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Mannheimer Klapsmühl’ setzt jetzt auf Erotik

Das Trio-Programm „Komm, zieh dich aus!“ feiert am Donnerstag in der städtischen Kabarettbühne Premiere. Das Klapsmühl'Ensemble erklärt das Projekt und verrät, ob das F...-Wort vorkommt

Von 
Jörg-Peter Klotz
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Auf erotisch-literarischer Mission (v.l.): Willi Haselbeck, Josefin Lössl und Klapsmühl’-Chef Wolfgang Schmitter. © Klapsmühl'

Mannheim. Die Mannheimer Klapsmühl’ am Rathaus war bislang nicht primär für das Thema Erotik bekannt. Das könnte sich nun ändern: Denn die städtische Kleinkunstbühne versucht ab Donnerstag, 25. April, etwas Neues: Dann feiert „Komm, zieh dich aus!“ Premiere, ein Programm mit erotisch-literarischen Liedern. Auf die Bühne gebracht wird das prickelnde Vergnügen vom Klapsmühl‘-Ensemble. Das besteht in diesem Fall aus Josefin Lössl und Wolfgang Schmitter vom heimischen Kabarett Dusche und Willi Haselbek am Klavier. Der Pianist verantwortet auch Regie und die Zusammenstellung des Programms.

Von Ringelnatz und Brecht bis Robert Gernhardt

Klapsmühl’-Impresario Schmitter erklärt das Zustandekommen des Projekts: „In Zeiten, wo das Wort ,Geschlechtsverkehr’ anrüchiger als ,Kollateralschaden’ geworden ist, wurde es höchste Zeit, unverblümt und mit Lust und Laune an das Thema in allen Variationen heranzugehen“, so der Kabarettist auf Anfrage dieser Redaktion. Auf humorvolle, ironische Weise werde „DAS Thema – Sex – behandelt. Die Idee für diesen erotisch-literarischen Liederabend hatte unser Musiker Willi Haselbek, der unsere Programme seit 15 Jahren musikalisch begleitet, Kompositionen beisteuert, die Playbacks herstellt und die musikalische Einstudierung vornimmt. Er bot uns an, diesen Abend mit uns zu gestalten.“
Der gestandene Mannheimer Theatermusiker Haselbek ordnet die Resonanz auf seine von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellte Idee schmunzelnd ein: „Josefin war begeistert und Wolfgang konnte überredet werden.“ Die Texte und Gedichte des Abends hat der Regisseur aus Lyrik-Sammlungen von Dichtern zusammengestellt, angefangen im 16. Jahrhundert bis heute.

Karten-Service

  • Der Eintritt für die Premiere am 25. April, 20 Uhr, kostet 22 Euro, ermäßigt 17. Das gilt auch für Shows am Sonntag, die um 18 Uhr beginnen. Karten für Freitag oder Samstag sind für 24 Euro erhältlich. Freitags gilt gegebenenfalls ein ermäßigter Preis von 19 Euro.
  • Kontakt: Klapsmühl’ am Rathaus, D 6, 3, Mannheim. Telefon: 0621 / 22 4 88, Email info@klapsmuehl.eu.
  • Die Theaterkasse ist Dienstag bis Samstag zwischen 11 und 13.30 Uhr geöffnet und telefonisch erreichbar. Die Abendkasse öffnet an Spieltagen 90 Minuten vor Vorstellungsbeginn. Karten gibt es auch über eventim.de (plus Gebühren).


Das Spektrum reicht beim gesprochenen Wort vom schlesischen Gelegenheitsdichter Daniel Stoppe (1697-1747) über Ikonen wie Joachim Ringelnatz (1883-1934) und Bertolt Brecht (1898-1956) bis zu Robert Gernhardt (1937-2006), Mitbegründer der Neuen Frankfurter Schule und des Satiremagazins „Titanic“.

Lieder stammen von Friedrich Hollaender, Otto Reutter, Kurt Weill  oder Nina Hagen

Die Lieder stammen von den den Granden der großen Zeit der anspruchsvollen deutschen Unterhaltungsmusik des 20. Jahrhunderts wie Friedrich Hollaender (1896-1976), Otto Reutter (1870-1931), Brechts kongenialer Theaterkomponist Kurt Weill (1900 bis 1950) oder auch Deutsch-Punk-Pionierin Nina Hagen, Jahrgang 1955, die 1979 der österreichischen Talkshow-Nation im „Club 2“ das Thema weibliche Masturbation ungewohnt nahe brachte.
Laut Klapsmühl’-Ensemble gibt es in „Komm, zieh dich aus!“ auch Vertonungen von Gedichten, die sich mit den lyrischen Texten abwechseln. Auch Mundart, eine Spezialität von Josefin Lössl, und Volkslieder seien vertreten. „Nach Facebook-Kriterien ist das Programm nicht ganz jugendfrei“, verrät Schmitter augenzwinkernd, „das F…-Wort kommt auch vor.“

Bis zur Sommerpause steht das Programm noch fünfmal auf dem Spielplan

Nach der Premiere am Donnerstag steht das Trio-Programm bis zur Sommerpause noch fünfmal auf dem Spielplan der Klapsmühl’:

  • zunächst Freitag bis Sonntag, 26. bis 28. April,
  • Samstag, 4. Mai, Freitag, 7.,
  • und Samstag, 15. Juni.
  • Im September geht es am 7. und 8. weiter.

Ressortleitung Stv. Kulturchef

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