Prunksitzung

Adelsheim: Wie die „Allezer Gäässwärmer“ die neue Eckenberghalle rocken

Nach der dreijährigen Zwangspause waren die „Allezer Gäässwärmer“ wieder heiß auf Fasnacht. Und das zeigten sie in ihrer Prunksitzung am Samstag auf der Bühne in der neuen Eckenberghalle in Adelsheim.

Von 
Kevin Retlich
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Die Jungtänzerinnen der „Gäässwäremerzunft Alleze“ entführen ihre Gäste bei der Prunksitzung ins Candyland. Getreu dem Motto eines Allezer Fastnachtsschlagers, in dem es heißt: „Mir gehn heut’ Nacht noch lang net heem...“ war die Premiere der Prunksitzung in der neuen Eckenberghalle ein klasse Start. © Kevin Retlich

Adelsheim. Nach dem Einmarsch zeigte sich Zunftpräsident Dr. Christian Häußler erfreut, dass man endlich wieder Fasnacht in Präsenz feiern könne. Den ersten Glanzpunkt des Abends setzten anschließend die Seatown-Küken. Die Jüngsten der Zunft stürmten als Superhelden die Bühne und tanzten sich schnell in die Herzen der anwesenden Besucher.

Gekonnte Schrittfolgen

In den Stadt- und Zunftfarben, schwarz und weiß, präsentierten sich im Anschluss die Tänzerinnen der Zunft. Gekonnte Schrittfolgen und absolute Synchronität beim Marschtanz zeugten von wochenlangem Training. Nach diesem tänzerischen Highlight entführten die Seatown-Zicken das Puplikum in den Wald zu Rotkäppchen und zahlreichen Wölfen.

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Dann war es endlich an der Zeit, dass auch die beiden Sitzungspräsidenten Ralf Ulrich und Marius Zetzmann das närrische Publikum willkommen hießen.

Als erster Redner des Abends trat Rainer Bühler in der Rolle des „Jolly“ in die Bütt. Eigentlich vor einigen Jahren in den Fasnachtsruhestand verabschiedet, feierte er dieses Jahr sein Comeback. Redegewandt und mit spitzer Zunge, so wie früher, wusste er so einiges aus dem Städtle und der Weltpolitik zu berichten. Auch zu lokalen Themen wie der Innenstadtentwicklung oder der Entscheidung zur Querspange Ost hatte die Traditionsfigur der Allezer Fasnacht seine ganz eigenen Ansichten.

In bunten Kostümen und zu fetzigen Hits heizten die Jungtänzerinnen der Zunft dem Publikum im Saal ordentlich ein. Ihr Showtanz zum Thema „Candyland“ kam so gut an, dass sie die Bühne erst nach einer Zugabe verlassen konnten.

Die beiden Sitzungspräsidenten führten eine humorvolle Sicherheitsbelehrung durch, bevor der anschließende Schautanz „Der König der Jahreszeiten“ der TSG der Spvgg. Hainstadt das Publikum mit einer bunten Kostümpracht und tollen Schrittfolgen bezauberte. Andreas Poser von den „Lustigen Vögeln“ aus Schweinberg enterte danach die Bühne in seiner Paraderolle als Nachtwächter.

Nach der Pause nahm Maxi Maurer, Präsident der „Merchemer Brogge“ die Bühne in Beschlag. Dieser ist mittlerweile nicht nur auf den Bühnen der Region ein bekanntes Gesicht und spannte den amtierenden Bürgermeister direkt in seine Bütt mit ein.

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Aktive verabschiedet

Mit Daniel Bühler und Raphael Häußler wurden zwei langjährigen Aktive der Gäässbockboys verabschiedet. Robin Arns zeichnete ein umfangreiches Bild über den Werdegang der Gäässbockboys, die seit mehr als 20 Jahren die Allezer Fasnacht bereichern. Einen großen Anteil daran hatten auch die beiden ausscheidenden Tänzer. Bühler verabschiedet sich nach 16 Jahren, Häußler nach zehn Jahren als Tänzer von der Bühne. Robin Arns würdigte die Leistungen der Beiden für den Verein und überreichte beiden ein Präsent.

Die Elferräte selbst ließen es sich auch in diesem Jahr nicht nehmen und stellten eine kleine Nummer auf die Beine. In allerbester Playbackshowmanier präsentierten sie bekannte Hits von Andreas Gabalier bis Wolfgang Petry.

Hingucker in Blau und Weiß

Ein Hingucker in Blau und Weiß waren die Mädchen der Showtanzgruppe der „Merchemer Brogge“ nach der Schunkelrunde. Dann zeigte Sebastian Fuchs sein närrisches Hypnosetalent. Da wurde aus der Gääss plötzlich der Jolly und Zuschauerinnen zu den größten Fans von Fuchs.

Nach dieser Hypnosenummer versetzten die Gäässbockboys die Halle in die Aerobiczeit der 80er Jahre zurück. Mit spektakulären Würfen, Sprüngen und Überschlägen zeigten sie ihr akrobatisches Talent und brachten die Halle zum Beben. Klar, dass auch hier das Publikum eine Zugabe einforderte.

Danach verwandelte sich die Bühne kurzerhand in ein Fernsehstudio und Ralf Remmler präsentierte als Nachrichtensprecher bei „Bauland TV“ allerlei aktuelle Begebenheiten aus dem Ortsgeschehen. Auf Großleinwand glossierte er vom Waldkindergarten über die Rathausöffnungszeiten bis zur Entscheidung zur „Querspange Ost“ allerlei lokale Themen.

Ralf Remmer informierte die Narren im Bauland TV. © Kevin Retlich

In der Talkrunde unter dem Titel „Hart aber Unfair“ blieb kein Auge trocken, als Remmler und Bürgermeister Bernhardt über die angeschlagenen Sportvereine der Stadt sinnierten und vorschlugen man könne diese mittels Installation von Freiflächenphotovoltaik auf den Sportplätzen aus der Schieflage bekommen. Eines der Aushängeschilder der „Gäässwärmer“ sind die Tänzerinnen der Zunft, die mit ihrem Auftritt zum Schluss den Höhepunkt der Prunksitzung bildeten. Bei ihrem Schautanz unter dem Motto“Top TDZ“ begeisterten sie nicht nur mit ihrem Outfit, sondern auch mit der ausgefeilten Choreografie, Hebefiguren und einer atemberaubenden Show, die gleichzeitig zum großen Finale überleitete. Dass die Prämiere in der neuen Eckenberghalle den Gäässwärmern, trotz der ein oder anderen Panne, mehr als geglückt war, merkte man auch am Abschlussbeifall.

Info: Weitere Bilder in einer Fotostrecke unter www.fnweb.de im Internet.

Auch von Hexe und Gääss, dem Wahrzeichen der Allezer Faschenacht, gibt es Daumen hoch für die Premierensitzung in der neuen Eckenberghalle. © Kevin Retlich

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