Kommentar Neue Realität

Alexander Müller zur Situation in Lautern nach dem Aufstieg

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Alexander Müller
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Welche Wucht trotz des Absturzes der jüngeren Vergangenheit immer noch im 1. FC Kaiserslautern steckt, haben die rauschhaften Feierlichkeiten nach dem Zweitligaaufstieg in der Relegation gegen Dynamo Dresden bewiesen. Auf die große Party folgt aber immer irgendwann der Alltag – und in diesem steht der FCK vor einer schwierigen Saison.

Vier Jahre in der 3. Liga inklusive einer Insolvenz haben erhebliche Substanz gekostet. Die Pfälzer kehren als eher kleines Licht zurück ins Konzert der Großen. Das Ziel, und das hat Sportchef Thomas Hengen völlig richtig eingeordnet, kann deshalb im ersten Schritt nur der Klassenerhalt sein. Eine Stabilisierung in der 2. Liga, um dann perspektivisch vielleicht einmal wieder die Bundesliga ins Blickfeld nehmen zu können. Die Verpflichtung von Union-Torhüter Andreas Luthe geht in diesem Zusammenhang schon als echter Coup durch.

Gespannt darf man sein, inwieweit sich auch der eigene Anhang auf die neue Realität einstellen wird. Vieles spricht dafür, dass der viermalige Deutsche Meister künftig wieder häufiger verlieren als gewinnen wird – und das euphorische Ende darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass es im Verhältnis zwischen Team und Fans selbst in der Aufstiegssaison zu einigen Störungen kam.

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Die emotionalen FCK-Anhänger müssen damit umgehen lernen, in Partien gegen vermeintlich kleinere Clubs wie Sandhausen oder Heidenheim als Außenseiter zu gehen. Die Aufbruchstimmung, davon ist auszugehen, wird ernsthaften Prüfungen unterzogen werden. Wie stabil das Fundament ist, auf dem der viel beschworene neue Zusammenhalt am Betzenberg steht, wird sich erst im Umgang mit der ersten richtigen Krise zeigen.

Redaktion Fußball-Reporter: Nationalmannschaft, SV Waldhof, Eintracht Frankfurt, DFB