Kunst

Die Faszination der Farbe Blau in der Prince House Gallery

Zehn Künstlerinnen und Künstler hat der Mannheimer Galerist Johann Schulz-Sobez für die Ausstellung „Into The Blue“ in der Prince House Gallery zusammengebracht. Die Vernissage findet am 9. März statt

Von 
Helmut Orpel
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Die Farbe Blau dominiert in den Werken von Annette Besgens. © Prince House Gallery

„Blau – Farbe der Ferne“ hieß eine Ausstellung, die vor über 30 Jahren im Kunstverein Heidelberg stattfand. An das Thema „Blau“ knüpft der Mannheimer Galerist Johann Schulz-Sobez mit einer Ausstellung an, die den Titel „Into The Blue“ trägt. Arbeiten von zehn Künstlerinnen und Künstlern sind zu sehen, die allesamt von der Farbe Blau umhergetrieben werden.

Am intensivsten ist das bei Sabine Becker und Annette Besgen der Fall, deren Arbeiten im Zentrum dieser Ausstellung stehen. In Sabine Beckers Arbeiten wird die Farbe Blau körperlich und somit haptisch spürbar. Im Zentrum steht dabei Kobaltblau, was als Inbegriff der Reinheit und Brillanz gilt. Annette Besgens Arbeiten muten dagegen wie geheimnisvolle Überblendungen an; Kompositionen zwischen impressionistischem Abbild und informeller Fantasie. Im Zentrum der aktuellen Ausstellung steht das Triptychon einer lichtreflektierenden Wasseroberfläche („Pool Hemingway“).

In den Arbeiten von Thomas Geyer erscheinen melancholisch wirkende, menschenleere Landschaften, abgelegene Gehöfte oder einsame Dörfchen in einem bestimmten, sehr geheimnisvollen Licht. In der Nachbarschaft von Thomas Geyer entführen die Fotografien von Florian Richter in monumentale Bergwelten. Hochgebirge oder Arktis? Jedenfalls gigantisch und anziehend.

Dem klassischen Genre des Stilllebens widmet sich Sabine Arndt auf hyperrealistische Weise. An moderne Varianten holländischer Vanitasbilder denkt man dabei. Doch Vorsicht, die Künstlerin ist ein Kind unserer Zeit und bedient sich der Digitalkamera und des Computers.

Nadine Ajsin arbeitet ebenfalls mit den Mitteln der modernen Fototechnik, um ihre sehr flüssig erscheinenden Farbspiele zu konservieren, ohne dass sie dabei wie festgefroren wirken. Katerina Belkina, die zu den Stammkünstlerinnen der Galerie gehört, ist mit mehreren Selbstinszenierungen vertreten, bei der sie sich im Stile des Piktoralismus selbst in Szene setzt. Fotografien, die sehr malerisch wirken. Katerina Belkina ist auch eine Sonderausstellung im Tresorraum der Galerie, die sich in einer ehemaligen Sparkassenfiliale befindet, gewidmet.

Karl Schwarzenberg verfolgt seit Jahren eine symbolhafte Kunst, wobei er sich auf numerische Codes bezieht, die immer wieder in unterschiedlichen Gruppierungen auf seinen zumeist monochromen Flächen erscheinen. Gerhard Vormwald ist einer der bekanntesten Fotokünstler unserer Zeit. Auch von ihm sind Arbeiten in der Ausstellung vertreten. Darüber hinaus sind die Holzskulpturen von Lars Zech erwähnenswert, die ebenfalls in monochromer Farbe – dem Ausstellungstitel gemäß in Blau, gefasst sind.

Die Vernissage findet am Donnerstag, 9. März, um 18 Uhr, in den Räumen der Prince House Gallery, Mannheim, H7, 1 statt. Die Ausstellung dauert bis zum 6. April.

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