Festival-Vorschau

Zeitplan fürs Maifeld Derby 2024 steht: Neue Bühnen, alte Qualität

Programm und Zeitplan für die 13. Auflage des Maifeld Derby stehen. Veranstalter Timo Kumpf erklärt einige Neuerungen und ordnet das Line-Up mit Acts wie Roisin Murphy, Roosevelt oder Chalk ein

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Jörg-Peter Klotz
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Das 13. Maifeld Derby bietet rund 65 Acts auf fünf statt bisher vier Bühnen. © Florian Trykowski

Mannheim. Gerade hat das Mannheimer Maifeld Derby erstmals den European Festival Award gewonnen, schon stehen bei der 13. Festivalauflage auf dem Maimarktgelände einige Neuerungen an. Außerdem ist der Zeitplan für die drei Tage ab 31. Mai frisch online gegangen. Grund genug für ein Hintergrundgespräch mit Veranstalter Timo Kumpf. Der findet: „Zuletzt gab es mir zu wenig Veränderungen, ich möchte jetzt ein paar neue Dinge ausprobieren. Es soll flexibel und dynamisch bleiben, damit der Gaul beim Derby nicht jedes Jahr so rennt, wie es vorher funktioniert hat.“

Zwei neue Bühnen ersetzen das Hüttenzelt

Beim Blick auf den geplanten Ablauf des bundesweit renommierten Indie-Pop-Festivals fällt als Erstes ins Auge, dass es in diesem Jahr fünf statt vier Bühnen gibt. „Das Hüttenzelt ist weg, das bisher dafür da war, bis in die Nacht spielen zu können und in dem etwas lautere, rockigere Bands präsentiert wurden“, erklärt Kumpf. Die beliebte Spielstätte werde aufgesplittet: „Hinter dem Reitstadion, am Dressurplatz gibt es die Arena. Das ist eine kleine Open-Air-Bühne, auf der bis 23 Uhr gespielt werden kann. Danach startet der Club-Raum.“

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Dieser werde – erstmals beim Maifeld Derby – rein elektronisch von DJs bespielt und befinde sich am bisherigen Standort des Hüttenzelts. „Ich bin mir sicher, die Bühne wird eskalieren. Das ist zwar anspruchsvolle elektronische Musik, die aber dennoch sehr Club-tauglich nach vorne geht. Ich glaube, das hat vielen Leuten bisher gefehlt.“ Bespielt wird der Raum am Freitag und Samstag bis 3 Uhr, da das Festival Sonntag um 22 Uhr endet. Zu hören sind Acts wie Anhahit Vardayan, DJ Schinkensuppe, Natascha Polke oder Venetta.

Wird der Chor für Menschen, die nicht singen können zum Dauer-Opener

Außerdem fällt auf: Wie im Vorjahr startet das Festival am Freitagnachmittag mit dem Chor für Menschen, die nicht singen können. Das wird womöglich eine dauerhafte Einrichtung: „So haben die sich damals schon vorgestellt, als ständiger kultiger Opener-Slot“, erinnert sich Kumpf. „Das hätte ich ungesehen nicht bestätigt. Aber ich fand es letztes Jahr mega. Ein unkonventioneller Chor aus Mannheim, der Gänsehaut und Spaß gemacht hat. Deshalb haben wir sie wieder.“

Riosin  Murphy, Slowdive und Edwin Rosen als „Wiederholungstäter“

Generell gibt es einige „Wiederholungstäter“ im Programm: im Headliner Bereich Roisin Murphy und Slowdive, dazu Neo-NDW-Vorzeige-Songwriter Edwin Rosen. „Slowdive waren 2017 dabei – damals nach 20 Jahren Pause. Jetzt sind sie auf dem absoluten Zenit ihres Schaffens.“ Letzteres gelte auch für die frühere Moloko-Frontfrau Murphy, die 2015 eine spektakuläre Show im Palastzelt hingelegt hat. „Im Headliner-Bereich ist das neu beim Derby. Aber sie sind nicht dabei, weil Wiederholungen inzwischen unvermeidbar sind, sondern weil es für beide die perfekte Zeit ist.“

Die spektakuläre Roisin Murphy kehrt als Headlinerin zurück. © Nik Pate

Roisin Murphy ist Headlinerin am Freitag, der unter anderem mit der stimmgewaltigen Lola Young, The Vaccines, Orbit und Edwin Rosen punkten kann, Die englischen Alternative Rocker Slowdive beenden als Höhepunkt des Sonntags das Festival im Palastzelt. Vorher empfiehlt sich um 17.40 Uhr ein Besuch bei Dry Cleaning auf der großen Open-Air-Bühne – die Londoner Post-Punk-Band begleitet Nick Cave auf seiner 2024er Tournee.

Homogener Samstag mit Roosevelt, KIasmos und Modeselektor

Am Samstag ist für Kumpf „das Gesamtpunkt der nominelle Headliner“. Wobei das isländische Electro-Duo Kiasmos mit dem mehrfach Grammy-nominierten Ólafur Arnalds, der Viersener Produzent und Songwriter Roosevelt sowie die Berliner Elektroniker Modeselektor herausragen. „Hania Rami und Grandbrothers werden bis zum Derby auch noch durchstarten“, erwartet Kumpf. Das Samstagsprogramm im Palastzelt sei die vielleicht homogenste Abfolge, die es bislang gab.

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Generell seit die Programmgestaltung schwierig für 2024 gewesen: „Wir bewegen uns auf einem internationalen Markt. Aber mit dem Ergebnis des zähen, aber dynamischen Prozesses bin ich sehr, sehr happy“, berichtet Kumpf. Das Programm wirke vielleicht etwas bodenständiger als gewohnt, aber mit Lambrini Girls, Chalk, English Teacher oder Fat Dog sei „der aktuell heißeste Scheiß, den es so gibt, dabei. Vielleicht gibt es in diesem Jahr sogar noch mehr zu entdecken als sonst.“

Auch die Band Slowdive zählt zu den "Wiederholungstätern" beim 24er Derby. © Ingrid Pop

Während seit der Pandemie viele Festivals das Programm konzentrieren, sprich reduzieren, bietet das Maifeld Derby wieder rund 65 Acts an den drei Tagen. „Es gebe durchaus Gründe dafür, weniger zu machen“, so Kumpf, „aber das Maifeld Derby bedeutet Vielfalt. Das gehört für mich zu der Veranstaltung dazu.“ Das heißt also: Maifeld Derby 2024 mit neuen Bühnen, aber alter Quantität – und Qualität.

Info: 2024 läuft das Maifeld Derby vom 31. Mai bis 2. Juni. Das Drei-Tages-Ticket kostet 160 Euro unter www.maifeld-derby.de. Tageskarten kosten für Freitag und Sonntag 75 Euro, Samstag 80 Euro.

Ressortleitung Stv. Kulturchef

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