Leserbriefe Ärger mit Pollern ist programmiert

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Leserbrief zu „Deutschordenplatz: Ärger um Poller, die einen Parkplatz kosten“ (FN, 22. Mai)

Die Empörung von Freie Wähler Stadtrat Stefan Dietz über die Poller auf dem Deutschordenplatz ist unverständlich. Er beklagt die Geister, die er selber rief. War er es doch, der zusammen mit der Citygemeinschaft gegen den Beschluss des Gemeinderats Sturm gelaufen ist, den Deutschenplatz autofrei zu machen. Es wurde der Tod des Mergentheimer Einzelhandels an die Wand gemalt, wenn man mit dem Auto nicht mehr über den Platz fahren kann. Das hat den OB dazu veranlasst, den Deutschordenplatz zeitweise wieder für den Autoverkehr zu öffnen, trotz des gegenteiligen Beschlusses des Gemeinderats. Als Vorwand dafür nutzte er die sechsmonatige Sperrung der Nonnengasse für Leitungsarbeiten.

Wenn der Deutschordenplatz prinzipiell autofrei bleiben soll, werden die teuren beweglichen Poller für 130.000 Euro nicht gebraucht. Ein Verbotsschild und gelegentliche Verkehrskontrollen haben vollauf genügt. Die Poller machen nur Sinn, wenn man den Platz während der Ladenöffnungszeiten in der Innenstadt wieder für Autos freigeben will.

Das wäre jedoch fatal. Denn der Deutschordenplatz hat durch die Befreiung vom Autoverkehr enorm an Aufenthaltsqualität gewonnen. Er hat sich zu einem belebten Ort mit Cafés und Eisdielen entwickelt, auf dem die Menschen das historische Ambiente vor dem Deutschorden-schloss genießen. Diese positive Entwicklung ist gefährdet, wenn hier wieder Autoverkehr stattfindet.

Beim Beschluss des Gemeinderats über die Poller im April 2024 hieß es, sie hätten sechs Wochen Lieferzeit und würden im August eingebaut. Wie in vielen anderen Fällen auch hat sich die Stadtverwaltung erheblich überschätzt.

Mehr als ein Jahr lang ist nichts passiert. Die Zufahrt zum Parkplatz hinter dem Schloss über die Nonnengasse ist bereits seit Dezember 2024 wieder möglich, die Begründung für die Poller damit längst entfallen.

Jetzt bekommen wir dieses Beispiel für Steuergeldverschwendung trotzdem. Einzig verbliebene Rechtfertigung ist die Absicherung des Platzes gegen Amokfahrten. Konsequent zu Ende gedacht müsste man solche Poller dann aber auch an vielen anderen Stellen anbringen, zum Beispiel am Marktplatz. In der Lothar-Daiker-Straße hat die Stadt übrigens keine guten Erfahrungen mit solchen Pollern gemacht. Sie sind störanfällig und ihre Reparatur ist langwierig. Zukünftiger Ärger mit den Pollern auf dem Deutschordenplatz ist vorprogrammiert.

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Von
Thomas Tuschhoff,
Ort
Bad Mergentheim
Datum

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