Mannheim. „Bustan“ ist Persisch und heißt frei übersetzt „Garten des Geschmacks“. Was für ein Name für ein Restaurant! Seit zehn Jahren gibt es nun schon das Lokal in der Seckenheimer Straße in Mannheim - und wer es betritt, taucht nicht nur kulinarisch in die Welt der Erzählungen aus 1001 Nacht ein. Vor allem die orientalischen Schnitzereien und Gemälde fallen sofort ins Auge. „Hier war früher ein griechisches Lokal und ein Freund unserer Familie hat für uns dann den Innenraum neu gestaltet“, erzählt Hossein Mohammadi, der das Restaurant zusammen mit seinem Schwager betreibt.
Uns wurde am Anfang abgeraten, ein persisches Restaurant in Mannheim zu eröffnen
„Uns wurde am Anfang abgeraten, ein persisches Restaurant in Mannheim zu eröffnen“, blickt der gebürtige Perser auf das Jahr 2015 zurück. Die Küche sei zu speziell, lauteten die Unkenrufe. „Doch wir haben uns davon nicht abschrecken lassen und setzten auf Freundlichkeit und Qualität, wie wir es gelernt haben“, so der Gastronom.
Und: „Unsere Küche ist unsere Kultur, die wir präsentieren.“ Von Sari an der Südküste des Kaspischen Meeres im heutigen Iran aus kam die Familie 1994 nach Deutschland - zunächst nach Heilbronn, dann nach Viernheim und schließlich nach Mannheim - immer im Bereich Dienstleistungen und Gastronomie tätig.
Viele Gerichte werden im Bustan in Mannheim mit Safran oder süß-sauren Berberitze-Beeren verfeinert
In der persischen Küche spielt der Basmati-Duftreis eine große Rolle und findet sich in nahezu allen Gerichten wieder. „Wir haben aus jeder Ecke des Landes Speisen ausgesucht, die für uns gut als Spiegelbild passen“, erklärt Hossein Mohammadi. Und so ist die Speisekarte im „Bustan“ nicht nur sehr umfangreich, sondern auch variantenreich.
Viele Gerichte werden mit Kräutern, Safran oder süß-sauren Berberitze-Beeren verfeinert. Dazu wird am Spieß gegrilltes Lamm-, Rindfleisch oder Geflügel gereicht. Schmorgerichte und Fisch runden das Ganze ab. Auch Vegetarier werden fündig. Zur Vorspeise etwa lockt Kaschke Bademjan (10,90 Euro), gebratene und gehackte Auberginen mit persischem Sauerrahm, Pfefferminze und vielen Gewürzen oder Sambose (9,90 Euro), gebratene Teigtaschen mit einer scharfen Sauce, die Falafel (9,90 Euro) oder gleich der gemischte Vorspeisenteller für zwei (24 Euro).
So hat es unserem Auto geschmeckt
Die persische Küche ist spannend und vielfältig. So schmeckt sie auch im „Bustan“. Schon der Vorspeisenteller mit Pasten, Falafeln und köstlichem, selbstgemachtem Naan-Brot war schon ein Eintauchen in die Gewürzpalette des heutigen Iran. Dass die Spieße zur Hauptspeise butterzart gegrillt waren und mit ihren jeweiligen Soßen-Partnern ganz unterschiedliche Richtungen einschlugen - von fruchtig-frisch bis cremig - macht Lust auf mehr. Abgerundet wird das Gesamtpaket durch einen herzlichen Service.
Als Hauptspeise nehmen wir Bakhtiari Shomali (23,90 Euro), ein gemischter Grillspieß aus Lamm und Hühnchen mit gebratenem Spinat, Ingwer, Knoblauch und Pilzen - verfeinert mit einer Schafskäse-Sauce und ein Bakhtiari Shargi (23,30 Euro), bei dem zum Spieß eine Mango-Chutney-Sauce mit Ingwer, Berberitzen, Zwiebeln und Koskos gereicht werden. Immer dabei: Basmati-Safranreis.
79 Plätze hat das „Bustan“, sowohl innen, als auch außen. 13 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind für die Gäste da. Die Terrasse liegt genau an der Verbindung zwischen der Seckenheimer und der Schwetzinger Straße - und trotzdem gut abgeschirmt von viel Grün. Die Getränkekarte ist ebenfalls umfangreich, eine Cola (0,2 l) etwa kostet 2,90 Euro, ein 0,3er Radeberger 3,90 Euro und ein Riesling aus Schriesheim (0,2 l) 5,90 Euro.
„Bustan“ in Mannheim Wo? Wann? Mehr?
- Wo? Seckenheimer Str. 4-6 in 68165 Mannheim
- Wann? Dienstag bis Freitag von 17 bis 22 Uhr; Samstag von 12 bis 22:30 Uhr (durchgehend warme Küche bis 22:00 Uhr); Sonntag von 12 bis 22 Uhr (durchgehend warme Küche bis 21:30 Uhr).
- Mehr? www.bustan-restaurant.de
Wem zum Abschluss nach Süßem ist, der kann sich wieder für Basmati-Reis entscheiden - nach altem, traditionellem Rezept süß gekocht, als Reiskuchen oder als Zutat zu einem heißen Schokoladenkuchen (8,50 Euro).
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