Gemeinderat: Restausbau der Landesstraße Seckach-Großeicholzheim gefordert / Termin für Bürgermeisterwahl festgesetzt

Unmut über die "unendliche Geschichte L 583"

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Seckach. Vor der Bürgerfragestunde im Rahmen der Gemeinderatssitzung am Montag machte Bürgermeister Thomas Ludwig seinem Unmut über die Verschiebung des Restausbaus der L 583 Seckach-Großeicholzheim Luft. Die "unendliche Geschichte" sei endlich nach mehreren mündlichen und schriftlichen Zusagen Ende 2008 absehbar gewesen, und nun sei wieder alles beim Alten.

Dabei hätte es die Landesstraße, die oft auch noch als Umleitungsstrecke für die B 292 Schefflenz-Adelsheim dient, in Punkto Ausbaubreite, Trassierung und Straßenlage nötig. "Durch eine nochmalige Verschiebung des Baubeginns wird der Landeshaushalt genau so wenig gerettet wie er durch eine Realisierung in den Ruin getrieben wird", stellte der Bürgermeister fest. Er forderte die Verantwortlichen auf, der Politikverdrossenheit der Bevölkerung entgegenzuwirken und die Mittel für den Restausbau freizugeben. Eine Resolution, wie sie Gemeinderat Norbert Richter vorschlug, wird den Gemeinderat in der nächsten Sitzung beschäftigen.

Weiter wurde Richard Kolbenschlag als Mitglied des Gremiums verpflichtet. Danach ging es um den Sachstandsbericht des Landesamtes für Geologie, Rohstoffe und Bergbau (LGRB) über die Erkundung im Bereich des ehemaligen Gipsbergwerkes in Seckach.

Im Rahmen einer vom Landratsamt Neckar-Odenwald-Kreis im Bereich der Station Seckach auf dem Gelände der Deutschen Bahn AG durchgeführten Altlastenerkundung wurde eine unerwartete Strömungsrichtung des Grundwassers festgestellt. "Es stellt sich nun die Frage, ob dieses Grundwasser in das ehemalige Gipsbergwerk gelangt und dieses durchfließt." Parallel dazu wurden vom entlang des Seckachbaches Leitfähigkeitsmessungen vorgenommen und dabei eine Quelle im Umfeld des ehemaligen Gipsbergwerkes entdeckt.

In der Sitzung gaben Axel Brasse, Dr. Michael Bauer und Holger Schick vom LGRB im Beisein des Ersten Landesbeamten Martin Wuttke und dessen Mitarbeiter H. Kugler ein Bericht zum Sachstand und stellten die geplanten weiteren Untersuchungen vor. Die Kosten trägt das Landesamt, Seckach unterstützt die Untersuchungen durch Personaleinsatz.

Ebenfalls zur Kenntnis nahm der Gemeinderat die durch das Architekturbüro Kast aus Seckach vorgestellte Planung zur Modernisierung des gemeindeeigenen Wohnhauses in der Bahnhofstraße im Rahmen der Stadtsanierung "Ortsmitte Seckach II". Grundlage war eine Baustellenbegehung, bei der festgestellt wurde, dass das Gebäude aus bauphysikalischer und energetischer Sicht Mängel aufweist. Der Gemeinderat stimmte dem vorgelegten Sanierungsplan mit Kostenschätzung für das über 100 Jahre alte, denkmalgeschützte Gebäude zu.

Nach dem neuen Kindertagesbetreuungsgesetz ist seit Januar ein Ausgleich zwischen Standort- und Wohnsitzgemeinden für die Betreuung auswärtiger Kinder vorgeschrieben. Der Gemeinderat stimmte einer Pauschalierung des Kostenausgleichs zu und ermächtigte den Bürgermeister, einen Vertrag zwischen Gemeinde und Landkreis abzuschließen.

Mit Ablauf des 31. Mai 2010 endet die Amtszeit von Thomas Ludwig. Die anstehende Bürgermeisterwahl wurde auf 7. März festgelegt. Die Stelle wird am 30. Dezember ausgeschrieben, die Bewerbungsfrist endet am 8. Februar, 18 Uhr. Dem Gemeindewahlausschuss gehören Norbert Richter, Jochen Kolb, Gerhard Bender und Doris Kohler mit den Vertretern Michael Hahn, Juliane Haaf, Joachim Neureiter und Reinhard Eckl an.

Weiter wurde die Bildung von Haushaltsresten für das Haushaltsjahr 2008 beschlossen. Nicht ausgegebene Mittel im Verwaltungshaushalt in Höhe von 69 100 Euro werden ins nächste Jahr übertragen, im Vermögenshaushalt 1 165 700 Euro. Die Einnahmereste im Vermögenshaushalt betragen 1 237 100 Euro. Im Rahmen der Annahme von Spenden genehmigte der Gemeinderat eine Zuwendung von 158,60 Euro und eine Sachspende im Wert von rund 60 Euro in den Bereich des Feuerwehrwesens. L.M.

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