Adelsheim. „Oh, sanfter, süßer Hauch“, so hatten es die Plakate versprochen, doch am Morgen fegte noch ein schneeflockendurchsetzter Wind um die evangelische Stadtkirche. Glücklicherweise ließ sich das Publikum davon nicht abhalten und so lauschte es in der voll besetzten Kirche den Orgelklängen Werner Künzels, der erstmals als Vorsitzender des Madrigalchors den Konzertabend eröffnete. Sodann gestalteten Regina Rein, Gerhard Kern und Bernhard Heinzmann mit solistischen Beiträgen den ersten, geistlichen Teil des Konzertes. Beeindruckend, wie souverän, gekonnt und stimmlich überzeugend alle ihren Part präsentierten. Mit einem Kyrie von Palestrina beendete der Chor den ersten Konzertteil.
Das Bestreben des Dirigenten Dieter Kaiser, ein durchsichtiges, sphärisches Klangbild zu formen, gelang vortrefflich dank seines deutlichen Dirigats und der Aufstellung des Chors auf der Empore. Der Jahreszeit entsprechend nutzte der Vorsitzende eine kurze Pause, um mit Frühlingsgedichten das Publikum zu begrüßen.
Eva Obrecht, die sich wieder selbst an der Harfe begleitete und Jutta Egge wussten im Anschluss zu gefallen. Sehr romantisch und mit zwei echten Frühlingsweisen dirigierte Kaiser nachfolgend seinen Madrigalchor. Frühlingsfrisch, fast frech intonierte Künzel daraufhin „Rondo“ von C.F. Rüppe.
Bedauerlicherweise geriet der zweite Konzertteil krankheitsbedingt etwas kürzer als geplant. Bernhard Heinzmann und Regina Rein erfreuten schließlich das Publikum mit Schumanns Duett „Unterm Fenster“. Gesanglich und mimisch sehr schön dargeboten, entspann sich der Dialog zweier Liebenden. Das erhoffte Happy End wurde vom Publikum mit begeistertem Applaus belohnt.
Das Ende des Konzerts und das Kommen der Nacht läutete Künzel an der Orgel mit dem „Evensong“ von B. Steane ein, woraufhin der Chor, nun wieder ganz besinnlich, mit dem Liedsatz „Nun ruhen alle Wälder“ antwortete. Seinem Publikum gab der Madrigalchor als Gute-Nacht-Lied die Weise „Der Mond ist aufgegangen“ mit auf den Heimweg.
Doch bevor sich dieses auf jenen machen durfte, ergriff der Vorsitzende noch einmal das Wort, um allen Mitwirkenden zu danken, insbesondere Dieter Kaiser, der neben seiner engagierten Probenarbeit das Jahr hindurch auch die Klavierbegleitung aller Solisten dieses Abends übernahm.
Gemeinsamer Kanon
Zudem feierte der engagierte Dirigent an diesem Tag seinen Geburtstag, so dass Publikum und Chor ihm mit einem gemeinsam gesungenen Kanon gratulierten. Der so Geehrte zeigte sich sehr erfreut. Spätestens beim Verlassen der Kirche war dann der versprochene sanfte, süße Hauch in der Frühlingsluft deutlich spürbar. En