Kommentar Heddesheim sollte auch bei Eisbahn aufs Klima achten

Der Betrieb der Eisbahn in der Gemeinde Heddesheim kostet viel Strom. Höchste Zeit, über klimafreundliche Alternativen nachzudenken, findet Hans-Jürgen Emmerich

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Hans-Jürgen Emmerich
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Für die Jahreszeit zu mild, heißt es in diesen Tagen gerne, wenn Experten über das Wetter sprechen. Was sich harmlos anhört, ist ziemlich sicher auch eine Folge des Klimawandels. Temperaturen von 20 Grad und mehr Ende Oktober und sogar noch Anfang November sind hierzulande eher ungewöhnlich. Für den Betrieb einer Kunsteisbahn im Freien bedeutet das, das mit Hilfe von elektrischem Strom und einem Kompressor Wasser um rund 30 Grad auf etwa minus 10 Grad heruntergekühlt werden muss.

Schlecht fürs Klima

Auch bei deutlich niedrigeren Temperaturen muss viel Energie in die Anlage fließen, damit aus Wasser befahrbares Eis wird. Energie, die bei der Produktion weiter das Klima schädigt, sofern sie nicht aus erneuerbaren Quellen stammt.

Gewiss, die Gemeinde Heddesheim ist durchaus ein Vorbild in Sachen Klimaschutz. Gerade das in Kürze in Betrieb gehende Nahwärmenetz hat Vorbildcharakter und spart tonnenweise CO2 ein. Aber kann sich die Gemeinde auf diesem Polster ausruhen und an anderer Stelle Energie mit vollen Händen aus dem Fenster werfen?

Alternativen prüfen

Wenn Heddesheim es ernst meint mit dem Klimaschutz, dann darf die Gemeinde das nicht tun. Es gibt synthetische Alternativen zur klassischen Eisbahn, die in anderen Kommunen bereits zum Einsatz kommen. Damit lässt sich nicht nur Energie sparen, sondern sogar ein Betrieb über die Herbst- und Wintermonate hinaus ermöglichen. Das ernsthaft zu prüfen, wäre das mindeste, was eine klima- und sportfreundliche Gemeinde tun sollte.

Redaktion Aus Leidenschaft Lokalredakteur seit 1990, beim Mannheimer Morgen seit 2000.