In Adelsheim

Adelsheim: Bürgermeister im Interview zu neuem Baugebiet

Im neuen Adelsheimer Baugebiet „Steinäcker rechts“ läuft die Erschließung. Ab dem Frühjahr sollen die Häuslebauer loslegen können.

Von 
Sabine Braun
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Die Straße zum Baugebiet „Steinäcker rechts“ liegt zurzeit unter einer dicken Schneedecke. © Sabine Braun

Adelsheim. Im vergangenen Jahr war das Interesse der Bauwilligen riesig, doch die davonlaufenden Baupreise verpassten so manchem einen Dämpfer. Die FN fragten bei Bürgermeister Wolfram Bernhardt nach, wie die Nachfrage aktuell aussieht.

Herr Bernhardt, wie ist der Stand bei der Erschließung im Baugebiet „Steinäcker rechts“?

Bürgermeister Wolfram Bernhardt: Die Erschließungsarbeiten kommen gut voran. Derzeit gehen wir davon aus, dass die Arbeiten Mitte April abgeschlossen sein werden.

Im letzten Jahr gab es sehr viele Interessenten für die Grundstücke. Wie viele waren es genau?

Bernhardt: Anfang 2022 waren es noch über 80 Interessenten für die Bauplätze.

Laut der Internetplattform „Baupilot“ sind aktuell erst sieben der 31 Grundstücke für Einzel- und Doppelhäuser verkauft, zwei sind reserviert. War nicht mit einem schnelleren Verkauf der Bauplätze zu rechnen?

Bernhardt: Ursprünglich hatten wir mit einem schnelleren Verkauf gerechnet, aber im vergangenen Jahr hat sich dann einiges geändert.

Die Phase, in der man sich online für ein Grundstück über den „Baupilot“ bewerben konnte, wurde im Juli beendet. Aktuell läuft die Auswertung der Bewerber. Was bedeutet das genau?

Bernhardt: Bis voraussichtlich Ende Februar werden insgesamt neun Bauplätze für Ein- und Zweifamilienhäuser in „Steinäcker rechts“ verkauft sein. Außerdem wird darüber hinaus demnächst eine weitere Verkaufsrunde gestartet, denn inzwischen haben wir wieder einige Interessenten, die einen Bauplatz erwerben möchten.

Sollten noch Bauplätze frei sein: Wie kann man jetzt noch an ein Grundstück kommen?

Bernhardt: Man kann sich als Interessent auf der Internetseite www.Baupilot.com in der Interessentenliste registrieren. Sobald die nächste Verkaufsrunde startet, wird man informiert und kann dann ein Grundstück reservieren und erwerben.

Auch von den vier Mehrfamilienhaus-Grundstücken ist erst eines verkauft. Wie geht es da weiter?

Bernhardt: Auch hier wird in Kürze eine neue Verkaufsrunde gestartet. Allerdings muss der Gemeinderat noch beschließen, wie die Grundstücke vergeben werden sollen. Die Verwaltung schlägt vor, die freien Bauplätze für Mehrfamilienhäuser nun in der Reihenfolge des zeitlichen Eingangs der Bewerbungen, also nach dem „Windhundprinzip“ zu vergeben. Das Bewerbungsverfahren soll auch über den „Baupilot“ abgewickelt werden. Die Beschlussfassung ist eines der Themen, die in der öffentlichen Gemeinderatssitzung am Montag, 23. Januar, vorgesehen sind.

Die Stadt geht mit den Erschließungskosten von 2,5 Millionen Euro in Vorleistung. Kann das zu einem Problem werden?

Bernhardt: Ein Problem ist das nicht. Wir haben hier von den günstigen Finanzierungskosten in den Jahren 2021/2022 profitiert, was die Vorfinanzierung vereinfacht hat. Durch die Grundstücksverkäufe erzielen wir bereits die ersten Erlöse.

Welche Gründe sehen Sie ganz konkret für das Zögern der Bauwilligen?

Bernhardt: Das sind die gleichen Gründe, wie sie landauf, landab bemüht werden, um den Einbruch der Bautätigkeit zu erklären: Materialmangel, steigende Bau- und Finanzierungskosten. Gleichzeitig eine insgesamt verunsicherte Gesellschaft, so dass die einzelnen Bauwilligen sich scheuen, einen Kredit aufzunehmen.

Denken Sie, der Bauwunsch ist auf Dauer stärker als die Angst vor steigenden Kosten und Zinsen. Wird die Nachfrage wieder anziehen?

Bernhardt: Ich gehe davon aus, dass die Bauplätze über kurz oder lang verkauft und dann auch bebaut werden - nicht zuletzt deswegen, weil das Angebot an neuen Bauplätzen perspektivisch immer geringer wird. Egal, wie man persönlich dazu steht, ist es inzwischen die Leitlinie der großen Politik, dass dem Flächenverbrauch durch Ausweisung neuer Wohngebiete Einhalt geboten werden soll.

Wann denken Sie, wird das erste Haus stehen?

Bernhardt: Ich denke, das wird Ende 2024 der Fall sein.

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