Wertheim. Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Die Wertheimer Michaelismesse ist weit davon entfernt, ein lohnendes Geschäft für die Stadtkasse zu sein. Jahr für Jahr müssen Hunderttausende Euro zugeschossen werden, um das traditionsreiche Volksfest möglich zu machen.
Es wird nicht einfacher werden, dies in Zeiten zunehmend knapper Kassen zu rechtfertigen. Aber wäre es wirklich die Lösung, an einem solch identitätsstiftenden Ereignis zu sparen oder gar den Rotstift bei Festumzügen, Seniorennachmittag oder Feuerwerk anzusetzen?
Wertheim steht mit dem Defizit nicht allein da. Überall in der Region kosten Volksfeste mehr, als sie direkt einbringen. Doch sie bereichern das Leben, stärken den gesellschaftlichen Zusammenhalt, fördern den Tourismus und geben lokalen Unternehmen Impulse. Volksfeste wie die Michaelismesse sorgen dafür, dass Traditionen lebendig bleiben und Generationen miteinander feiern können.
Trotzdem darf man sich langfristig nicht mit dem hohen Defizit abfinden. Es gibt stets Möglichkeiten, Einnahmen zu steigern und - wenn auch eingeschränkt - Kosten zu senken. Um die Attraktivität der Michaelsmesse und so die potenziellen Einnahmen zu erhöhen, bedarf es möglicherweise konzeptionelle Änderungen, die zugegebenermaßen einen erheblichen Einsatz von Hirnschmalz erfordern.
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Fränkische Nachrichten Plus-Artikel Kommentar Messe kostet – und verbindet
Die Wertheimer Michaelismesse verursacht jedes Jahr ein hohes Defizit. Das zu ändern, ist sehr schwierig.