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So einfach wachsen Süßkartoffeln im Topf

Süßkartoffeln sind echtes Trend-Food und lassen sich inzwischen auch in unserer Region gut anbauen. Wie das im Topf etwa auf dem Balkon gelingt, hat Garten-Autorin Daniela Hoffmann Landwirte aus Lampertheim gefragt.

Von 
Daniela Hoffmann
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Wächst schnell und ist lecker: die Süßkartoffel. © okugawa/Getty Images/iStockphoto

Mannheim/Lampertheim. Meine Kinder lieben Süßkartoffeln – vor allem gestiftet als Pommes. Sie schmecken gut zu Gemüse-, Fisch- und Fleischgerichten oder einfach mit Dip zum Salat. Vergangenes Jahr haben wir die tollen Knollen erstmals im Garten angepflanzt. Das hat soweit ganz gut geklappt. Allerdings hat unser Ertrag nicht lange gereicht, so dass wir in dieser Saison die Ausbeute verbessern wollen.

Wie das gelingen kann, frage ich Familie Pantiru in Lampertheim. Die Landwirte bauen seit sechs Jahren Süßkartoffeln im Ried an. Eigentlich stammt das Windengewächs aus den tropischen Gebieten Mittelamerikas. Doch die milde Witterung im Oberrheingraben und der Klimawandel mit immer heißeren Sommern begünstigen, dass die Süßkartoffel auch in unserer Region inzwischen prächtig gedeiht.

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So haben Konstanze und Ciprian Pantiru ihre Produktion von anfangs fünf bis sechs Tonnen jährlich auf 80 bis 100 Tonnen gesteigert. Statt wie zunächst auf einem halben Hektar kultiviert das Paar die Knollen inzwischen auf bis zu sechs Hektar Ackerfläche.

Dort werden die eingekauften Jungpflanzen Ende Mai auf Dämmen gepflanzt – ähnlich wie beim Spargelanbau. „Der Sandboden um Lampertheim speichert die Wärme zusätzlich“, erklärt Konstanze Pantiru.

Den gleichen Effekt erreiche ich im Garten, indem ich die Süßkartoffelpflanzen, die ich vom Markt mitgebracht habe, zu Hause in schwarze Kübel setze. Die dunkle Farbe zieht die Sonne an und erwärmt dadurch die Erde, die ich zuvor hineingefüllt habe.

Damit die rot-violetten Knollen möglichst groß und dick werden, sollte eine gute Portion Kompost zur lockeren Erde dazukommen, rät mir die Lampertheimer Landwirtin. Den bringen auch die Profis auf den Feldern aus. Denn der Kompost liefert Nährstoffe für das Gemüse. Zusätzlichen Dünger braucht es nicht.

Gegen Pflanzenkrankheiten und Schädlinge sind Süßkartoffeln (auch Bataten genannt) relativ unempfindlich. Das macht es für Hobbygärtner wie meine Kinder und mich leicht. Allerdings knabbern mitunter Wühlmäuse an den Süßkartoffeln. Bei uns jedoch sind sie im Topf davor geschützt.

Nur eines mag die Pflanze überhaupt nicht: Wenn man vergisst, sie zu gießen. „Ist es im Sommer heiß, müssen auch wir hier auf den Feldern beregnen“, sagt Ciprian Pantiru. Trotzdem gilt für die Kultur im Topf: Staunässe unbedingt vermeiden.

Die Ernte der Knollen steht bei den Pantirus schon Anfang September an. „Haben wir die Süßkartoffeln nicht bis zum 14. September aus dem Boden geholt, werden sie binnen kürzester Zeit groß wie Melonen“, erzählt Ciprian Pantiru lachend.

Topf-Gärtner wie ich warten einfach, bis sich die Blätter der Bataten im Herbst gelb färben. Das ist das Zeichen dafür, dass die erntereifen Süßkartoffeln aus der Erde geholt werden können.

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Nicht leicht gestaltet sich das Lagern von Süßkartoffeln. Fachleute wie die Pantirus trocknen sie bei 26 Grad in einer Halle, damit Feuchtigkeit nicht zu Schimmel führen kann. Danach lagern sie die schmackhaften Knollen bei 14 Grad.

Daheim verbraucht man die Ernte am besten zügig: Für meine Kinder und ihren Riesenappetit auf Süßkartoffel-Pommes kein Problem. Doch es gibt natürlich eine ganze Menge mehr Verwendungsmöglichkeiten und viele spannende Rezepte. Mal sehen, was wir da noch in der Küche ausprobieren.

Redaktion

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