Es geht doch!

Thorsten Langscheid über die Fahrgastbeteiligung der RNV

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Thorsten Langscheid
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Man kann Behinderten- und Seniorenvertretern einerseits und den Verkehrsbetrieben andererseits nur gratulieren. Die Fahrgastbeteiligung, ein aufwändiges Dialogverfahren mit zahlreichen Gesprächs- und Besichtigungsrunden, hat den Entwicklern der neuen Stadtbahnen zwar zunächst jede Menge Kritik eingebracht. Am Ende hat das transparente Vorgehen am teuren 1:1-Modell aber dazu beigetragen, dass nun doch ein vernünftiges Ergebnis herausgekommen ist.

Vor allem die AG Barrierefreiheit war es, die sich gegen die „Stufengebirge“ im Innenraum der Züge gestemmt hat. Und so die Aufmerksamkeit auf ein Problem lenkte, das beileibe nicht nur Rollstuhlfahrer angeht. Je weniger Stufen, desto leichter können sich auch alle anderen, nicht oder weniger mobilitätseingeschränkten Fahrgäste durch den Zug bewegen. Und so auch ausweichen, wenn Rollstühle, Rollatoren oder Kinderwagen sicher abgestellt werden müssen.

Die Entscheidung, aus technischen Gründen keine Bahnen mit starren Achsen mehr anzuschaffen, ist sicher nicht verkehrt. Dass es eine Zeitlang so aussah, als würden die Verkehrsbetriebe betriebliche Erfordernisse über die Belange der Fahrgäste stellen, war unglücklich und ist jetzt ausgeräumt. In Sachen Transparenz und Fahrgastbeteiligung haben die Verkehrsbetriebe somit bewiesen: Es geht doch!

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