Zum Artikel „Zwischen Emotion und Realität: Jan Hacker zur Klinikkrise im ländlichen Raum“
Seit vielen Jahren folgt die Politik im Gesundheitswesen dem Mantra der Kommerzialisierung. Krankenhäuser müssen „wirtschaftlich“ arbeiten, als wären sie ganz normale Unternehmen. Doch Gesundheit ist keine Ware, sondern ein Grundrecht und fester Bestandteil unseres Sozialstaats.
Gerade die kleineren Kliniken auf dem Land übernehmen unverzichtbare Aufgaben. Es geht nicht darum, überall hochspezialisierte Spitzenmedizin anzubieten, sondern um eine wohnort- und familiennahe Versorgung: Nachsorge nach schweren Operationen, eine zuverlässige Unfallchirurgie rund um die Uhr und Geburtenstationen für junge Eltern. Wenn solche Angebote verschwinden, bedeutet das lange Wege im Notfall, mehr Belastung für Familien und das Gefühl, im Stich gelassen zu werden.
Der ehemalige Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat Vorschläge gemacht, wie man die Finanzierung auf stabile Beine stellen könnte. Wenn z.B. leistungslose Kapitalerträge von Menschen mit mehr als einer Million Euro Guthaben stärker herangezogen würden, könnten wir eine gute Versorgung für alle sichern. Wer so viel Vermögen besitzt, sollte auch einen Beitrag dazu leisten, dass unser Gesundheitssystem wieder uns Menschen dient – und nicht umgekehrt.
Wir leben in einem schönen und starken Land. Es wäre beschämend, wenn wir es nicht schaffen würden, eine verlässliche und flächendeckende Gesundheitsversorgung für alle Bürgerinnen und Bürger zu garantieren.
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