Näher werden Toto-Fans einem neuen Album der Supergroup des Mainstream-Rock wohl nicht mehr kommen als mit Steve Lukathers neuntem Soloalbum „Bridges“. Der US-Star-Gitarrist sieht es selbst „als eine Brücke zwischen meiner Solomusik und Toto“. Die Tatsache, dass Sänger Joseph Williams (seit 2010 bei der Live-Formation von Toto), Gründungsmitglied David Paich (Keyboards) und er den größten Teil des Albums geschrieben hätten, bringe das alles zusammen: „Es beweist einfach, dass die meisten meiner alten Kumpels und ich immer noch gute Freunde sind, und ich wollte eine Platte im Toto-Stil machen, da die Band nie wieder ein Studioalbum aufnehmen wird. Das ist so nah dran, wie wir nur kommen können“, erklärt der 66-Jährige.
Zum weiteren Staraufgebot zählen u.a. der bei Toto auch schon bewährte Weltklasse-Drummer Simon Philips, Keyboarder Steve Maggiora, Schlagzeuger Shannon Forrest, Lee Sklar und Jorgen Carlsson von Gov’t Mule als Bassisten sowie Lukathers Sohn Trev als Multiinstrumentalist, Komponist und Co-Produzent.
Handwerkliche Extraklasse
Das von Letzterem mit seinem Vater geschriebene „Far From Over“ eröffnet das Album stark und gewohnt eingängig. Nach wenigen Takten ist klar: Hier ist handwerklich musikalische Extraklasse im Einsatz, die sich songdienlich den großen Ganzen unterordnet - total transparent produziert von Vater und Sohn Lukather. Die acht Lieder sind geprägt von der Toto-typischen Leichtigkeit, die Gesang, Melodien, Soli und exzellente Rhythmusarbeit schweben lässt wie auf einem Luftkissen. Hit-Klassiker wie „Africa“, „Rosanna“ oder „Hold The Line“ sucht man fast zwangsläufig vergebens. Und Williams, Sohn des Filmkomponisten John Williams, hat zwar eine angenehme, hervorragende Stimme. Sie wirkt aber wesentlich austauschbarer als der hohe, klare Tenor des erkrankten Bobby Kimball. Trotzdem hörenswert.
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