Neue Sachlichkeit

Das bietet die Kunsthalle Mannheim zusätzlich zur Ausstellung

Von Vorträgen und Sonderführungen über Konzerte und Schauspiel bis zu Filmen zu den 1920er Jahren bietet die Kunsthalle Mannheim ein breites Spektrum an Zusatzveranstaltungen zur Jubiläumsausstellung "Neue Sachlichkeit"

Von 
Ralf-Carl Langhals
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Einen Blick zurück in die 1920er Jahre ermöglichen die Aktivitäten rund um die Jubiläumsschau der Mannheimer Kunsthalle zur Neuen Sachlichkeit. © Manfred Rinderspacher

Mannheim. „Die Neue Sachlichkeit“ ist thematisch und ästhetisch ein weites Feld, wie die umfangreiche Jubiläumsausstellung der Mannheimer Kunsthalle buchstäblich bildreich belegt. So weit, dass man (wie berichtet) gleich zwei weiteren Aspekten des kunstgeschichtlichen Themenfeldes Ausstellungen widmet. Zum einen zeigt die Kunsthalle im Erdgeschoss des Altbaus bis 12. Januar 2025 Zeichnung und Grafik dieser Strömung unter dem Titel „hart & direkt“.

Im Stiftungsmuseum der Reiß-Engelhorn-Museen in C4, 12 liegt der Fokus auf Fotografie. Bis 27. April 2025 ist dort die Schau „Sachlich neu“ zu sehen. Sie zeigt eindrucksvolle Werke der beiden wichtigsten Fotografen der Neuen Sachlichkeit: August Sander und Albert Renger-Patzsch. In Dialog gesetzt werden sie mit einer weiteren Größe der Foto-Kunst dem international ausgezeichneten Mannheimer Fotografen Robert Häusser.
Auch bieten zahlreiche Mannheimer Institutionen unter dem Motto „Die 1920er-Jahre in Mannheim“ bis zum 9. März 2025 Veranstaltungen an, die sich mit dieser spannenden Zeit auseinandersetzen. Die Bandbreite reicht von Ausstellungen, Konzerten und Lesungen über Theater, Oper, Film, Führungen, Vorträge und Symposien bis hin zu Partys (Programm unter www.1920er.art).

Sprache und Wissenschaft in den „goldenen“ 1920er Jahren

Natürlich bietet auch die Kunsthalle selbst zahlreiche Möglichkeiten, die Eindrücke des Ausstellungsbesuchs zu ergänzen und zu vertiefen. Eine kleine Auswahl des üppigen Programms stellen wir vor: Die vierteilige Vorlesungsreihe Henry Keazor vom Institut für Europäische Kunstgeschichte der Universität Heidelberg ist zwar schon ausverkauft, doch gibt es etwa für den zur Ausstellung angebotenen Buch-Club „Das 20. Jahrhundert in Grundbegriffen. Lexikon zur historischen Semantik in Deutschland” des Leibniz-Instituts für Deutsche Sprache, IDS, (27.11.24, 18.30 Uhr) noch Karten.

Am Samstag, 30. November, 10.30 Uhr, heißt es „Yoga in der Kunsthalle“. Geboten wird ein Gespräch zu Lotte Lasersteins „Russischem Mädchen mit Puderdose“und Yoga mit Birgitt Held.

Unter dem Titel „Menschenwürde“ fragt am 4.12., 18.30 Uhr, dann IDS-Sprachwissenschaftlerin Heidrun Kämper in ihrem Vortrag „Was hat Neue Sachlichkeit mit Demokratiegeschichte zu tun?“.

Das Nationaltheater widmet sich Friedrich Hartlaubs Sohn Felix

Ab 19. Dezember kommt das Nationaltheater mit acht Vorstellungen in die Kunsthalle. Unter Verwendung der Schriften des Sohnes Felix des einstigen Kunsthalledirektors Gustav Friedrich Hartlaub entstand mit Christian Franke die Schauspielproduktion „Fragment Felix – Ein Leben zwischen Kunst und Kriegen. Ergänzt werden der NTM-Gastauftritte am 8.12., 17 Uhr, durch eine Lesung mit anschließendem Gespräch von Matthias Weichelt, Melanie Hartlaub und Christian Franke. Gefragt ist dann „Felix Hartlaub, der verschwundene Zeuge“.

Auch Musik kommt in der Mannheimer Kunsthalle ins Spiel

Musikalisch geht es dann am 11.12., 18.30 Uhr, bei Führung und Gespräch mit dem Komponisten Sidney Corbett von der Musikhochschule Mannheim zu. Anhand ausgewählter Werke aus der Ausstellung werden Parallelen und gegenseitigen Einflüsse von Musik und Kunst der 1920er Jahre besprochen.

Zu hören sind sie auch „Live im Atrium: 100 Jahre Neue Musik in Mannheim“ (14.12., 19 Uhr) beim Konzert der Gesellschaft für Neue Musik Mannheim.

Wem das alles noch nicht genug ist, kann bei 16 Überblicksführungen und acht Themenführungen noch mehr erfahren. Under anderem zu empfehlen ist das Sonderprogramm im Cinema Quadrat

Komplette Übersicht: www.1920er.art

Redaktion Seit 2006 ist er Kulturredakteur beim Mannheimer Morgen, zuständig für die Bereiche Schauspiel, Tanz und Performance.

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