Gemeinderat Adelsheim - Stadträte diskutierten rege über Zuteilung der Bauplätze  im Gebiet „Steinäcker rechts“ / Schwierig, ein gerechtes Verfahren zu finden

Beschluss über Vergabekriterien für neues Adelsheimer Baugebiet vertagt

Zurzeit entwickelt die Stadt Adelsheim das Baugebiet „Steinäcker rechts“. Dort sollen insgesamt 35 Bauplätze entstehen. Davon sind aktuell 31 für Ein- und Zweifamilienhäuser und vier für Mehrfamilienhäuser vorgesehen.

Von 
Daniela Käflein
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Nach reger Diskussion über die Bauplatzvergabekriterien im Baugebiet „Steinäcker rechts“ in Adelsheim zog es der Gemeinderat einhellig vor, den Grundsatzbeschluss zu vertagen. © Daniela Käflein

Adelsheim.  „Mit der Aufstellung des Bebauungsplans ist bis Ende 2021 zu rechnen, sodass im nächsten Jahr mit der Erschließung und dem Verkauf der Bauplätze begonnen werden kann“, informierte Bürgermeister Wolfram Bernhardt die Stadträte im Rahmen der Gemeinderatssitzung am Montagabend. Dabei dürften die Gemeinden ihre Vergabepraxis danach ausrichten, welches Ziel sie mit der Grundstücksvergabe erreichen wollen.

Gemeinderat in Kürze

Bürgermeister Wolfram Bernhardt verkündete, dass es in Adelsheim zwei ehrenamtliche Initiativen gebe, die Fahrt aufgenommen haben: Zum einen das Stadtradeln, das am Samstag losgeht, zum anderen die neue Adelsheim-App, die Kevin Retlich fleißig mit Inhalten fülle. Auch Vereine könnten sich dort registrieren.

Eine Bürgerin wollte in der Fragestunde wissen, wie es mit der Adelsheimer Konzertreihe weitergeht. Das Stadtoberhaupt erklärte, dass in den nächsten zwei Wochen der Kulturausschuss tage. Wichtig sei, dass ein Bürger für diese Aufgabe Verantwortung übernehme und nicht die Verwaltung. Ein Zuschuss sei dafür über die Ingeborg-Bertin-Stiftung möglich. „Ich hoffe, dass sich jemand findet, der das übernimmt“, so Bernhardt. Von Seiten der Stadt könne nur jemand auf 450-Euro-Basis dafür eingestellt werden.

Zusätzlich zu der RIO-Schnellteststation im Rathausinnenhof, die vom DRK Buchen betrieben wird und am Montag, Donnerstag und Freitag von 17 bis 19 Uhr und am Sonntag von 10 bis 13 Uhr kostenlose Corona-Tests vornimmt, kann man sich auch kostenlos in der Bauland-Apotheke Adelsheim testen lassen. Die Anmeldung erfolgt unter www.bauland-apotheke.de im Internet. dani

So gebe es die Möglichkeit, die Baugrundstücke auf dem Wege der Verlosung, der Versteigerung oder nach dem sogenannten „Windhundprinzip“ zu vergeben, verdeutlichte das Stadtoberhaupt. Beim „Windhundprinzip“ wird nach der Reihenfolge des Bewerbungseingangs entschieden.

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„All diesen Verfahren ist gemein, dass die Stadt keine Einflussmöglichkeiten auf die Zielgruppen der Bauplatzverkäufer hat. Möchte die Gemeinde allerdings bestimmte Zielgruppen bei der Bauplatzvergabe fördern, hat sie zumindest für die Bauplätze für Einfamilienhäuser Vergaberichtlinien festzulegen, die in ihren Grundzügen von der Rechtsprechung vorgegeben sind“, erläuterte Bernhardt und verwies auf die Stadt Buchen, die für ihr Baugebiet „Marienhöhe“ vor Kurzem solche Vergabekriterium festlegte.

Aktuell 30 Interessenten

Laut der momentanen Liste der Stadt, die vor etwa drei Jahren angelegt wurde, gebe es für 31 Bauplätze 30 Interessenten, informierte das Stadtoberhaupt.

Bei den Mehrfamilienhäusern gebe es mehr Interessenten als Bauplätze. Hier solle nach Überlegungen der Verwaltung ein Bebauungskonzept gefordert werden. Abschließend solle der Gemeinderat über die Vergabe entscheiden. Stadträtin Heide Lochmann warf ein, dass der Verkauf der Bauplätze erst im nächsten Jahr beginne und die Zahl der Bewerber dann vermutlich deutlich höher sei. „Aus diesem Grund halte ich das ,Windhundverfahren’ für problematisch. Wir sollten uns ein Raster für die Vergabe erarbeiten, auch wenn es viel Arbeit macht“, schlug sie vor.

„Einheimische zu bevorzugen ist aus meiner Sicht bei der Bauplatzvergabe ein wichtiges Kriterium“, unterstrich Stadtrat Frieder Blum. Dem pflichtete auch Harald Steinbach bei: „Vermehrt ziehen Leute von der Stadt aufs Land. Das sollte man regulieren.“

Den Aspekt von bezahlbarem Wohnraum führte Stadtrat Thomas Funk ins Feld und hob hervor, dass das für ihn ein wichtiges Kriterium darstellt. „Es ist wirklich schwierig, ein gerechtes Verfahren zu finden“, meinte Rolf Friedlein und ergänzte, man habe ja noch bis nächste Jahr Zeit. Stadträtin Sabine Kalbantner plädierte dafür, die Liste der Interessenten noch einmal genau unter die Lupe zu nehmen, um aktuelle Zahlen zu haben.

Stadtrat Gebhard Kunkel sprach sich dafür aus, den Tagesordnungspunkt zu verschieben, bis man verlässliche Bauplatzpreise vorweisen könne. Dem hielt Frieder Blum entgegen, dass man für das Erarbeiten eines Kriterienkatalogs auch Zeit brauche.

Einstimmig vertagte der Gemeinderat schließlich die Vergabekriterien für Ein- und Zweifamilienhäuser im Baugebiet „Steinäcker rechts“. Für die Vergabe von Bauplätzen für Mehrfamilienhäuser wird von den Bewerbern nach dem Beschluss des Gemeinderates ein Bebauungskonzept gefordert. Die endgültige Entscheidung liegt dann beim Gemeinderat.

Redaktion Im Einsatz für die Lokalausgabe Buchen

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