaus“) mit 1340 Kilometern vorne. Den ersten Platz bei den Damen erreichte Karin Schmutz (Team „Martin-von-Adelsheim-Schule“) mit 758 Kilometern.
  • Nelli Bauer, Petra Berger, Tanja Will und Eberhard Belz bildeten das aktuelle Koordinatorenteam. nb/sab

Unter dem Gesichtspunkt fallen besonders die „Kilometerfresser“ auf: Die Mitglieder des Teams (aktuell Platz 10) brachten es zwar insgesamt „nur“ auf 4902 Kilometer, pro Mann und Nase aber auf unglaubliche 817 Kilometer in den drei Wochen der Aktion. Am 22. Mai fiel der Startschuss für das zweite „Stadtradeln“ in Adelsheim. Mitmachen konnte jeder, der in der Stadt wohnt, arbeitet oder zur Schule geht.

Am Pfingstsamstag soll es auch im nächsten Jahr wieder losgehen, betont Belz, denn eine dritte Runde werde es auf jeden Fall geben. Dann vielleicht sogar flankiert von mehreren Veranstaltungen, was dieses Jahr aufgrund von Corona ja nicht möglich gewesen sei. Bei der Siegerehrung, die noch nicht terminiert ist, wird es nicht nur Auszeichnungen für das größte Team und die meisten Einzelkilometer geben, sondern auch Wertungen für E-Biker und Muskel-Biker, berichtet Belz. Er hofft, dass mit dem Wettbewerb das Alltagsradeln in einer breiteren Bevölkerungsschicht ankommt und die Radinfrastruktur verbessert wird. Froh ist er über die begleitenden Aktionen von Petra Berger, der Leiterin der Stadtbücherei. Sie organisierte eine Online-Lesung rund um das Thema Radfahren. Außerdem waren alle eingeladen, sich kreativ mit dem Thema „Fortbewegung“ zu beschäftigen. Gesucht war „Adelsheims umweltfreundlichstes Fortbewegungsmittel der Zukunft“. Viele Bastel- und Malarbeiten wurden eingereicht. Tanja Will, ebenfalls Mitglied im Koordinationsteam, habe sich um ein originelles Spendenmodell gekümmert, berichtet Belz. Bestimmte Kilometermarken wurden ausgelobt und dann von Firmen mit Spenden belohnt. Als die ersten 20 000 Kilometer zusammengekommen waren, durften sich Stadtradler über eine Spende von Auto Biber freuen. Unterstützung gab es auch von der Firma Schimmel, der Bauland-Apotheke, Schimmel-Manufaktum, Firma Conetser, Sparkasse Neckartal-Odenwald, Volksbank Franken und Rewe.

Auch Bürgermeister Wolfram Bernhardt ist zufrieden: „Ich freue mich riesig, dass das Projekt „Radelsheim 2021“ so gut geklappt hat und noch mehr Personen als im Vorjahr angesprochen hat.“ Der einzige Wermutstropfen sei gewesen, dass er selbst viel zu wenig zum Radeln gekommen sei. Sein Dank galt dem Koordinationsteam, das das Projekt komplett ehrenamtlich organisiert habe, sowie den zahlreichen Spendern. „Sie haben nicht nur die Teilnahmegebühren gedeckt, sondern auch beim Erreichen bestimmter Kilometermarken eine Spende getätigt. So sind insgesamt 2150 Euro zusammengekommen, die der Radinfrastruktur und dem Freibad der Stadt zugutekommen werden.“

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