Main-Tauber-Kreis. Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus steigt in der Region weiter deutlich an. Das Gesundheitsamt des Main-Tauber-Kreises hat am Freitag 21 weitere Fälle gemeldet.
Die Betroffenen leben im Gebiet der Städte und Gemeinden Bad Mergentheim, Boxberg, Igersheim, Tauberbischofsheim, Weikersheim und Wertheim. Den Angaben der Verantwortlichen zufolge handelt es sich „überwiegend um Kontaktpersonen zu bekannten Fällen“.
„Eine besondere Rolle für das Infektionsgeschehen spielt mittlerweile – wie bundesweit zu beobachten – die Teilnahme an Familienfeiern“, heißt es in einer Pressemitteilung des Landratsamts. Und weiter: Alle neu Infizierten befinden sich in häuslicher Isolation, ihre Kontakte werden ermittelt. Für die Kontaktpersonen wird ebenfalls häusliche Isolation angeordnet und eine Testung veranlasst. Die Gesamtzahl der bislang bestätigt infizierten Personen im Landkreis beträgt nun 671.“
Zahl der Genesenen bei 564
Es gab aber auch eine gute Nachricht: Von den infizierten Personen im Main-Tauber-Kreis seien 14 weitere und damit insgesamt 564 Personen wieder genesen, hieß es. Derzeit sind damit aber immer noch 96 Personen aktiv von einer nachgewiesenen Infektion betroffen.
Der Wert der Sieben-Tage-Inzidenz im Main-Tauber-Kreis lag am Freitag bei einem neuen Höchstwert von 47,7. Er beschreibt die Zahl der Neuinfektionen in den vergangenen sieben Tagen (9. bis 15. Oktober) je 100 000 Einwohner, berechnet anhand der tagesaktuellen Fallzahlen des Gesundheitsamts.
„Davon abweichende Angaben zur Sieben-Tage-Inzidenz, die das Landesgesundheitsamt und das Robert-Koch-Institut veröffentlichen, können sich aufgrund einer Zeitverzögerung bei den Meldewegen ergeben“, so ein Sprecher des Landratsamts. Mit dem aktuellen Inzidenzwert nähert sich der Main-Tauber-Kreis der kritischen Marke von 50 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen an, womit weitere Restriktionen erforderlich werden könnten. Bereits jetzt ist sicher, dass der Wert von 50 an diesem Samstag erstmals überschritten wird. „Wir werden nun genau beobachten, ob unsere seit Donnerstag geltende Allgemeinverfügung zur Beschränkung privater Feiern einen positiven Einfluss auf das Infektionsgeschehen hat“, erklärt Erster Landesbeamter Christoph Schauder als Leiter des Arbeitsstabs Corona. Private Feiern und Veranstaltungen dürfen demnach in privaten Räumen nur bis maximal 25, in gemieteten Räumen wie Gaststätten nur bis 50 Personen stattfinden.
Insbesondere bleibe hinsichtlich der Entwicklung der Sieben-Tage-Inzidenz das Wochenende abzuwarten, an dem wieder vergangene Tage mit starken Zuwächsen an Infektionen aus der Berechnung herausfallen werden. „Dies könnte auch dazu führen, dass der Wert nicht weiter steigt“, erklärt Schauder. In diesem Zusammenhang ruft er einmal mehr zu Ruhe und Besonnenheit, aber auch zur strikten Einhaltung der Corona-Regeln auf. Außer der AHA-Formel – Abstand, Hygiene, Alltagsmaske – zählen hierzu auch häufiges Lüften sowie die Nutzung der Corona-Warn-App.
Um das enorme Pensum bei der Kontakt-Ermittlung leisten zu können, wurde das Team des Gesundheitsamts weiter mit Kräften aus anderen Bereichen des Landratsamts aufgestockt. Wie Gesundheits- und Sozialdezernentin Elisabeth Krug erläutert, sind die vielen positiven Ergebnisse der vergangenen Tage „auch eine Folge der außerordentlich umfangreichen Testungen“.
Nur mit dieser Strategie könne es gelingen, Infektionsketten aufzuspüren und zu unterbrechen. Krug appelliert außerdem dringend an die Bevölkerung, von Anrufen beim Gesundheitsamt abzusehen, um die Anschlüsse nicht zu blockieren und die wichtige Ermittlungsarbeit nicht zu behindern. Die Mitarbeiter müssten sich dringend auf die Kernaufgaben konzentrieren, die keinerlei Aufschub dulden.
„Personen, die von einer Quarantäne-Anordnung oder einer Corona-Infektion betroffen sind, werden aktiv durch das Gesundheitsamt kontaktiert und müssen sich nicht selbst melden. Für allgemeine Fragen steht im Internet das automatische Chatsystem „Corey“ unter www.main-tauber-kreis.de rund um die Uhr zur Verfügung. Das Corona-Bürgertelefon (09341/824010) des Gesundheitsamts ist montags bis freitags von 8.30 bis 16 Uhr erreichbar.
Maskenpflicht ab Klasse 5
Da am Freitag auch landesweit der Inzidenzwert von 35 überschritten wurde, reagierte das Kultusministerium gemäß Corona-Verordnung mit der allgemeinen Verfügung, dass ab Montag in Unterrichtsräumen ab Klasse 5 eine Maskenpflicht herrscht.
In vielen Schulen wurde die Anordnung umgehend umgesetzt. Teilweise wurden die Schüler am Freitag per Lautsprecherdurchsage aufgefordert, ihre Masken aufzusetzen. lra/gf
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