Adelsheim. An Weihnachten konnte man sie als "Prinzessin Maleen" im "Ersten" sehen, demnächst im "Kriminalisten" im ZDF: Cleopatra von Adelsheim, 28, macht sich einen Namen als Schauspielerin.
Aufmerksamkeit hat die Tochter von Louis von Adelsheim und Lillian-Elena Baettig bereits mit dem Musikvideo "Seduction" erregt. Der Kurzfilm von Regisseur Parker Ellermann, der im Auftrag des Berliner Techno-Musikers und "Berghain"-DJ Marcel Dettmann entstand, wurde 2014 beim Berlin Short Film-Festival mit dem "Best Music Video Award" ausgezeichnet. Noch im selben Jahr holte er beim Los Angeles Art-House-Filmfestival den ersten Platz. Es folgte "Prinzessin Maleen" aus der prominenten Reihe der Neuverfilmungen der Grimmschen Märchen für das "Erste". Die FN hatten die Gelegenheit, Cleopatra von Adelsheim, kurz "Cleo", dazu einige Fragen zu stellen.
Cleo von Adelsheim, "Prinzessin Maleen" war Ihre erste Hauptrolle in einem Spielfilm. Wie kam es dazu?
Cleo von Adelsheim: Meine Agentur hat mich darauf aufmerksam gemacht. Ich bin zum Casting gegangen und habe die Rolle bekommen.
Wodurch, glauben Sie, haben Sie das Casting-Team überzeugt?
Cleo von Adelsheim: Als ich später den Regisseur danach fragte, sagte er, er habe gespürt, dass die Chemie mit meinem Schauspiel-Partner stimmte. Und dass er gemerkt habe, dass ich die Rolle unbedingt wollte.
Damit stehen Sie in einer Reihe bekannter Schauspieler, denn die Märchenfilm-Reihe im Ersten ist oft hochkarätig besetzt. Wie war die Zusammenarbeit mit den Kollegen und dem Team?
Cleo von Adelsheim: Das war eine sehr positive Erfahrung. Ich habe viele hilfreiche Tipps bekommen und neue Freunde gewonnen. Wir haben in Südtirol drei Wochen gedreht. Es war traumhaft.
Da war die Produktion des Musikvideos "Seduction" für DJ Marcel Dettmann sicher etwas anderes?
Cleo von Adelsheim: Das stimmt. Das war vor allem körperlich eine große Herausforderung. Auch, weil viele Stunts zu drehen waren. Zum Beispiel musste ich in meiner Rolle von einem Hochhaus springen. Dafür wurde zwar im Studio gedreht, aber auch nachts im Winter auf einem Dach. Zudem wurde fast rund um die Uhr gearbeitet und wir hatten sehr wenige Drehtage.
Eigentlich haben Sie ja Journalismus studiert. Wieso der Wechsel zum Film?
Cleo von Adelsheim: Schauspielerin zu werden war immer mein Traum. Schon in der Schule in England war "Theatre Studies" mein Schwerpunkt. Ich habe in jedem Musical mitgespielt und war jedes Wochenende im Kino. Nach dem Abitur hatte ich zunächst nicht den Mut, mich für eine Schauspielausbildung zu entscheiden. Ich wollte zuerst einen Hochschulabschluss absolvieren. Aber danach wusste ich gleich, dass der Gedanke mich nicht loslässt. Ich musste es versuchen.
Neben der Schauspielerei sind Sie als Model tätig, unter anderem für Chanel.
Cleo von Adelsheim: Ja, ich bin bei der Münchner Agentur "Louisa-Models" unter Vertrag.
Wie kam es dazu?
Cleo von Adelsheim: Ich hatte ein erstes Shooting in Paris, so fing es damals an. Danach habe ich immer wieder gemodelt. Vorrang hat aber für mich die Schauspielerei.
Sie sind in Bern geboren, in Chile aufgewachsen und haben in Frankreich studiert. Sie haben zwei Staatsangehörigkeiten, sprechen englisch, französisch, spanisch. Wo fühlen Sie sich zuhause?
Cleo von Adelsheim: Gute Frage! Ich glaube tatsächlich, das hängt damit zusammen, wo ich bin und mit wem ich gerade zusammen bin. Ich bin da sehr flexibel!
Und welche Beziehung haben Sie zu Adelsheim, wo Ihr Vater heute überwiegend lebt und wo der Stammsitz der Familie von Adelsheim liegt?
Cleo von Adelsheim: Ich bin in Chile, Deutschland und England zur Schule gegangen. Ich habe also wenig Zeit in Adelsheim verbracht. Das waren nur ein paar Tage im Jahr. Aber natürlich habe ich mir in den vergangenen Jahren immer wieder die Videokunstprojekte meines Vaters im Rahmen von "Adelsheim leuchtet" angeschaut.
Sehen Sie für sich selbst eine Zukunft in Adelsheim?
Cleo von Adelsheim: Auf jeden Fall für die Familie. Vielleicht wird ja eines meiner Kinder einmal dort leben, wer weiß.
Und was sind Ihre nächsten filmischen Projekte?
Cleo von Adelsheim: Es stehen mehrere Dinge im Raum, mal sehen, was daraus wird. Sehr froh bin ich, dass ich eine Rolle im "Kriminalisten" bekommen habe.
Die Reihe läuft seit 2006 im ZDF und hat ein großes Publikum, bereits elf Staffeln sind gelaufen. Dürfen Sie erzählen, was das für eine Rolle sein wird?
Cleo von Adelsheim: Lieber nicht, das würde die Geschichte verraten.
Wie heißt die Episode, in der Sie mitspielen, und wann läuft sie?
Cleo von Adelsheim: Sie heißt "Das Schattenmädchen". Der Termin steht noch nicht fest.
Cleo von Adelsheim
- Cleo von Adelsheim wurde 1987 in Bern geboren. Sie hat die chilenische und die schwedische Staatsangehörigkeit.
- Sie besuchte eine englische Schule in Santiago de Chile und später das Internat Salem. Ihren A-Level absolvierte sie in England in der für Schauspiel und Kunst bekannten Schule Hurtwood House.
- Danach studierte Cleo von Adelsheim an der American University of Paris "International Communications and Journalism".
- 2012 bis 2013 absolvierte sie ihr Schauspieldiplom am Centro de Cinematografia de Catalunya in Barcelona.
- Es folgte ein Workshop bei Estudio Juan Carlos Corazza, Madrid, Spanien sowie Unterricht bei Starcoach Frank Betzelt, bei Teresa Harder und bei Ivana Chubuck, wo sie mit dem Schauspieler Marc Waschke auftrat.
- Beim Kurzfilmfestival AlloCiné 2012 in Sevilla gewann sie in der Kategorie "beste weibliche Schauspielerin", ausgezeichnet für "La Numero 4".
- Seit 2013 wird Cleo von Adelsheim von der Berliner Agentur "Die Agenten" betreut.
- Aktuell dreht sie für den "Kriminalisten" für das ZDF.
- Regie führt Theresa von Eltz, die gerade den deutschen Schauspielpreis in Bronze für "Vier Könige" erhalten hat. Außerdem wurde sie mit dem New Faces Award für beste Regie ausgezeichnet.
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