Ravenstein. Ein für die Stadt Ravenstein wichtiges Zukunftsprojekt wird nunmehr nach längerer Vorbereitungszeit angegangen. Die Bauarbeiten für die Anbindung an das NOW-Wasserwerk Niedernhall, werden in den nächsten Tagen beginnen. Mit dieser umfangreichen Maßnahme, die zum Jahresende abgeschlossen sein soll, wird eine höhere Versorgungssicherheit und weiches Trinkwasser erreicht. Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, werden in den kommenden Monaten zwei Wasserleitungen auf einer 2,5 Kilometer langen Trasse von Ravenstein nach Schöntal verlegt.
Der offizielle Spatenstich für dieses bedeutende Projekt erfolgte beim Rohrlager in Oberkessach im Beisein von Ravensteins Bürgermeister Ralf Killian, Timo Behm vom Bauamt, Dr. Jochen Damm und Bauleiter Volker Flassack vom Zweckverband Wasserversorgung Nordostwürttemberg, Andreas Stahl, Wassermeister der Stadt Schöntal sowie Andreas Bokmeier und Stefan Porasil von der bauausführenden Baufirma Bockmeier.
Wie Killian sagte, habe sich der Gemeinderat unter beachtlichen wirtschaftlichen Gesichtspunkten vor vielen Jahren für eine Kooperation mit der Nord-Ost-Württembergischen Wasserversorgung entschieden. Über die letzten Jahre erfolgten die umfangreichen Planungen, viele Besprechungen, die Unterzeichnung des Vertrages, Abstimmungen, Stellung des Förderantrages, Ausschreibungen und schließlich die Vergabe der Arbeiten an eine leistungsfähige Firma.
Mit der Bewilligung der Fördermittel und der Übergabe des Bewilligungsbescheides durch Umweltministerin Thekla Walker am 12. November 2021 an der Pumpstation in Merchingen war auch, so Bürgermeister Killian, die Finanzierung des 1,6 Millionen-Projektes gesichert. Mit dem Spatenstich sei die Stadt ihrem Ziel, der Verbesserung der Trinkwasserqualität, die Versorgungssicherheit durch ein zweites Standbein und der Versorgung mit kalkärmerem Trinkwasser entscheidend näher gekommen. Killian dankte allen, die sich für das Projekt eingesetzt haben.
Geschäftsführer Dr. Jochen Damm erinnerte an die Unterzeichnung der Kooperationsvereinigung im Dezember 2021 zwischen der Stadt Ravenstein und der NOW um die städtische Trinkwasserversorgung nachhaltig zu verbessern. Diese Vereinbarung sehe vor, dass das Rohwasser der Ravensteiner Quellen zukünftig im NOW-Wasserwerk in Niedernhall mit moderner Technik aufbereitet und die derzeitige Wasserhärte von 21 Grad deutscher Härte auf circa 13 Gard reduziert wird.
Damit das Rohwasser nach Niedernhall und das aufbereitete Trinkwasser vom Wasserwerk zurück nach Ravenstein gelangen kann, werden, so Dr. Jochen Damm, zwei Wasserleitungen (Rohwasserleitung DN 200) und Reinwasserleitung (DN 150) zwischen dem Pumpwerk Merchingen und dem bestehenden Leitungsnetz bei Oberkessach verlegt. Die NOW wurde mit der Planung, Bauleitung und Steuerung des Projektes beauftragt, zudem gehören neben dem Leitungsbau noch Umbauarbeiten am Pumpwerk Merchingen.
Schächte setzen
Die Leitungsarbeiten beginnen nun mit dem Setzen der notwendigen Schächte, danach folgt das Verlegen der beiden Wasserleitungen. Die Leitungsarbeiten werden voraussichtlich im Juli abgeschlossen sein. Voraussichtlich ab Jahresende erhalten die Ravensteiner Bürgerinnen und Bürger ihr Trinkwasser vom NOW-Wasserwerk in Niedernhall.
Die Investitionskosten für das Trinkwasserprojekt betragen voraussichtlich 1,6 Millionen Euro netto. Davon werden rund 80 Prozent vom Land Baden-Württemberg über Fördermittel getragen. Der restliche Anteil wird von der NOW übernommen. Die Stadt Ravenstein wird mit Beginn der Trinkwasserlieferung durch die NOW das 75. Verbandsmitglied des kommunalen Zweckverbandes sein. Mit Ravenstein werde erstmals eine Kommune aus dem Regierungsbezirk Nordbaden Verbandsmitglied, worauf man sich, wie der Geschäftsführer sagte, sehr freue.
Mit der Anbindung an das Wasserwerk in Niedernhall werden zukunftsfähige Versorgungsstrukturen geschaffen. Die Versorgungssicherheit wird erhöht, die Trinkwasserqualität, insbesondere die Wasserhärte, verbessert und die optimale Nutzung der heimischen Wasservorkommen, mit Blick auf die Herausforderungen des Klimawandels, langfristig gesichert, sagte Dr. Damm abschließend. Nach den Grußworten wurde der Spatenstich vollzogen.
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