Adelsheim. „Der Verfügungsfonds ist im Rahmen des Innenstadtförderprogramms eingerichtet worden und soll behilflich sein, neue Ideen und Projekte zur Belebung der Innenstadt zu entwickeln“, erläutert Bürgermeister Wolfram Bernhardt im Gespräch zur Entwicklung der Innenstadt gegenüber den Fränkischen Nachrichten. Grundsätzlich biete das Projekt ein Riesenpotenzial. So sei beispielsweise auch ein Bürgerbus in der Diskussion. Die Rückantworten der Befragung gehen demnächst im Rathaus ein.
„Das Projekt Innenstadtentwicklung mit der Förderung ist ein Rahmen, innerhalb dessen man wirklich experimentieren kann. Aber natürlich müssen sich auch Bürger finden, die das machen“, weiß das Stadtoberhaupt. Schließlich sei das Engagement zum Wohl der Allgemeinheit eine sinnstiftende Tätigkeit.
Bereits im Mai letzten Jahres konstituierte sich der Beirat Innenstadt. Die Mitglieder beraten über die Vergabe der Mittel aus dem Verfügungsfonds. Der Beirat setzt sich zusammen aus Vertretern unterschiedlicher Gruppen, wie Gewerbeverein, VdK, aus Vertretern der Verwaltung und dem Gemeinderat sowie aus Bürgern. Er ist im Rahmen des Innenstadtförderprogramms eingerichtet worden und soll dabei behilflich sein, neue Ideen zur Innenstadtentwicklung anzustoßen.
„Erste vielversprechende Anträge sind bereits positiv beschieden worden“, erklärt der Rathauschef. Beispielsweise wolle das Rote Kreuz in der Lachenstraße einen Begegnungsraum schaffen, der den Tafel-Laden genauso wie die Volkshochschule beherbergen wird, die dort vormittags einen Deutschkurs für Flüchtlinge anbieten will. „Nachmittags soll der Raum allen Personen zur Verfügung stehen, sei es für einen Yoga-Kurs oder für ein Repair-Café, kündigt Bernhardt an.
Ein weiterer Antrag auf Unterstützung bezog sich auf die Ausrichtung der Gamingmesse „ConnectCon“ am 12. und 13. April, die im evangelischen Gemeindehaus, im Rathaus und im Kulturzentrum stattfinden soll.
„Damit wird die gesamte Innenstadt zum Messegelände“, freut er sich. Dabei informiere die Messe nicht nur über aktuelle Trends, sondern thematisiere auch die Spielsucht mit Veranstaltungen in den Schulen. Eine Gaming-Nacht am Freitag, 12. April, rundet das Programm ab.
Auch das Landesschulzentrum für Umwelterziehung (LSZU) am EBG sei als Kooperationspartner bei einigen Anträgen dabei und wandere somit ein Stück weit in die Adelsheimer Innenstadt. Konkret gehe es dabei um das Vorhaben, öffentliche Grünflächen umzugestalten. Außerdem solle das LSZU auch bei der Erneuerung und Ausdehnung des Gewässer-Lehrpfades des Fischerei-Vereins einbezogen werden.
Künstlerisch feiert die JVA in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen im Zusammenspiel mit „Adelsheim leuchtet“. Daneben soll es eine Podiumsdiskussion im Schlossgraben und Konzerte mit „Café del Mundo“ und der Stadtkapelle geben. Eröffnet wird „Adelsheim leuchtet“ am 21. Juni. „Was mich besonders freut, ist, dass es in diesem Jahr vom Schloss auf die Innenstadt ausgedehnt werden soll“, so der Bürgermeister. Die legendäre Nacht der 10 000 Lichter lockt am 20. Juli vermutlich wieder zahlreiche Menschen in das Baulandstädtchen.
Im Zuge der bundesweit beachteten Ausstellung „Adelsheim leuchtet“ können in einem Haus in der Torgasse 26 bis zu vier Medien- oder Videokünstler für vier Monate wohnen und sich in die Ausstellung miteinbringen. Das Projekt soll nun überregional an Hochschulen beworben werden, Es wird vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung gefördert. Bei diesem „Artists in Residence Programm“ kann die Stadt für einen symbolischen Kaufpreis ein Haus erwerben, damit es „im Rahmen der Innenstadtentwicklung zum Wohle der Allgemeinheit entwickelt werden kann“.
Auch Baustellen und Umleitungen gibt es in diesem Jahr in Adelsheim: Das Kanalnetz und die Wasserleitungen sollen in der Oberen Austraße saniert werden. Dabei wird die Durchfahrt Richtung Osterburken für lange Zeit nicht möglich sein. Verkehrsteilnehmer müssen den Umweg über den Tunnel nehmen. Los geht es vom Ortseingang Adelsheim bis zur Kreuzung Baron-Carl-Straße.
„Wir hoffen, dass wir nach den Sommerferien die Großbaustellen am Oberen Eckenberg abschließen können und das ganze Projekt ein erfreuliches Ende nimmt“, meint Bürgermeister Bernhardt mit Blick auf die neue Halle, den Multikfunktionsplatz und die Obere Eckenbergstraße.
Froh sei der Gemeinderat auch darüber, dass die Pläne von „Würth WLC“, im Business-Park zu bauen, jetzt angepackt werden können. Der Gemeinderat hat eine Teiländerung des Bebauungsplans bereits beschlossen. Der Rathauschef freut sich: „Die Expansion des Unternehmens an dieser Stelle soll Adelsheim im Bereich ,High Tech’ etwa 100 weitere Arbeitsplätze bringen.“
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