Karlsruhe/Rheinstetten. Es ist das bisher größte Konzert im Raum Karlsruhe – und mit den australischen Rock-`n‘-Roll-Legenden AC/DC weiht am Sonntagabend eine der größten Bands der Welt die neue Open-Air-Spielstätte mit dem eher sperrigen Namen Peter-Gross-Bau Areal im Vorort Rheinstetten ein. Auf 80.000 Besucherinnen und Besucher ist das Gelände für das Gastspiel der zweiten Runde der „Power Up“-Welttournee ausgelegt – rund 75.000 Karten wurden abgesetzt.
Die beste Nachricht: Die bei derartigen Massenveranstaltungen fast unvermeidlichen Verkehrsprobleme hielten sich bis Konzertbeginn in Grenzen. „Es ist zu früh für ein abschließendes Fazit, aber wir sind bisher grundsätzlich zufrieden“, sagte ein Sprecher der Polizeidirektion Karlsruhe am Abend auf Anfrage dieser Redaktion. „Natürlich gab es ein verstärktes Verkehrsaufkommen rund um das Konzert. Aber es war nicht extrem.“
Fans waren rechtzeitig auf dem Gelände, Heimweg gestaltet sich stressig
So gut wie alle Besucherinnen und Besucher seien rechtzeitig zu Konzertbeginn auf dem Gelände gewesen – davon konnten viele Fans von Bruce Springsteen 2023 auf dem Hockenheimring nur träumen. Auch die „Badischen Neuesten Nachrichten“ berichten: „Das Verkehrs-Chaos bleibt vorerst aus.“ Offensichtlich funktioniert das Park-&-Ride-Angebot der Messe Karlsruhe und viele Fans nutzen das Rad oder Bus und Bahn. Auch dort scheint das Verkehrskonzept trotz einiger kleinerer Probleme im Zugverkehr aufzugehen. Wobei die fast gleichzeitige Abfahrt von 75.000 Menschen am späten Abend die größere Herausforderung ist.
Tatsächlich berichten Konzertbesucher auf dem Heimweg von Engstellen beim Abmarsch, Gedränge an den Shuttle-Bussen und natürlich bilden sich Staus auf der Autobahn. Am Montagmorgen heißt es, der Parkplatz sei erst nach drei Stunden komplett leer gewesen. Die Abfahrt im Auto wurde durch einen Unfall mit Shuttle-Bussen behindert.
Um Angus Young und Co. aus der Bahn zu werfen – das dazu Nötige muss wohl noch erfunden werden. Der 70-jährige Lead-Gitarrist mag sichtlich älter und schmaler geworden sein – sobald das einzige verbliebene Gründungsmitglied die Gitarre umschnallt, fließt Starkstrom. Der 77-jährige Brian Johnson singt zwangsläufig nicht mehr wie einst im Mai 1980, seine Performance bleibt aber eindrucksvoll – und vor allem unverkennbar. Der Rest der Live-Besetzung sieht aus wie in Hockenheim: Stevie Young spielt Rhythmusgitarre ganz im Stil seines verstorbenen Onkels Malcolm, das schon bei Alanis Morrissette bewährte Zusammenspiel der Rhythmussektion Matt Laug, AC/DCs Konzert-Drummer seit 2023, und Chris Chaney (Bass) hat sich ab 2024 bewährt.
Fast dasselbe Programm wie 2024 auf dem Hockenheimring
Das gilt auch für die Setlist. Die ist gegenüber der Show vor 13 Monaten mit 100.000 Fans auf dem sehr eng gefüllten Hockenheimring nahezu unverändert. Das kann man verlässlich finden – oder (zu) berechenbar. Lediglich der Klassiker „Highway To Hell“ wandert im Programm weiter nach vorn und „Dog Eat Dog“ ersetzt „Rock `n‘ Roll Train“. Ansonsten kommt nach den wuchtigen Openern „If You Want Blood (You‘ve Got it)“ und „Back in Black“ mit „Demon Fire“ der erste von insgesamt zwei Songs vom aktuellen Album „Power Up“ (2020). „Shot In The Dark“ kommt später – nach „Hells Bells“. Herausfordernd. Der Hauptteil wird wie immer mit „Whole Lotta Rosie“ und Let There Be Rock“ inklusive epischen Angus-Young-Solo auf die Spitze getrieben. Zum Schluss heißt es nach „T.N.T“ in der Zugabe: „For Those About To Rock (We Salute You)“. Nach etwa zwei Stunden und 15 Minuten ist Schluss.
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